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BattleTech 01: Grey Death I - Entscheidung am Thunder Rift

BattleTech 01: Grey Death I - Entscheidung am Thunder Rift

Titel: BattleTech 01: Grey Death I - Entscheidung am Thunder Rift Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William H. Keith
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angesiedelten Außentemperaturen. Der Donner, dem die Schlucht ihren Namen verdankte, hatte noch nicht eingesetzt, aber von den Eis- und Schneemassen, die man weit oben an der Öffnung der Schlucht ausmachen konnte, fiel ein stetiger Strom milchigweißer Tropfen herab. Das rhythmisch gleichmäßige Klopfen der in das schwarze Wasser unter ihnen fallenden Tropfen hallte kalt und naß durch die Höhle und versprach das Röhren einer Sintflut von Schmelzwasser, sobald die Tauzeit des Drittags einsetzte.
    In den letzten 20 Stunden waren die Reste der Ersten Trellwan-Lanciers nach und nach in kleinen Grüppchen hier eingetroffen. Grayson hatte Lori und Feldwebel Ramage losgeschickt, um eine Aufstellung der zur Verfügung stehenden Kräfte zu machen und um zu versuchen, etwas Ordnung in das Chaos zu bringen. Entlang den Ufern des Sees brannten Lagerfeuer, um die sich Gruppen von Männern und Frauen in Milizuniformen und seltener auch dem Grün der Königlichen Garde drängten. Abseits des warmen Widerscheins der Feuer bewegten sich Wachtposten durch die Schatten der Dämmerung und hielten Ausschau nach heranrückenden Feinden.
    Bis jetzt konnten die Lanciers eine Wespe und den Heuschreck ins Feld führen — mit der Hornisse bestand Funkkontakt. Sie kam gerade über den Kammgrat nördlich des Gayal. Die Gesamtstärke der beiden Gefechtszüge lag bei 51 Mann. 23 Astechs des Techzugs hatten es ebenfalls geschafft, durchzukommen. Außerdem hatten sie die Fahrzeuge, in denen die Flüchtlinge gekommen waren — fünf bewaffnete Schützenpanzer, zwei LKTs und ein halbes Dutzend Scoutschweber.
    Von einer gutausgerüsteten Kampftruppe konnte kaum die Rede sein. Die meisten der Gefechtstruppen hatten ihre Waffen mitgebracht, aber die Gruppe besaß fast keine Nahrungsmittel. Viele Männer hatten keine Winterausrüstung und waren nach ihrer Flucht in offenen Luftkissenwagen die Berge hinauf halb erfroren. Munition für die Geschoßwaffen war knapp und die Tornisterakkus für die Handvoll Laserwaffen in ihrem Besitz mußten an den Schwebermotoren aufgeladen werden, denn sie besaßen keine tragbaren Generatoren.
    Renfred Tor war in einem der Luftkissentransporter gekommen. Er wanderte mit Grayson etwas abseits der Lagerfeuer am Seeufer entlang. Die Bewegungen der Männer und Frauen an den Feuern warfen gigantische, mißgestaltete Schatten auf die ausgewaschene Oberfläche der Schluchtwände.
    »Lori hat mir gesagt, du hast eine Idee, wie wir die Ärgernis einnehmen könnten«, begann Grayson das Gespräch. Er trug eine Winterjacke über seiner Gardeuniform, hielt die Hände aber in den Taschen. Grayson hatte keine Handschuhe und die Lufttemperatur war niedrig genug, um die Hände taub werden zu lassen. »Erzähl!«
    Tor verschränkte die Arme und blickte hinunter auf den Sand. »Es ist denkbar, aber leicht wird es nicht.«
»Damit sagst du mir nichts Neues. Ich hab mir den Raumhafen auf dem Weg hier nach oben gut ansehen können.«
»Das Problem liegt darin, daß wir uns nicht einfach einen Weg durch die Mechs freikämpfen können, die sie auf dem Landefeld aufgestellt haben. Wenn wir an Bord des Landungsschiffes sind, dauert es immer noch zwei Standardtage, bis wir den Sprungpunkt erreichen.«
»Du willst sagen, sie würden die Ärgernis warnen, bevor das Landungsschiff sie erreichen könnte.«
Tor nickte. »Sobald das Landungsschiff mit unseren Leuten abhebt, wird jemand von Herzog Ricols Leuten die Bewacher der Ärgernis anfunken und sie wissen lassen, daß wir kommen. Dann haben sie zwei Tage Zeit, sich auf uns vorzubereiten, wenn sie nicht einfach in ein anderes System springen.«
»Was ist, Wenn die Ärgernis immer noch von Hendriks Piraten gehalten wird?«
»Darauf können wir uns nicht verlassen. Zum Teufel, wir wissen nicht einmal, ob Ricol am Zenit- oder am Nadirsprungpunkt aufgetaucht ist, aber ich bezweifle, daß er ein möglicherweise feindliches Raumschiff einfach unbeachtet auf seiner Parkposition läßt.«
Grayson stiefelte an Tors Seite durch den feuchten Sand und dachte nach. Jedes Sonnensystem besaß zwei Sprungpunkte, den Zenitpunkt über dem Nordpol der Sonne und den Nadirpunkt unter dem Südpol. Die Entfernung dieser Punkte von der Sonne hing von deren Masse ab. Bei einem roten Zwerg der Spektralklasse M2, wie Trell es war, lagen die Sprungpunkte etwa sieben Zehntel einer Astronomischen Einheit von der Sonnenoberfläche entfernt — eine Winzigkeit von etwa 100 Millionen Kilometern. Ein Landungsschiff, das mit 1g

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