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Bastarde (Von den Göttern verlassen) (German Edition)

Bastarde (Von den Göttern verlassen) (German Edition)

Titel: Bastarde (Von den Göttern verlassen) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabina Schneider
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gewechselt.
    Entsetzt von seinem Anblick, den Ringen unter seinen Augen, dem abgemagerten Gesicht und verletzt von seiner Ignoranz, stampfte Nadine verärgert in den Raum. Nach den Tagen ihrer Abwesenheit hätte sie mehr Freude über das Wiedersehen erwartet. Sie hatte ihm so viel zu erzählen und hatte in jedem Moment an ihn gedacht, ihn vermisst und gehofft, dass er das Gleiche empfand. Dann war sie an seinem leeren Platz gekommen, hatte die auf dem Boden verteilten Bücher gesehen und ihr Herz war stehen geblieben. Die schlimmsten Bilder kamen ihr in den Sinn. Halif, wie er von seltsamen Gestalten überwältigt worden war, abgeführt, in Ketten gelegt und Schlimmeres.
    Dann hatte sie das Regal untersucht und das seltsame Buch über die Butterherstellung gefunden. Mit einem Handgriff hatte sie das Klicken, Quietschen und Knarren ausgelöst. Die Regale hatten sich aufgeteilt und eine Tür in der Wand geöffnet, wo vorher keine gewesen war. Und alles ohne jede Magie. Nadine hatte das Licht von LaroAm erkannt und Halif auf dem Boden hockend entdeckt. Er schaute auf, sah sie und Nadine durchzuckte Freude. Endlich konnte sie ihn nach all den Tagen sehen, die ihr wie Wochen vorgekommen waren. Dann kam die Enttäuschung. Sie ergriff besitzt von ihrem Herzen und drückte es zusammen. Eine kleine Stimme in ihrem Kopf flüsterte gehässig: „Er hat dich nicht vermisst ... Alles was du tust, ist ihn von seinem Studium abhalten ... Er hatte nur Mitleid für dich übrig, nichts mehr ... “
    Nadine presste die Hände auf ihre Ohren, doch die Stimme verstummte nicht. Eine einzelne Träne lief ihr über die Wange. Sie wollte nicht, dass er sie schon wieder we inen sah. Sein Mitleid war das Letzte, das sie auf dieser Welt wollte. Sie ließ die Hände sinken und ihr Körper versteifte sich. Aber w as wollte sie? Die Möglichkeit einer Antwort machte ihr Angst. Sie spürte, wie sie in ihr aufstieg. Eine Nachricht ihres Herzens, die schon lange darauf wartete, dass ihr Geist bereit war, sie zu empfangen. Aber sie war es nicht und würde es vielleicht nie sein. Nicht nach seiner Ignoranz, die er ihr gerade entgegengeworfen hatte.
    Sie wirbelte herum und wollte weglaufen, weglaufen vor der Nachricht ihres Herzen und vor allem vor seiner Ignoranz. Doch die Tür hatte sich wieder geschlossen ... Mariella war auf der anderen Seite! Wieder zog sich Nadines Herz zusammen. Es fühlte sich an, als wäre ein Arm von ihr auf der anderen Seite. Sie hatte sich so an Mariella gewöhnt, dass sie zu eine Verlängerung ihres Körpers geworden war. Dem Schmerz folgte Angst. Sie musste an die Lichtkugeln der anderen Novizen denken, die nach Stunden einfach verschwanden. Was wenn die Trennung von Mariella ihr Licht ausgehen lassen würde? Panik überkam Nadine. Sie rannte zu Tür, drückte, zerrte daran, doch die Wand bewegte sich keinen Millimeter.
    Das aufgeregte Summen von Mariella auf der anderen Seite zerriss Nadines kleines Herz. Sie griff sich an die Brust und weinte herzzerreißend. Dass Mariella vielleicht wegen Nadines Unachtsamkeit sterben könnte, war schmerzhaft. Der Gedanke an den Verlust und die Wucht der Schuld waren zu groß. Nadine verlor sich in ihrem Schmerz und ihrer Verzweiflung. Dann spürte sie, wie starke Arme sie umfingen.
    Das leise verzweifelte Weinen war durch den Nebel der Konzentration und Entrückung zu Halif durchgedrungen. Er hatte alle Bücher fallen lassen, war zu ihr geeilt und drückte sie fest an sich. Was war passiert? Warum war sie hier? Wo war er überhaupt? War sie verletzt? Tat ihr was weh? Seine Hände tasteten ihren Körper ab, um sicherzugehen, dass sie nicht blutete, nicht verletzt war. Es war nicht zu finden. Dann drückte er sie näher an seine Brust und wiegte sie sanft hin und her. Sein Herz klopfte schneller. Leise und heiser kamen ihm die Worte von den trockenen Lippen: „Was ist passiert? Was hast du nur?“ So geweint, hatte er sie nur bei ihrer ersten Begegnung.
    Wie lange das wohl her war? Halif konnte sich eine Zeit ohne Nadine nicht vorstellen und wollte es auch nicht. Sein Leben vor ihrem Erscheinen schien ihm trostlos und sinnlos. Erneut packte ihn die Entschlossenheit sie zu beschützen. Komme was wolle.
    Durch Hickser und mehrmals Luftholen schaffte sie es einen Namen zu artikulieren und auf die Mauer zu zeigen: „Mariella ...“
    Er verstand ihre Aufregung nicht, vermutete aber, das Mariella in Gefahr war und hörte ihr aufgeregtes Summen. Von selbst formten sich die Worte eines

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