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Barry Trotter und die schamlose Parodie

Titel: Barry Trotter und die schamlose Parodie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Gerber
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ich mach’s nicht.«
    Valumarts Gesicht verzerrte sich zu einer Maske der Wut. »Du — du — DU VERRÄTER!« schrie er. Das Kichern im Nebenraum verstummte abrupt. »Ich habe einen lukrativen Auftritt im >Caesar's Palace< abgesagt, um hierherzukommen und dich zu holen!«
    Er marschierte im Stechschritt im Zimmer herum, fegte Gegenstände von den Tischen und warf mit Stühlen. Bald sah der Waggon aus wie eine mobile Version von Ferds und Jorges Apartment. »Ich hätte es wissen müssen! Du warst schon immer ein selbstsüchtiger, unreifer, nichtsnutziger Muddelfreund!« Barry bemerkte, dass Valumart die ganze Zeit zwischen ihm und der Tür blieb. Mit Unterstützung von Lon und Hermeline hätte er eine Chance, falls es zum Kampf kommen sollte, und das wusste Valumart.
    Schließlich gewann Valumart die Fassung zurück; er streckte sich, glättete seinen Schnäuzer und sagte ruhig: »Na gut. Dann beginnen wir jetzt mit dem Töten.«
    Valumart zog seinen Zauberstab hervor — der genau wie sein Dolch am Ende mit einem lächelnden Totenkopf verziert war — und richtete ihn auf den Boden. Es gab einen ohrenbetäubenden Knall, und alles ging in Schwaden von dichtem, violettem Rauch unter.

    Als Barry wieder zur Besinnung kam, war er in einem feuchten, finsteren Kerker mit Handgelenken und Knöcheln an einen Steinquader geschmiedet. Ratten huschten an den Wänden entlang; überall hingen Spinnweben. (Verhexte Spinnen hatten daraus die Worte »Willkommen daheim!« und »Der tollste Chef der Welt« gewoben.) In der Ecke stand eine Reihe kleiner, direkt aus dem Felsen gehauener Särge.
    Valumart stand vor ihm und schlug sich mit dem Zauberstab in die Handfläche. »Hallo, Barry«, sagte er. »Willkommen in meinem neuen Zuhause in Südfrankreich. Zu schade, dass du nicht länger bleiben kannst, sonst würde ich einen Rundgang mit dir machen. Früher, als die Tempelritter hier noch regelmäßig abstiegen, war in diesen Mauern mächtig was los. Über uns befindet sich ein Kloster, in dem Mönche 900-prozentigen Brandy brennen«, sagte Valumart. »Guter Stoff. Wie ich höre, hat Hafwid eine Schwäche dafür.« Valumarts Spitzel sind überall, dachte Barry.
    »Ja, das sind sie«, erwiderte Valumart. »Ich kann deine Gedanken hören, Barry, aber du kriegst nicht mal einen mickrigen Zauber zustande ... Ts, ts — was ist denn das für eine Ausdrucksweise? Urteile nicht zu hart über dieses Haus. Das hier ist bloß die Kellerwerkstatt — sie wird seit über tausend Jahren als Folterkammer genutzt. Ich hab die Bude von George Harrison gekauft. Du kannst dir nicht vorstellen, was für eine gräßliche Holzvertäfelung der hier hat einbauen lassen. Entschuldige, ich muss mich hinsetzen. Ich bin nicht mehr so jung wie du.«
    Valumart ließ sich auf einem direkt aus dem Felsen gehauenen 17 Pfauenthron nieder und sprach weiter. Neben Barry surrte ein kleiner D.A.D.F.G. Luftentfeuchter.
    »Dir ist doch sicher klar, Trotter, dass Evaporieren dir hier nichts nützt. Du würdest dich zwar von deinen Fesseln befreien, aber nur, um anschließend in den furztrockenen Innereien dieses Geräts zu verrecken.« Valumart grinste und tätschelte den Entfeuchter. »Er verhindert, dass es hier schimmelt. Diese mittelalterlichen Folterkammern sind wirklich verdammt feucht.«
    Valumart zog seinen Zauberstab aus der Scheide. »Du warst ein würdiger Gegner, deshalb bekommst du jetzt die James-Bond-Sonderbehandlung. Vorher willst du aber sicher noch wissen, was mit Lon und Hermeline geschieht.« Weißer Rauch breitete sich auf der gesamten gegenüberliegenden Wand aus, bis sie einer Leinwand glich, dann schossen zwei silbrige Strahlen aus den Augen des Totenkopfes an der Spitze von Valumarts Zauberstab.
    »Nein, du musst dir nicht noch mal >Scarface< angucken. Immer ein Witzchen auf Lager, was?« Valumart drehte sich zur Leinwand um, und die Bilder begannen sich zu bewegen. Er räusperte sich und hob zu sprechen an. »Also — nach deinem Tod erkennen deine Freunde, dass sie auf einem Irrweg sind, und schließen sich mir an.«
    Barry sah eine elegant gekleidete Hermeline in Meetings Leute herumkommandieren. »Ja, ich bin auch froh, dass sie Nunnally nicht geheiratet hat. Er wäre nicht der Richtige für sie gewesen, und es wäre ein klein wenig schwieriger für mich geworden, sie zu ehelichen.«
    Barry begann zu schreien. Valumart verzog das Gesicht. »Wärst du bitte so freundlich, mit dem Geschrei aufzuhören? Das macht einen ja verrückt. Es heißt

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