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Bastarde (Von den Göttern verlassen) (German Edition)

Bastarde (Von den Göttern verlassen) (German Edition)

Titel: Bastarde (Von den Göttern verlassen) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabina Schneider
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der letzte der Götter von den Landen ab in dem Wissen, dass die Rassen sich selbst vernichten würden. Doch das Gen der Schlüssel blieb in den Generationen erhalten und retteten die Rassen von einem Krieg zum nächsten. Der letzte große Krieg, war verheerend und kostete alle Schlüssel der Generation das Leben, keiner blieb übrig, um der nächsten Generation ihre Lebensweise zu lehren.
    In einer anderen Dimension, getrennt von den Landen, blühten die Seraflyn wieder auf und nahmen an Zahl zu. Hierauf hatte er gewartet, der erste Schlüssel. Er erhob sich von seinem Grab, badet in der Magie, die mit dem Zuwachs der Seraflyn auch wieder in den Landen floss. Er nahm sich der neuen Schlüssel an. Doch auch unter seiner Führung schafften es nur wenige mit der Last ihrer Gabe zu leben. Er führte sie weg von allen Menschen und allem Leid weit in den Norden. Dort errichtete er eine Festung, deren Mauern kein Leid überwinden konnte.
    Doch Abschottung war nicht möglich. Mit dem Gen des Schlüssels kommt auch der Drang und der Instinkt zu helfen, trotz des Wissens über den Preis, den man zahlen muss. Die jungen Schlüssel kamen zu ihm und wurden auf ihre Arbeit vorbereitet, bis ihr Drang zu helfen zu groß wurde. Immer den Abgrund und den Wahnsinn vor Augen. Einer davon bin ich. Wer weiß, wie lange ich durchhalten werde. Ich bin Oril, Schüler von Morphis.
     
    Halif runzelte die Stirn. Die nächsten Seiten waren unleserlich, vergilbt und zerfielen unter seiner Berührung. Die Theorie, dass die alten Rassen ursprünglich von den Menschen abstammten, war ihm bekannt. Diese Geschichte stimmte in vielem mit dem überein, das er in dem Buch mit der altvostokischen Schrift gelesen hatte.
    Das war das Geheimnis? Das s die Götter die Landen verlassen hatten? Dass der Mensch von Grund auf verdorben war und keiner Rettung wert? Nichts davon war überraschend. Halif war sich dessen schon lange bewusst. Über die Schlüssel hatte er schon gelesen. Aber nirgends wurde eine Festung im Norden erwähnt.
    Ein Lächeln huschte über seine Lippen, vielleicht sollte er es wirklich mal mit einer Reise in den Norden versuchen.
     
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    Hatschii ... HAPTSCHIII ... Happptischuuuuuu. Halif holte aus seiner schwarz gefärbten Pelztunika ein Taschentuch und schnäuzte sich laut. Er hatte wirklich gedacht, dass Mönche schwarze Kutten trugen. Schwarz, die Farbe der Trauernden. Und Halif trauerte. Trauerte um all die kalten Nächte, die er hier allein verbrachte. Er hatte nur eine Pause gebraucht. Jetzt wünschte er sich jemanden mit vielen schönen Rundungen ... Seine Gedanken schweiften ab und er spürte wie sich Hitze in seinen eiskalten Gliedern ausbreitete. Gerne hätte er sich seinen Tagträumen hingegeben, aber er zwang sich auf seine Arbeit zu konzentrieren. Der Bücherturm vor ihm wurde mit jedem Tag größer anstatt kleiner. Doch Haril konnte einfach nicht genug bekommen. Mehr noch als sich sein Körper nach Wärme sehnte, verlangte sein Geist nach Informationen. Wie ein ausgehungertes Tier schrie sein Verstand nach Wissen und es gab hier so viel davon.
    Halif schaute sich in dem Raum um, in dem sich außer ihm nur drei Weißkutten befanden. Junge Novizen. Verdammt, er hatte wirklich gedacht, dass die Farbe aller Kloster Schwarz sei.
    Er war tagelange im Schnee herumgeirrt und mehr über das Kloster gestolpert, als dass er es gefunden hatte. Der Schneesturm, in den er geraten war, hatte die Mauern des Klosters weiß angemalt. Die Klostermauern waren eins geworden mit der Welt, in der nur Schnee existierte. Man könnte sage, er war gegen die Mauern gelaufen, bevor er sie entdeckt hatte. Das Kloster erinnerte eher an ein riesiges Schloss als an bescheidenes Kloster.
    Halif war Stunden um die Mauern herumgeschlichen und hatte einen Eingang gesucht, ohne Erfolg. Seine Vorräte hätten nicht bis zur nächsten Stadt gereicht, selbst wenn er gewusst hätte, in welche Richtung er sich hätte wenden müssen. Halif hatte sich an die kalte, schneebedeckte Steinmauer gelehnt. Er war gerade dabei gewesen, sich von seinem Leben zu verabschieden, als sich mit einem Krach direkt neben ihm eine Tür öffnete. Unscheinbar, unkenntlich und doch war sie da. Eine Gestalt in Weiß gehüllt, schritt an ihm vorbei, ohne ihn zu beachten. Von dem Gesicht war wenig zu erkennen. Blondes Haar Blitze aus der Kapuze und er konnte kurz einen Blick auf graue, ausdruckslose Augen erhaschen.
    So etwas Kaltes hatte er noch nie gesehen. Kälter als der Schnee,

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