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Barry Trotter und die schamlose Parodie

Titel: Barry Trotter und die schamlose Parodie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Gerber
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und wenn Muddelmädchen so einen schlechten Geschmack haben, jemanden wie Sie dichter als zwanzig Meter an sich heranzulassen, dann haben dies nicht besser verdient. Die Angelegenheit ist weitaus ernster. Kommen Sie mit ans Fenster.«
    Die beiden blickten hinunter auf die johlende, tobende Meute schlammverkrusteter Muddel. Es waren Tausende, und es gab weit und breit kein Pixiklo. Man konnte den Gestank praktisch sehen, wie die Hitze, die von einer Straße aufsteigt.
    »Gucken Sie sich diese Schafsköpfe an. Das ist ja wie auf einem verdammten Rummelplatz«, grummelte Bumblemore. »Wissen Sie, dass ich heute morgen ein Baby habe entbinden müssen? Eine sehr schmutzige Angelegenheit, so eine Mud-delgeburt. Sie haben es natürlich Barry genannt. Ich hab mich so geekelt, dass ich mich fast darauf erbrochen hätte.«
    Barry lehnte sich aus dem Fenster, und ein Ruck ging durch die Menge. Ein ungeheurer dissonanter Jubel erhob sich. Falsch geschriebene Transparente wurden entfaltet. » Haut ab! « brüllte Barry.
    »Er sagt, wir können bleiben!« rief ein Muddel. »Hurra! Hoch lebe Barry Trotter!«
    »Idiot!« fauchte Bumblemore unseren Helden an. »Jetzt werden wir sie nie wieder los.« Er packte Barry am Ellbogen. »Gehen Sie vom Fenster weg, bevor Sie noch mehr Unheil anrichten.«
    Blitzschnell leckte Bumblemore sich den Daumen, lüpfte Barrys Ponysträhnen und rieb die Narbe auf seiner Stirn. Das wie ein Fragerufzeichen 3 geformte Mal war das Ergebnis des Kampfes, den Barry als Kind mit Lord Valumart ausgefochten hatte. Außerdem bewies es, was für ein großartiger Zauberer er war, doch Bumblemore war überzeugt, dass das Ganze nur dummes Zeug sei.
    »Lassen Sie das!« sagte Barry und schubste den nach Mottenkugeln und Patschuli riechenden Zaubergreis weg.
    Als sie sich umdrehten, sahen sie, wie Lon sich gerade das dünne Ende von Bumblemores Teleskop in den Mund steckte. Seit seinem Unfall pflegte Lon an allem herumzunagen, was ihm in die Finger geriet.
    »Lon! Nein! «
    Lon schreckte auf und stieß eine Dose Zauberameisen um, die sich über den Fußboden ergossen. Sie begannen sich zu schmutzigen Wörtern zu formieren.
    Der alte Schulleiter musste schwer an sich halten. »Passt auf, ihr zwei — hört mir jetzt zu und dann zieht Leine, so schnell ihr könnt.« In der Ecke flammte Bumblemores zahmer Phönix Sparky auf, während er an einem Asbest-Wetzstein herumpickte.
    Bumblemore schwenkte drohend den >Schmirror<. »Irgend jemand — ich nehme an, irgendein missratener Spross des Malfies-Klans, der derzeit das gesamte Haus Silverfish usurpiert« - Barry hoffte, dass man ihm seine Erleichterung nicht ansah —, »hat dieser Zeitung die Wegbeschreibung für Hogwash gegeben. Deshalb tummeln sich jetzt all diese Vollidioten da unten.« Er warf den >Schmirror< mit Schwung in Richtung Papierkorb. »Ich werde wirklich langsam zu alt für diesen Drachenmist.«
    Sobald er keine Angst mehr haben musste, bestraft zu werden, schweiften Barrys Gedanken ab. Sein Blick wanderte über die Bücher auf Bumblemores Regalen ... >Die Lady mit der goldenen Peitsche< ... >Miss Harriets Folterkammer ... und Barrys Lieblingstitel: >Allein unter Frauen oder Das intime Tagebuch des Flagellanten Phimosus Gasidi-Silidori<. Im ersten Schuljahr hatten sie Barry noch schockiert; elf Jahre später belustigten sie ihn nur noch — Bumblemore hatte eine seltsame Vorstellung von Amüsement, aber wer hatte das nicht?
    Das Geräusch des Papiers, das im Papierkorb landete, weckte Barry aus seinen Träumen, und er hörte Bumblemore sagen: »Unsere Täuschungszauber sind nutzlos, es bedarf einer gewissen Grundintelligenz, um sich täuschen zu lassen, und die haben diese Hohlköpfe einfach nicht.«
    »Wie kann man nur so etwas tun? Und weshalb das Ganze? Wegen ein paar Kröten!« schnaubte Barry verächtlich. Er trug ziemlich dick auf. »Es gibt Wichtigeres im Leben als Geld, sage ich immer, nicht wahr, Lon?«
    »Jep«, schnappte Lon, wobei ihm ein dünner Speichelfaden vom Kinn troff.
    »Mein Gott, was sind Sie bloß für eine Niete, Measly.« Bumblemore hielt einen Moment inne, schloss die Augen, massierte sich den Nasenrücken und sagte dann: »Entschuldigt bitte. Ich habe entsetzliche Kopfschmerzen von diesen infernalischen Sprechchören. Das ist zwar alles schon schlimm genug, aber es könnte noch viel schlimmer werden — wenn es stimmt, was im >Tagessalbader< von heute steht.« Er nahm die Zeitung von seinem Schreibtisch und reichte sie

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