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Baphomets Bibel

Baphomets Bibel

Titel: Baphomets Bibel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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schaute mich an. Deutlich sah ich das Misstrauen in den dunklen Augen. Bekleidet war Denise Blanc mit einem braunen Kleid mit weißem Kragen.
    Zögernd reichte sie mir die Hand. Erst als ihr Jaques erklärte, wer ich war und dass sie mir vertrauen konnte, erschien auf ihren Lippen ein Lächeln.
    Wir wurden in eine mit alten Möbeln bestückte Wohnung geführt, in der es sehr sauber war. Darauf achtete eine Frau wie Denise. Kaffee hatte sie bereits gekocht, den wir auch nicht ablehnten. Ebenso wenig wie das Gebäck.
    Denise Blanc nahm viel Milch. »Wie ich schon am Telefon gesagt habe, bin ich die falsche Person, die hier gefragt wird. Ich weiß nicht viel. Gar nichts, würde ich sagen.«
    »Das werden wir sehen, Denise.« Jaques lächelte sie an. »Es könnte sein, dass du uns einen Tipp geben kannst.«
    »Nein, nein, das denke ich nicht. Das ist sogar unmöglich. Ich bin ja selbst von dem Verhalten meines Bruders überrascht worden. Ich kenne ihn doch oder glaubte, ihn zu kennen.« Sie schüttelte traurig den Kopf. »Da habe ich mich geirrt.«
    »Kannst du uns das genauer erklären, Denise?«
    »Nein oder ja. Du wirst auf jeden Fall nicht zufrieden sein. Mein Bruder hat sein eigenes Spiel durchgezogen. Ich weiß, dass er sich mit jemandem treffen will. Bevor du mich fragst, ob ich den Namen kenne, muss ich leider passen. Er hat ihn nicht gesagt.«
    »War es ein Fremder?«, fragte ich. »Oder jemand hier aus dem Ort?«
    Denise Blanc hob die Schultern. »Ich denke nicht, dass es jemand aus dem Ort gewesen ist. Der Mann war schon fremd. Aber er muss auf der Linie meines Bruders liegen. Das habe ich genau gespürt. Ives wirkte wie verwandelt, wenn er mit ihm gesprochen hatte.«
    »Worum ging es da?«
    Denis schaute mich an. »Das weiß ich nicht. Ich bin nie dabei gewesen. Er hat sich stets von mir zurückgezogen, damit ich nur ja nichts hörte.«
    »Wie war er nach den Telefonaten?«
    Denis trank erst einen Schluck Kaffee, bevor sie fragte: »Wie meinen Sie, Monsieur Sinclair?«
    »War er stark verändert?«
    Die Frau zog mit den Fingern zwei tiefe Falten in den Wangen nach. »Ja, das kann man wohl sagen. Nicht eben zu stark. Auf mich machte er dabei einen recht euphorischen Eindruck. Er hat sich stets gefreut und sprach mit sich selbst von einer Veränderung, die eintreten würde. Jetzt wusste er endlich, dass es sich gelohnt hatte, immer ein so zurückgezogenes Leben zu führen. Das hat er mir gesagt.«
    »Details auch?«
    »Nein. Nur sprach er davon, dass die schlechten Zeiten vorbei sind. Im letzten Drittel seines Lebens wollte er noch mal richtig auf die Pauke hauen.«
    »Hast du ihm geglaubt, Denise?«
    Die Frau lachte den Pfarrer an. »Nein, zuerst nicht. Später bin ich misstrauisch geworden.«
    »Du hast auch gefragt?«
    »Immer. Nur habe ich nie eine konkrete Antwort bekommen. Er machte mir klar, dass es einzig und allein seine Sache sei. Später würde er mich aufklären.«
    »Darauf hast du gehofft?«
    »Nicht wirklich. Er hat sich so komisch verhalten. Unnatürlich erfreut. Künstlich. Er hat mich gar nicht mehr in sein Leben mit einbezogen. Nun ja, und heute wollte er zum großen Schlag ausholen. Da sollte sich sein Wissen bezahlt machen.«
    Denis Blanc hatte uns einiges gesagt, wenn auch nichts Entscheidendes.
    Obwohl ich den Beweis nicht in den Händen hielt, wusste ich, um was es hier ging.
    Die Bibel des Baphomet!
    Ich kannte den Inhalt nicht. Keinen genauen Wortlaut. Ich wusste auch nicht, wer sie geschrieben hatte und ob sie wirklich aus der Feder des Dämons mit den Karfunkelaugen stammte, doch es war fatal, wenn die so lange versteckt gehaltene Bibel in die falschen Hände gelangte. Dass alles darauf hinauslief, war zu befürchten.
    Wer sie an sich nehmen würde, wusste ich nicht. Aber es gab sicherlich genug Menschen, die damit etwas anfangen konnten. An erster Stelle natürlich ein gewisser Vincent van Akkeren. Wenn es stimmte, dass der Inhalt des Buches in der Lage war, Träume der Menschen wahr werden zu lassen, dann hatte van Akkeren ein Machtinstrument in seinen Händen, das ihn zu wahren Höhenflügen aufsteigen lassen konnte.
    Denn sein Traum bestand darin, der neue Großmeister der Templer zu werden. Sollte das Buch ihm diesen Traum erfüllen, dann schauten wir dumm aus der Wäsche.
    Meine Freunde, die Templer, hatte ich bisher noch nicht gewarnt. Ich wollte es vorläufig auch nicht tun. Es wäre verkehrt gewesen, schon jetzt die Pferde scheu zu machen.
    »Und mehr kannst du uns nicht

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