Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Basis Alpha

Basis Alpha

Titel: Basis Alpha Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniel F. Galouye
Vom Netzwerk:
denken. Auf Venus gab es gar keine Ebbe und Flut.

 
3.
     
    K'Tawas Glieder protestierten gegen die ungewohnte Bewegung. Er ließ sich in Hockstellung nieder, aber er widerstand dem Wunsch, in Meditation zu verfallen. Statt dessen beobachtete er Zu-Bach, der sich vorsichtig dem nächsten gelandeten Ding näherte.
    Er legte den Speer nieder, kniete neben dem glänzenden Ding hin und untersuchte es mit seinem Spürhorn. Dann warf er dem Alten einen Blick zu.
    »Ich kann keine Gefahr spüren«, versicherte K'Tawa. »Und es ist bestimmt nicht dazu gemacht, jemanden einzufangen.«
    Zu-Bach stürzte sich auf das Ding, hob es über den Kopf und schleuderte es auf den Boden. Dann packte er es noch einmal und drückte es gegen einen Felsen. Schließlich tauchte er es in die unruhige See, holte es wieder heraus und begann mit dem Speer darauf herumzuklopfen.
    K'Tawa lächelte beifällig. Der Junge schien einen Riesenspaß an der Sache zu haben. Und zumindest verbrauchte er einen großen Teil seiner Energie. Vielleicht wurde er seine materiellen Neigungen dadurch schneller los.
    Zu-Bach schob sich eifrig auf das nächste Ding zu, und K'Tawa zockelte hinter ihm her. Dann, als der Junge unvorsichtig nach dem glänzenden Ding griff, rief K'Tawa eine Warnung.
    Er ging hinüber, schloß die Augen, um sich besser zu konzentrieren, und untersuchte das Ding vorsichtig durch kreisende Bewegungen seines Spürhorns.
    »In diesem Ding herrscht große Gefahr«, sagte er schließlich. »Gewaltige Kräfte – etwas wie die Heißen Zungen bei der Meditations-Zeremonie. Ich spüre auch einen großen und vielleicht tödlichen Lärm.«
    Es war natürlich nicht ganz so schlimm. Aber er trug mit Absicht etwas dick auf. Vielleicht konnte er Zu-Bach einschüchtern, wenn er ihm die Unzulänglichkeit seines Spürhorns vor Augen hielt.
    »Dazu«, fuhr er fort, »sehe ich eine große, zornige Wolke zur oberen Unendlichkeit hinaufgehen, die vielleicht ein Stück von Nurland mitnimmt und der Sorgenden See eine neue Bucht schenkt.«
    Vorsichtig zog sich Zu-Bach von dem Ding zurück. Aber dann überlegte er, trat noch einmal einen Schritt vor und knickte das lange, dünne Horn ab, das herausragte. Die leise Stimme des Dings schwieg, und er grunzte zufrieden.
    K'Tawa betrachtete das Ding. Es war wirklich gefährlich. So beschloß er, es nicht in die Höhle zu bringen, wo er die beiden anderen versteckt hatte. Eines hatte er genommen, weil er spürte, daß es mit den anderen Dingern in der oberen Unendlichkeit sprechen konnte. Das andere hatte er einfach aus einem Impuls heraus Zu-Bach weggenommen. Sein Inhalt erschien ihm seltsam und nutzlos – nur schale Luft, die man zusammengepreßt hatte. Aber er hatte vage gespürt, daß man dafür einen guten Zweck finden konnte.
    Das nächste Ding war ziemlich harmlos, und der Alte sah zu, wie Zu-Bach es mit neuer Begeisterung angriff. Der Junge faßte es als eine Art Herausforderung auf, weil es doppelt so groß wie die anderen war und er es nur mit großer Mühe heben konnte.
    K'Tawa spürte voraus, wo das ferne, große Ding aufrecht dastand. Es vermittelte den Eindruck von verborgener Macht und kluger Anordnung. Und er zerbrach sich wieder den Kopf über die vier kleinen, lebenden Dinger. Bei ihnen spürte er Verrat und List, Haß und Besitzgier. Zu-Bach hatte die kleinen, weichen Dinger, die sich herumbewegten, noch nicht gespürt. Aber wenn es soweit war, würde er sicher wütend. K'Tawa kannte ihn.
    Und während er über die Dinger in der oberen Unendlichkeit nachdachte, glitt der Alte unmerklich in die Meditation hinüber. War es normal, daß dort oben Dinger existierten? Wenn es noch mehr davon gab, wie er aus den gelandeten Dingern spüren konnte, mußten sie von irgendwo kommen. Aber wie konnte es ein Irgendwo in der Unendlichkeit der Ewigen Wolken geben?
    Dann kam aus der Tiefe seines Denkens die Erinnerung eines Vorfahren. Vielleicht waren die Wolken gar nicht ewig. Vielleicht erstreckten sie sich gar nicht über die Unendlichkeit?
    Verwirrt stellte sich K'Tawa die unausweichliche Frage: Wenn die Wolken da oben nicht überall waren, was existierte dann in der Wolkenlosigkeit?
    Die Antwort kam wie eine flüsternde Stimme aus der lange toten Vergangenheit: Schwärze. Und in der Schwärze ...
    »K'Tawa, gehen wir endlich weiter! Ich habe alles versucht, um dieses Ding hier zu zerstören.«
    Der Alte schreckte aus der Meditation hoch und starrte seinen Verwandten zornig an. Hin und wieder, überlegte er,

Weitere Kostenlose Bücher