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Bannsänger

Bannsänger

Titel: Bannsänger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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Denke rational und ohne Bitterkeit über das nach, was ich sage. Mit deiner Statur und deinen Fähigkeiten könntest du ganze Bezirke beherrschen, große Teile der Lande. Ein Dutzend oder mehr Städte wie Polastrindu könnten unter deiner absoluten Kontrolle stehen. Alles was du dir wünschst, könnte dein sein, indem du einfach danach verlangst: Reichtümer, edelste Güter und Waren, Sklaven jeder Gattung und jeden Geschlechts.
    Du bist ein junger Mann. Welche Zukunft bietet dir dein Mentor Clodsahamp im Vergleich dazu? Die Chance, einen unangenehmen Tod zu erleiden? Ist es so falsch, daß die Menschen über die Tiere herrschen? Du kannst also nicht mit der moralischen Rechtfertigung unserer Sache übereinstimmen – nun gut. Kannst du dir nicht ausrechnen, was es dir persönlich brächte?
    Denke scharf nach, Bannsänger, denn es ist dem Volk der Gepanzerten bestimmt, diesmal zu siegen, ganz egal, was oder wer sich ihnen entgegenstellt. Es ist leicht, einen Märtyrertod für andere zu unterstützen... aber was ist mit dir selbst? Ist das das, worauf du dein ganzes Leben gehofft hast: jung und tapfer zu sterben?« Seine Hand peitschte durch die Luft. »Das ist dumm.«
    »Ich glaube nicht, daß euer Sieg schon jetzt sicher ist«, sagte Jon-Tom ruhig. »Trotz... aller Kollaborateure, die ihr anwerben könnt«, gelang es ihm gerade noch zu sagen, nachdem er die Worte ›trotz eurer geheimen Magie‹ unterdrückt hatte.
    »Außerdem glaube ich nicht, daß es so viele sein werden«, fügte er nach einem Moment hinzu.
    »Dann gibt es also keine Umstände, unter denen du erwägen könntest, dich uns anzuschließen? Überleg genau! Die Welt kann dein sein.«
    »Mist! Ich wüßte gar nicht, was ich mit ihr anfangen sollte. Ich habe nicht...« Er unterbrach sich.
    Auf der anderen Seite der Tür erhoben sich Schreie und lautes Rufen, und alle Augen wandten sich in diese Richtung. Dann war die Öffnung voll von fliegenden Körpern, huschenden Bewegungen und Stahl. Talea schoß aus dem Gedränge heraus und wieder hinein, ihr Schwert schnitt Kostproben aus größeren und muskulöseren Körpern. Caz führte ein Rapier, elegant natürlich, aber auch mit weit größerer Wildheit, als Jon-Tom ihm zugetraut hätte – ein pelziger weißer Dämon. Mudge stürzte sich mitten in das dichteste Kampfgetümmel, seine Energie und Tatkraft glichen seinen üblichen Mangel an gutem Urteilsvermögen aus.
    Trübes Licht wurde von schnell bewegtem Metall reflektiert. Schreie, Flüche und das Geräusch von Fleisch, das auf Stein trifft. Blut spritzte Jon-Tom ins Gesicht und blendete ihn vorübergehend. Flores Quintera überragte den Mob, ihre schwarze Mähne wehte durch die Luft, als sie mit Streitkolben und Sägezahnklinge nach jedem hieb, der ihr zu nahe zu kommen versuchte.
    Über dem allen hing Pog riskant in einer Spalte der Decke und stieß gelegentlich von oben ein Messer in den durcheinander wirbelnden Haufen.
    Das erklärte, wie die anderen Jon gefolgt waren. Als der Kampf in der Straße sich von ihm entfernt hatte, hatte Pog die Schlacht klugerweise verlassen, um Jon-Tom und seine Häscher zu beschatten. Dann war er zurückgekehrt, um die anderen zu führen.
    Ein großer gespickter Streitkolben hob sich in Jon-Toms Blickfeld. Der Mann, der ihn führte, blutete heftig am Hals, und in seinem Blick flackerte Wahnsinn.
    »Dann stirb, du anderweltliches Ding!«
    Jon-Tom schloß die Augen und bereitete sich auf das Nichts vor. Ein schmerzhafter Aufprall – auf der rechten Schulter, nicht auf dem Kopf. Er öffnete die Augen und sah den Mann über seine Beine gebreitet. Er sah zu, wie der Mann sterbend zu Boden glitt.
    Talea stand über der Leiche, ein Messer in jeder Hand. Sie blickte über die Schulter in den Raum. In der gegenüber liegenden Ecke hatte sich eine weitere Tür geöffnet. Die wenigen überlebenden Geheimbündler setzten sich durch den neuen Ausgang ab. Von Hanniwuz war nichts zu sehen. Der Rotschopf atmete schwer, ihre Brust hob und senkte sich unter dem Hemd. In ihren Augen lag ein wilder Blick; doch er wurde besorgt, als er auf die zusammengesunkene Gestalt Jon-Toms fiel. Der hielt sich die pochende Schulter und blinzelte sie an.
    »Ich bin in Ordnung, aber nur noch gerade so eben. Danke.« Er blickte an ihr vorbei. »Pog? Bist du hierfür verantwortlich?«
    »Dasch ischt 'ne Tatschache. Manchmal ischt der Weg desch Feiglingsch der beschte. Alsch ich schah, dasch der Kampf schich um dich konschentrierte, wuschte ich, dasch

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