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Bannsänger

Bannsänger

Titel: Bannsänger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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bemerkte, daß Mudge der Prozedur aufmerksam und begierig folgte.
    »Vergiß es, Otter! Es wird dir nie gelingen, die richtige Betonung zu bewerkstelligen. Und diese Münze ist eine alte und besondere. Wenn ich immer Gold machen könnte, hätte ich es nicht nötig, meine Dienste zu verkaufen. Dies ist allerdings ein besonderer Anlaß. Bedenke, was geschehen würde, wenn jedes Tier herumlaufen und Gold machen könnte.«
    »Es würde euer monetäres System ruinieren«, meinte Jon- Tom.
    »Ha, bei meinem Panzer, Junge, das ist richtig! Dann hast du also doch etwas Bildung.«
    »Ökonomie ist mehr meine Richtung.«
    Der Hexer schwang seinen Stab über der Pfanne.
    »Postuliere, postuliere, postuliere, Schwermetall integriere. Simuliere Golddevisen, Türm es auf, gestalt es rund, Ich fordere vom Wissensgrund. Metall träge, Metall rein – wundersam, Geh in die Verwandlung ein!«
    Es gab einen Blitz und einen kurzen Ozonhauch. Die Pulver verschwanden von der Pfanne. An ihrer Stelle lag ein Häuflein schimmernder Münzen.
    »Na, das is 'n wirklich ordentlicher Trick«, flüsterte Mudge Jon-Tom zu, »für den würd ich 'ne ganze Menge geben.«
    »Komm, bedien dich, mein Junge!« Clodsahamp fuhr sich mit der Hand über die Stirn. »Dieser Spruch ist zwar kurz, aber ziemlich anstrengend.«
    Jon-Tom nahm sich eine Handvoll Münzen. Er wollte sie in eine Hosentasche stecken, als ihm ihre ungewöhnliche Leichtigkeit auffiel. Zur Probe spielte er mit ihnen herum.
    »Die scheinen mir ziemlich leicht für Gold, Herr Hexer. Nichts für ungut, aber...«
    Mudge streckte einen Arm aus und schnappte sich eine Münze. »Leicht ist gar kein Wort, Kumpel. Es sieht aus wie Gold, is aber keins.«
    Der stirnrunzelnde Clodsahamp wählte eine der goldenen Scheiben aus. »Hm, um die Münze scheint eine dünne Kante zu verlaufen.«
    »Um diese auch.« Jon-Tom zupfte an der Kante. Eine dicke Goldfolie schälte sich ab und enthüllte das darunterliegende dunklere Material. Hoch über ihnen zog Pog seine Kreise in der Luft und gackerte hysterisch.
    »Das entzieht sich meinem Verständnis.« Clodsahamp befreite sein Exemplar ganz von der Folie. Er begriff im selben Moment, als Jon-Tom einen experimentellen Biß wagte.
    »Schokolade! Und keine schlechte.«
    Clodsahamp wirkte ziemlich niedergeschmettert. »Verdammt! Ich muß die Formel für mein Frühstück mit der für die Transmutation vermischt haben.«
    »Nun«, meinte der verhungernde Jon, während er eine weitere Münze pellte, »Sie machen vielleicht schlechtes Gold, aber dafür sehr gute Schokolade.«
    »Toller Hexer!« rief Pog aus dem Schutz einer Fensternische.
    »Schaubert Schokolade schtatt Gold! Habe ich erschählt, wie er verschucht hat, eine Waschernymphe schu beschwören? Hatte scheinen Raum auschgelegt wie ein Biberlager, jawohl. Weihrauch und Parfüm und Schpiegel. Bekam seine Waschernymphe, jawohl. Nur dasch esch eine Libelle ausch Cugluch war, die ihm fascht den Arm auschgerischen hat, bevor er...«
    Clodsahamp stieß einen Finger in Pogs Richtung, ein winziger Lichtblitz schoß daraus hervor und versengte das Holz dort, wo noch vor wenigen Sekunden der Famulus gewesen war.
    »Er hat noch nie gut schielen können«, höhnte die Fledermaus.
    Ein weiterer Blitz verfehlte den Spötter mit größerem Abstand als der erste und zerschmetterte eine Reihe von Glasbehältern auf einem hohen Regal. Sie fielen krachend und klirrend auf den Schindelfußboden, Während der Fledermausgehilfe mit einem flattrigen Hüpfer den Scherben aus wich.
    Clodsahamp fummelte an seiner Brille herum und wandte sich ab. »Muß neue Linsen hexen«, grummelte er. Er griff sich in den unteren Teil seines Panzers, holte eine Handvoll kleiner silbriger Münzen hervor und reichte sie Jon-Tom. »Hier, mein Junge!«
    »Äh, wäre es nicht einfacher gewesen, mir die gleich zu geben?«
    »Ich lege Wert darauf, in Übung zu bleiben. Irgendwann wird dieser Goldspruch wie am Schnürchen klappen.«
    »Warum macht Ihr dem Jungen nicht eine neue Ausstattung?«
    fragte Mudge.
    Clodsahamp hielt sich zurück, den Finger noch einmal auf den spottenden Famulus zu richten, und sah den Otter ärgerlich an. »Ich bin Hexer, kein Schneider. Derartige weltliche Belange überlasse ich deiner Obhut. Und vergiß nicht: keine Obhut, kein Fell!«
    »Immer mit der Ru'e Chef. Ge'en wir, Jon-Tom. Is ein langer Marsch, wenn wir vor Einbruch der Dunkel'eit noch was schaffen wollen.«
    Sie verließen einen Clodsahamp, der bei vergeblichen

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