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Bannkrieger

Bannkrieger

Titel: Bannkrieger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Frenz
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den Wald war diese schwere Panzerung allerdings eher hinderlich. Das ließ auf ein zurückliegendes Scharmützel schließen, von dem die Männer gerade flohen oder von dem sie die Verfolgung eines entkommenen Gegners aufgenommen hatten.
    Die mit Schlamm und Blut bespritzten Männer wirkten wenig vertrauenerweckend, insbesondere einer von ihnen, der eine mit dicken Nähten durchzogene Maske trug. Trotz der schmalen Öffnungen für Augen und Nase wurde sein Gesicht vollständig von der aus vielen kleinen Lederstücken bestehenden Hülle verdeckt. Auch sonst schimmerte nicht der kleinste Fetzen Haut unter seiner Kleidung hervor. Seine Hände steckten in schweren Handschuhen, außerdem trug er aus verschiedenfarbigen Rehund Wildschweinhäuten zusammengestückelte Reithosen, ein hüftlanges Kettenhemd und Rüstungsteile, die ebenso bunt zusammengewürfelt wirkten wie seine übrige Kleidung.
    Zum Glück wurde der Trupp nicht von diesem Unheimlichen angeführt.
    Rorn überlegte trotzdem, ob er alles fallen lassen und in den schützenden Wald fliehen sollte, doch falls er ins Dorf rannte, schleppte er womöglich das Verderben mit sich.
    »Alles halt!« Der Anführer der Reiter brachte die gesamte Einheit zum Stehen, bevor er allein und in gemächlicher Gangart auf Rorn zuritt. »Auf ein Wort, junger Edelmann!«
    Rorn ließ den kaputten Kriechkorb zu Boden gleiten, behielt aber seinen Jagdbogen in der Hand.
    Sein Gegenüber zügelte daraufhin das Pferd und verharrte in angemessener Entfernung. »Keine Sorge«, erklärte der Fremde, lässig auf sein Sattelhorn gestützt. »Ich brauche nur ein paar Auskünfte von dir.«
    Dem Akzent nach stammte er aus Iskan, dem westlichen Nachbarland. Obwohl der dortige Menschenschlag als verschlossen und griesgrämig galt, wirkte sein Gesicht offen und freundlich. Doch das Auffälligste an ihm war seine Haut, die noch bleicher wirkte als die der Edeldame. Wären nicht seine stahlblauen Augen gewesen und das rabenschwarze Haar, das er zu einem nach hinten gebundenen Zopf trug, man hätte ihn für einen Albino halten können, wie sie ab und an in den Kaninchenställen des Dorfes geboren wurden.
    »Mein Name ist Alvin«, stellte er sich vor. »Und ich bin auf der Suche nach einem äußerst durchtriebenen Weib, das hier mit einigen Gefährten entlanggekommen sein muss.«
    Durchtrieben. Rorns Mundwinkel zuckten bei dieser Beschreibung unwillkürlich in die Höhe.
    Alvin erwiderte das Lächeln. »Ich sehe deinem Gesicht an, dass du genau weißt, von wem ich rede, junger Edelmann. Und der zertrümmerte Kriechkorb zu deinen Füßen spricht ebenfalls eine deutliche Sprache.«
    Rorn sah auf seine dreckige Kleidung herab. Obwohl er ganz offensichtlich kein Edelmann war, schien ihn sein Gegenüber keineswegs zu verhöhnen.
    »Blond und hochnäsig?«, fragte Rorn kalt. »Mit einer Phaa als Leibwächterin?«
    Alvin nickte. »Genau diese Dame meine ich.«
    »Was wollt Ihr von der, edler Herr?«
    »Sie hat etwas, das uns gehört.« Der Bleichhäutige mit den blauen Augen lächelte sardonisch. »Und wir möchten sie überreden, es uns zurückzugeben.«
    Rorn überlegte eine Weile, ob er den Iskander wirklich höher einschätzen sollte als eine anmaßende Edeldame aus heimischen Gefilden.
    Den meisten Männern auf der Lichtung dauerte sein Schweigen zu lange. Unruhig rutschten sie in ihren Sätteln umher, der Kerl mit der Ledermaske ließ sogar ein seltsames Brummen hören. Nur ihr Anführer schien alle Zeit der Welt zu haben und lächelte Rorn weiterhin freundlich an.
    »Ich habe das Fähnlein der Dame auf eine Landzunge geschickt, die mitten in den Sumpf führt«, antwortete Rorn schließlich mit leisem Triumph in der Stimme. »Wenn Ihr der frischen Spur folgt, könnt Ihr sie vielleicht noch aus dem Morast ziehen.«
    »Ich wusste doch gleich, dass sich ein Gespräch mit dir lohnt, junger Edelmann.« Erfreut holte Alvin eine silberne Münze unter seinem Umhang hervor und schnippte sie Rorn in hohem Bogen zu. »Wie weit ist uns das Biest voraus?«
    Der Schmied konnte kaum glauben, welchen Reichtum er plötzlich in Händen hielt. Die Prägung der Münze war ihm gänzlich unbekannt, trotzdem musste sie ein Vermögen wert sein.
    »Ihr seid ihnen dicht auf den Fersen«, stammelte er völlig überrascht. »Die Rossäpfel ihrer Gäule müssten noch dampfen, wenn Ihr an welchen vorbeikommt.«
    Alvin nahm sofort die Zügel auf und trieb sein Pferd zur Verfolgung an. Trotzdem vergaß er nicht, sich für die geleistete

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