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Barakuda der Wächter 1&2 - Pasdan (Die Waffenschmuggler von Shilgat & Die Mördermütter von Pasdan)

Barakuda der Wächter 1&2 - Pasdan (Die Waffenschmuggler von Shilgat & Die Mördermütter von Pasdan)

Titel: Barakuda der Wächter 1&2 - Pasdan (Die Waffenschmuggler von Shilgat & Die Mördermütter von Pasdan) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gisbert Haefs
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Grenze folgten dichte Bergwälder, dann Dschungel, Sümpfe, das weite Flachland, durch das sich die Wassermassen des Banyuli nach Osten wälzten; schließlich die stetig ansteigenden Savannen, die am Fuß der bis zu 9000 Meter aufragenden Berge von Banyadir endeten.
    Als sie ihre Flughöhe erreicht hatten, verließ Timoara das Pult und setzte sich zu Barakuda und Kakoiannis. Nardini frühstückte nicht mit; er saß im Heck, einen Schreibblock auf den Knien, kritzelte und summte. Bald übertönte er Motor und Fluggeräusche, Timoara steckte den kleinen Finger ins Ohr; Kakoiannis wischte sich sorgfältig den Mund und warf die zerknüllte Papierserviette nach Nardini.
    »Barde des Bataillons - laß den Lärm. Sonst vergeß ich meine gute Erziehung und schlag dir die Zähne ein.« Sapristik Nardini grinste und hob den Block. Das linke Auge richtete er aufs Papier, mit dem rechten starrte er Kakoiannis an. »Das Pflänzlein Lebenslust erblüht mir nie, es welket unterm Huf der Kameraden; ich schmachte nach Sarelas holdem Knie und seh nur Yasus dichtbehaarte Waden.«
    Yasuhiro Kakoiannis lachte. »Armes Kerlchen. Aber wegen dir rasier ich mir nicht die Beine.«
    Nardini verdrehte die Augen, ließ den Block wieder sinken und kaute auf dem Stift. Barakuda betrachtete das feine Profil des Don Juan der Garnison. Kakoiannis hatte den Helm in den Nacken geschoben; die schwarzen Locken züngelten unter dem Rand hervor.
    »Sie haben da eben ein antikes Fluchwort benutzt, Yasu. Aus einer irdischen Regionalsprache.«
    Timoara kniff ein Auge zu; Kakoiannis machte ein unbeteiligtes Gesicht. »Ja, Chef. Französisch. Wieso?«
    »Wie alle anderen bewegt mich immer noch das Rätsel Ihrer Vergangenheit. Für den einfachen Mann, der Sie gern scheinen wollen, ist Ihr Galaktein manchmal zu gewählt. Ich weiß, daß Sie Banyashilgu sehr schnell gelernt haben. Sprechen Sie noch mehr Sprachen?«
    Kakoiannis blinzelte und zog einen Flunsch. »Je m’en fous de vos questions, Monsieur. Me jodo, comprende? Bloody insolence.«
    »Sprachen, 3-D-Schach, Manieren, seltsame Zitate.« Barakuda fuhr sich mit der Fingerkuppe über die Narbe. »In einer bestimmten Gegend der alten Erde nannte man so was wie Sie früher einen gentleman ranker. Der feine Herr vom Fußvolk. Leute mit bestem Hintergrund, die aus irgendwelchen Gründen nicht Bankier oder General oder Minister, sondern unter falschem Namen einfacher Soldat werden. Sind Sie vielleicht mit der Lordkanzlerin verwandt?«
    Kakoiannis lächelte mild. »Ah, Chef, irgendwie langweilt mich das Thema, wenn Sie den Einwand gestatten. Und wenn Sie alles erführen, würden Sie sich auch langweilen. Ungelöste Rätsel sind interessanter als banale Antworten.«
    Timoara giggelte leise. »Geben Sie’s auf, Chef. Was meinen Sie, was wir schon alles mit ihm angestellt haben. Nicht mal der sirján hat was rausgekriegt.«
    Kakoiannis zupfte ein Stäubchen von seinem Uniformhemd. »Haben Sie einen besonderen Grund für den Besuch in Banyadir? Abgesehen von der Routineinspektion?«
    »Ein kleines Scharmützel zwischen Shil und Mönchsgardisten im Norden. Leider nicht groß genug - sonst hättet ihr was zu tun gehabt. Im übrigen aber nur Routine.«
    »Wissen Sie, manchmal frage ich mich, ob…« Kakoiannis schüttelte den Kopf. »Ich glaube, die Erfinder der Noastoa haben etwas vergessen.«
    Nardini blickte auf und tippte mit dem Stift an seine Schläfe. Timoara runzelte die Stirn.
    »Was denn, Yasu?« Barakuda verkniff sich ein Lächeln.
    »Dieser aufgeklärte Skeptizismus… Es gibt ja schöne Sätze von Bahadur und Chou, die wunderbar auf Pasdan und Banyadir passen. Gashiri auch. ›Totalitäre Ideologien sind monoman besessen von einem einzigen, meist fiktiven Aspekt des Kosmos, der für sie alle übrigen ausschließt.‹ Und so weiter; Sie kennen das ja sicher.«
    Barakuda nickte. »Bahadurs Abhandlung über die Unmöglichkeit der friedlichen Koexistenz zwischen einer offenen und einer hermetischen Gesellschaft. Und?«
    »Festzustellen, daß die hermetische Gesellschaft die bloße Existenz einer Lebensform, die von den total gesetzten Prinzipien abweicht, als Widerlegung des eigenen Existierens auffaßt und bekämpfen muß, das ist eine Sache. Ich frage mich nur, ob nicht bei all den feinen Mechanismen des Denkens und Meditierens, die im Peripatio entwickelt worden sind, etwas Wichtiges fehlt. Eine Art Anti-Gehirnwäsche, mit der man zum Beispiel Pasdan, Gashiri und Banyadir komplett behandeln und heilen

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