Bastarde (Von den Göttern verlassen) (German Edition)
schlauer zuerst Informationen zu sammeln und sicher zu gehen, dass Mikhael nichts geschehen würde. Mit gefesselten Armen stand sie mitten im Raum, während Armirus sich auf das Bett legte. Neben den kahlen und unregelmäßig bearbeiteten Höhlenwänden wirkte es mit seinem Brockatbaldachin und seinen Seidenbezügen recht luxuriös und aus einer anderen Welt.
Armirus sagte nichts und starrte Serena nur an. Serena wich seinem Blick nicht aus. Nach einer langen Zeit des Schweigens sagte Armirus etwas enttäuscht: „Du willst wohl nicht freiwillig mit mir das Bett teilen? Aber du kannst nicht ewig herumstehen. Jedenfalls nicht in deinem Zustand. Denk an dein Baby.“
„Ich werde mit Sicherheit nicht mit dir das Bett teilen. Außerdem muss ich nicht die ganze Zeit stehen“, sagte Serena und setzte sich, ohne ihn aus den Augen zu lassen, auf den Boden, in den Schmutz. Armirus lachte.
„Was willst du von Mikhael? Wenn du ihn tot sehen wolltest, wäre er es wohl schon“, fragte Serena mir vorgeschobenem Kinn.
„Vielleicht will ich ihn ein bisschen foltern. Ihn leiden lassen. Mir seine Frau zu eigen machen und ihm, dann, wenn ich ihn gebrochen habe, die Kehle durchschneiden, wie er es bei meinen Lieblingen gemacht hat. Und dich lasse ich dabei zuschauen. Dann mach ich mir einen Spaß daraus sein Kind aus dir herauszuschneiden und mit ihm dort weiterzumachen, wo ich bei Mikhael aufgehört habe.“
„Ich glaube dir nicht“, sagte Serena ohne jede Spur von Angst in ihrer Stimme.
„Ach nein? Wieso das? Du siehst nicht aus wie jemand, der nur das Gute in jedem sieht“, belächelte Armirus Serenas Einwand.
„Ic h muss dich enttäuschen Armirus. Es ist nicht sein Kind. Ich bin nicht seine Frau“, Serena hoffte, dass auch jetzt ihr Gesicht steinern wirkte.
„Weiß er das? Er benimmt sich wie eine Glucke, wenn es um dich geht. Ich habe ihn noch nie seinen Hals für jemand anderen hinhalten sehen. Er ist wie ein Hase, der bei dem geringsten Anzeichen von Gefahr schnell das Weite sucht. Das habe ich ihm nicht austreiben können. Bis auf das hat er alle Qualifikationen“, erwiderte Armirus und schaute Serena nachdenklich an. Sie kam ihm irgendwie vertraut vor.
„Vielleicht ist er noch niemandem begegnet, der es wert wäre für ihn zu kämpfen“, schmettere Serena ihm trotzig entgegen.
„Aber du bist es?“ Armirus schaute sie eine Weile an und nickte: „Ja , du bist es. Du hast recht. Ich werde ihn nicht töten. Ich will, dass er mich tötet.“ Serenas Augen wurden groß.
„Dir werde ich es sagen, weil ich jemanden brau che, der es ihm erklärt. Hör zu! Hör gut zu! Ich bin der zweite Bastard des verstorbenen Vostokenkönigs. Weißt du was man mit Königsbastarden macht? Man hält sie geheim und erzieht sie dazu dem wahren Thronfolger aus dem Schatten heraus zu dienen. Man bringt ihnen von klein auf bei, wie man tötet. Wie man leise tötet und es wie einen Unfall aussehen lässt.“
„Assassine ...“, flüsterte Serena.
„Ja, ich bin seit meiner Kindheit darauf trainiert worden zu morden, leise und genau.“
„Gift ...“, flüsterte Serena verstehend.
„Unter anderem.“
„Du hast Mikhael zum Assassine ausgebildet.“ Zorghk hatte recht gehabt.
„Ja“, auch das versuchte Armirus nicht abzustreiten. Wieso sollte er auch?
„Warum?“ Diese Frage brannte Serena auf der Seele.
„Ich habe selbst keine Kinder. Den Göttern sei Dank! Ich brauchte jemanden, der meine Rolle übernehmen wird, wenn ich einmal nicht mehr bin“, sinnierte Armirus und starrte vor sich hin.
„Wieso Mikhael?“ Da musste mehr dahinter stecken.
„Wegen seiner Gene. Er ist perfekt für die Rolle des Assassines,“ erwiderte Armirus wie selbstverständlich.
„Du weißt, wer sein Vater ist?“, fragte Serena überrascht.
„Es ist über sein ganzes Gesicht geschrieben und vor allem zeugen seine Augen davon. Er ist Sohn des dritten Königbastards. Er war bekannt für seine goldenen Augen und seiner Liebe bei jungen Mädchen zu liegen und sie dann nie wieder zu sehen. Das hatte er gemein mit unserem Vater.“
„Wie viele Königsbastarde gibt es?“, fragte Serena verwirrt. Mikhael war von königlichem Geblüt?
„Vom verstorbenen König drei offizielle, die das Pech hatten, dass man herausfand, wer ihr Vater war. Ich bin der Mittlere. Es ist eine Tradition den Willen dieser Söhne zu brechen. Sie gefügig zu machen, damit sie dem zukünftigen König dienen und sich nicht gegen ihn stellen oder gar selbst den
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