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Bannsänger

Bannsänger

Titel: Bannsänger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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von mir, Eure 'Exerschaft?« fragte ein unglücklicher Mudge besorgt und verfluchte sich, weil er sich hatte hereinziehen lassen.
    »Dieser ehrerbietige Ton täuscht mich nicht, Mudge.« Clodsahamp sah ihn warnend an. »Ich weiß, wie du über mich denkst. Das ist allerdings unerheblich.« Er wandte sich wieder Jon-Tom zu und examinierte das Erscheinungsbild des jungen Mannes: den armseligen verzierten Ledergürtel; die abgenutzten Sandalen; das T-Shirt mit dem Bild eines zottigen Menschen, der ein Rauchinstrument schwenkte; die verblichenen Jeans.
    »Du kannst so, wie du aussiehst, ganz offensichtlich nicht in Lynchbany oder sonst irgendwo herumreisen. Irgend jemand würde dich wahrscheinlich herausfordern. Das könnte gefährlich sein.«
    »Jawohl, sie könnten sich totlachen«, schlug Mudge vor.
    »Wir kommen sehr gut ohne deine üblen Witzeleien aus, Sproß einer spastischen Bisamratte. Was dich amüsiert, ist für diesen Jungen eine gravierende Angelegenheit.«
    »Ich bitte um Entschuldigung, Herr Magier«, mischte sich Jon-Tom entschieden ein, »aber ich bin vierundzwanzig. Kaum ein Junge.«
    »Ich bin zweihundertsechsunddreißig, mein Junge. Es ist alles relativ. Also, wir müssen jetzt etwas wegen dieser Kleidung unternehmen. Und einen Führer.« Er starrte Mudge bedeutungsvoll an.
    »Nun warten Sie mal 'ne Minute Chef. Es war Ihr vermaledeites Tor, durch das er gestolpert is. Ich kann doch nichts dafür, wenn Sie den falschen Burschen aufgepickt 'aben.«
    »Nichtsdestotrotz bist du vertraut mit ihm. Du wirst daher die Verantwortung für ihn übernehmen und darauf achten, daß ihm kein Leid geschieht, bis zu der Zeit, da ich andere Arrangements für ihn treffen kann.«
    Mudge deutete mit pelzigem Daumen auf den Menschen.
    »Nich, daß er mir nich leid täte, Eure 'Exerschaft. Ich empfände dasselbe für jede 'albverrückte Kreatur... ganz zu schweigen von einem armen fellosen Menschen. Aber mich dafür verantwortlich machen, auf ihn aufzupassen, Chef? Ich bin Jäger von Beruf und 'ne verdammt schlechte Kinderschwester.«
    »Du bist ein Handlanger von Beruf und in Nebenbeschäftigung ein Trunkenbold und Wüstling«, entgegnete Clodsahamp mit bemerkenswerter Gewißheit. »Du bist weit davon entfernt, der ideale Hüter für den Jungen zu sein, aber ich weiß von keinen Gelehrten, die das übernehmen könnten, so unbedeutend, wie Lynchbany ist. Also... bist du erwählt.«
    »Und wenn ich mich weigere?«
    Clodsahamp rollte nichtexistente Ärmel hoch. »Dann verwandle ich dich in einen Menschen. Ich werde deinen Bart schrumpfen lassen und deine Nase bleichen, deine Beine werde ich gerade und dünn machen und dein Gesicht zusammenquetschen. Das Fell wird dir ausfallen, und du wirst für den Rest deines Lebens mit nacktem Fleisch herumlaufen.«
    Der arme Mudge schien wahrhaftig erschrocken, seine Keßheit völlig verschwunden. »Nein, nein, Euer Zaubererschaft! Wenn es so bestimmt is, nehm ich den Jungen in meine Pflegschaft, ich ge'öre nicht zu denen, die das Schicksal 'erausfordern.«
    »Eine kluge und prosaische Entscheidung.« Clodsahamp setzte sich. »Ich finde keinen Gefallen daran zu drohen. Jetzt, da das Problem des Führers gelöst ist, bleibt der Bedarf nach Geld.«
    »Genau.« Das Gesicht des Otters hellte sich auf. »Man kann 'nen Fremden ja schließlich nich unwissend und ohne 'nen Pfennig in 'ne grausame Welt schicken.«
    »Denk daran, Mudge, was ich dem Jungen gebe, ist nicht durch Saufen und Hurerei zu verschwenden!«
    »O nein, nein, nein, Chef! Ich kümmere mich darum, daß der Junge vernünftig angezogen und in 'nem freundlichen Wirts'aus untergebracht wird, das Menschen aufnimmt.«
    »Dann gibt es Leute wie mich in dieser Stadt?« fragte Jon- Tom erfreut und aufgeregt.
    Mudge beäugte ihn aus nächster Nähe. »Natürlich gibt es Leute in Lynchbany, Kumpel. Es gibt auch ein paar Menschen; allerdings keine von deiner Größe.«
    Clodsahamp durchstöberte einen Stapel Schriftrollen. »Na, wo ist denn dieser Zauberspruch für Gold?«
    »'ler, Chef«, sagte Mudge munter, »lassen Sie mich beim Suchen 'elfen.«
    Der Hexer schubste ihn beiseite. »Das kann ich allein.« Er sah blinzelnd auf den Papierhaufen.
    »Gänse... Geschenke... Geschwafel... Gnieschies... Gold, da haben wir es.«
    Wieder kamen Pulver und Elexiere zur Anwendung, in einer flachen Pfanne diesmal, statt in einer Schüssel. Sie wurden über eine einzelne Goldmünze gehäuft, die Clodsahamp einer Lade in seinem Panzer entnahm. Er

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