Bastarde (Von den Göttern verlassen) (German Edition)
hineingeraten Püppi. Hat dir deine Mutter nicht beigebracht die Finger von Edelblütern zu lassen? Die bringen nur Unglück, wenn man nicht mit ihnen verwandt ist. Dann auch noch der Kronprinzen der Senjyou. Ein Halbling wird es schwer am Hof haben. Was hast du dir nur dabei gedacht?“, fragte Armirus den Kopf schüttelnd.
„Ich habe es mir nicht ausgesucht! Ich kann nichts dafür!“, entfuhr es Serena, bevor sie nachdenken konnte.
Armirus Augen verdunkelten sich. Was er selbst schon vielen Frauen angetan hatte, war seiner Nichte widerfahren. Und das machte ihn ganz und gar nicht glücklich.
„Ich werde ihn bei den Füßen aufhängen, ihn mit Salz bestreuen und hundert Ziegen auf ihn loslassen. Dieser nichtsnutzige ... Wo finde ich ihn?“
„Ich habe ihm verziehen und er hat mir das Kind geschenkt. Er steht zu ihm. Aber ich werde es alleine großziehen, vielleicht mit Mikhael. Es ist okay Onkel Armi.“ Sein grimmiger Gesichtsausdruck wurde bei ihren letzten Worten von einem Lächeln erleuchtet. Er fiel über sie her, drückte sie an seine Brust und streichelte ihr über den Kopf.
So fand Mikhael sie vor: ein zufrieden grinsender Armirus mit einer Serena mit hochroten Kopf im Arm. Mikhael stolperte über seine eigenen Beine und ließ beinahe das Schwert in seinen Händen fallen. Hinter ihm lagen die Wachen bewusstlos am Boden.
„Lass sie los, du Schwein!“, schrie er aufgeregt.
„Ah, Mikhael! Du bist spät, ich hätte früher mit dir gerechnet“, fiepte Armirus fröhlich.
„Ich sagte, lass sie los, Armirus!“, bellte Mikhael ihn an. So hatte ihn Armirus in all den Jahren nie erlebt. Anscheinend hatte sein Neffe endlich etwas gefunden, für das er kämpfen wollte. Das gefiel ihm. Armirus ließ von Serena ab und entfernte sich mit erhobenen Händen. Er hatte schon weniger fähige Männer mit solch einem Gesichtsausdruck die unglaublichsten Dinge tun sehen.
„Mikhael nicht, es ist nicht so wie du denkst. Leg das Schwert nieder“, entgeistert schaute Mikhael Serena an. Die holde Maid, zu deren Rettung er geeilt war, wollte anscheinend nicht gerettet werden. Wie hatte Armirus ihr den Kopf in so kurzer Zeit verdrehen können? Er war keine drei Stunden bewusstlos gewesen, das wusste Mikhael. Er drehte sich zu Armirus: „Was hast du ihr erzählt , du Bastard? Raus mit der Sprache! Ich schwöre, ich renne dieses Schwert durch dich hindurch!“
„Das ist gut, dafür habe ich dich auch hergeholt“, erwiderte Armirus immer noch lächelnd.
Serena stellte sich schützend vor Armirus: „Das werde ich nicht zulassen. Er ist mein Onkel.“ Mikhaels Kinnlade fiel herab.
„Und auch deiner.“
„Aus dem Weg Serena! Glaube ihm kein Wort! Er ist ein Lügner, Räuber, Dieb und Vergewaltiger!“, spuckte Mikhael aus, angewidert von dem bloßen Gedanken mit so etwas verwandt zu sein.
„Du hast selbst gesagt, dass man ihm trauen kann“, versuchte Serena es erneut.
„Nur wenn es ums Geschäft geht. Geh aus dem Weg oder ich werde das Schwert durch dich in ihn treiben!“ Serena ging mit einem Lächeln auf ihn zu und nahm ihm mit dem einfachen Wort „Lügner“ das Schwert aus der Hand. Sie drehte sich zu Armirus und richtete die Waffe auf ihn.
„Erzähl ihm, was du mir gerade erzählt hast.“
Mit der Schwertspitze an seiner Kehle, erzählte Armirus wie er Mikhael auf dem Markt gesehen und in ihm sofort seinen Halbbruder erkannt hatte. Wie er sich seiner angenommen und sich um ihn gekümmert hatte. Bei den Worten angenommen und gekümmert stellten sich Mikhaels Nackenhaare auf, sein Gesicht sowie seine Gestik verrieten, was er davon hielt.
„Nehmen wir hypothetischer weise an, du sagst die Wahrheit. Wie konntest du jemanden, der mit dir verwandt ist, durch so eine Hölle schicken?“, fragte Mikhael angewidert.
„Ich habe dir nur die Ausbildung zukommen gelassen, die auch mir zuteilgeworden ist, einem Bastard mit königlichem Geblüt. Die Ausbildung zu einem Assassine“, in Armirus Stimme war nichts zu hören, weder Schuldbewusstsein noch Reue.
„Selbst wenn all das stimmt, wozu brauchst du mich? Was willst du von mir? Warum hast du mich nicht gehen lassen? Ich hätte nie von meiner Herkunft erfahren“, Mikhael konnte und wollte es nicht glauben.
„Ich brauche dich“, kam die Antwort wie selbstverständlich aus Armirus Mund.
„Wozu?“ Mikhael wurde bei Armirus Ruhe wütend. Wie konnte er so überzeugt, solch eine Lüge über die Lippen bringen?
„Du musst meine Nachfolge antreten“, es
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