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Baphomets Bibel

Baphomets Bibel

Titel: Baphomets Bibel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Angst zu haben, arbeitslos zu werden.
    Der Brunnen stand nicht in der Mitte des Geländes, sondern ein wenig abseits in einer Ecke. Als Müllhalde wollte ich diese Umgebung nicht eben bezeichnen. Hier hatten die Mitarbeiter nur all das hingelegt, was sie nicht mehr brauchten. Zumeist alte Steinreste, die auf Holzlatten lagen.
    Ich blieb stehen, als auch der Pfarrer anhielt und auf einen gemauerten Brunnen wies. Da wir zu weit entfernt standen, erkannten wir ihn nur schattenhaft.
    »Das ist er!«
    »Wunderbar.«
    Ich ging auf den Brunnen zu und schaltete jetzt meine Leuchte an. Der Strahl zerschnitt die Finsternis und huschte am Gestein entlang, das wie ein Zylinder aus Stein aus dem Boden ragte. Man konnte ihn auch mit einem Schornstein vergleichen, aus dem kein Rauch mehr quoll.
    Schon beim ersten Hinleuchten war mir etwas aufgefallen. Man hatte den Brunnen mit einer Plane abgedeckt, damit kein Wasser mehr hineinlief. Neben ihm blieb ich stehen und schaute versonnen auf die Plane. Sie war wohl mal durchsichtig gewesen. Nun aber lag eine recht dicke Staubschicht darauf.
    Jaques trat zu mir. »Das sieht nicht gut aus – oder?«
    »Wahrlich nicht. Aber davon lassen wir uns nicht abhalten. Wir stehen noch immer am Anfang.«
    »Optimist, wie?«
    »Das muss man in meinem Job sein.«
    Nach dieser Antwort leuchtete ich die Plane ab. Natürlich breitete sich der Staub aus, aber es gab auch Stellen, wo er verschwunden war. Und es sah nicht so aus, als hätte ihn der Wind dort fortgeblasen.
    Ich leuchtete die Stellen an und fragte Jaques: »Was sehen Sie da?«
    »Eine recht blanke Stelle.«
    »Genau, und ich gehe davon aus, dass es Menschen gewesen sind, die dafür gesorgt haben. Das sieht mir alles sehr frisch aus. Da ist noch kein Staub nachgerieselt.«
    Die Lampe schaltete ich aus, steckte sie weg und zog an der Plane. Sie besaß schon ihr Gewicht und ließ sich deshalb nur recht schwer bewegen. Aber ich bekam einen Teil der Oberfläche frei und hatte zudem das Glück gehabt, an der richtigen Stelle zu ziehen.
    Aus Sicherheitsgründen war der Brunnen zusätzlich mit breiten Holzlatten abgedeckt worden. Aber nicht überall. Etwa ein Drittel der kreisrunden Öffnung war freigelassen worden, sodass man von einem perfekten Einstieg sprechen konnte.
    Leise pfiff ich durch die Zähne. »Das ist doch was...«
    Neben mir schüttelte Jaques den Kopf. »Das hätte ich nicht gedacht, verdammt.« Sogar der Fluch floss ihm glatt über die Lippen.
    »Ich glaube, dass wir richtig sind«, sagte ich leise. Dann beugte ich mich über den Rand hinweg. Dabei schaute und lauschte ich in die Tiefe hinein und war schon etwas enttäuscht, weil nichts zu mir hochklang. Der Brunnen war leer. Mir kam er wie ein Rohr vor, das zum Mittelpunkt der Erde führte.
    »Und jetzt, John?«
    »Moment noch.« Ich nahm die Lampe abermals zur Hilfe. Allerdings dämpfte ich den Strahl etwas ab. Er war zu hell und schon aus weiter Entfernung zu sehen.
    Das wenige Licht reichte mir aus, um den Beginn des Einstiegs zu erkennen. Ich hätte natürlich gern eine Treppe gehabt. Darauf musste ich leider verzichten, wenn es in die Tiefe ging. Füße und Hände würden auf metallenen und in die Brunnenwand eingelassenen Tritthilfen Halt finden müssen.
    Ich wurde etwas mutiger, nahm meine Hand von der Lichtquelle weg und leuchtete jetzt in die Tiefe.
    Wunderbar – der Grund war zu sehen. Und wenn ich alles recht erkannte, malte sich dort auch kein Schimmern ab. Es hatte sich demnach kein Wasser gesammelt.
    Auch Jaques schaute nach unten.
    »Ist ja gar nicht mal so tief.«
    »Wollen Sie runter?«
    »Hm. Ich bin kein Mensch, der auf halbem Weg eine Pause einlegt. Und ich will das Geheimnis des Küsters kennen lernen.«
    Sein Vorhaben gefiel mir so hundertprozentig nicht. »Es kann aber gefährlich werden.«
    »Das stört mich nicht. Ich habe zu dem da oben«, er deutete gegen den Himmel, »sehr großes Vertrauen.«
    »Okay.«
    »Gehen Sie vor?«
    Ich nickte. »Ja, das werde ich. Nur frage ich mich, was wir dort unten sehen werden.«
    »Also Personen sind nicht da. Die hätten wir gesehen, und dann würden wir auch nicht so ruhig hier oben stehen. Wenn jemand hineingestiegen ist, dann war das nur der Anfang. Wir müssen davon ausgehen, dass es dort unten weitergeht.«
    »Meinen Sie?«
    »Ich bin mir fast sicher. Was wissen Sie eigentlich von irgendwelchen Geheimgängen, die es hier gibt?«
    »Nichts.«
    »Gibt es überhaupt welche?«
    Jaques zuckte mit den Schultern. »Ich

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