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BattleTech 01: Grey Death I - Entscheidung am Thunder Rift

BattleTech 01: Grey Death I - Entscheidung am Thunder Rift

Titel: BattleTech 01: Grey Death I - Entscheidung am Thunder Rift Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William H. Keith
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versuchte noch, nach rechts auszuweichen, aber es war zu spät. Ein blendend weißer Schmerz explodierte hinter seinen Augen. Keine Sekunde später schlug sein Körper auf den Boden.

5
    Noch bevor er den Schmerz spürte, drang Lärm in Graysons Bewußtsein. Ein tiefes, regelmäßiges Donnern erfüllte seine Ohren, wie das Rauschen der Brandung an einer Felsenküste, aber mit einer gleichbleibenden, rhythmischen Intensität, die ihn beinahe zum Wahnsinn
    trieb, bis er den Schlag seines Herzens erkannte. Aber irgendwie hatte der Schmerz seine Schärfe verloren. Er fühlte ihn noch, aber es war nicht mehr ganz so schlimm. Nicht mehr ganz so schlimm wie was? Er kämpfte mit einem Gedanken, einem vagen Gefühl verstrichener Zeit, des Schreckens und des Verlustes, aber er konnte sich einfach nicht mehr erinnern.
    Die Schmerzen gingen etwas zurück. Ermutigt öffnete er die Augen. Die plötzliche Helligkeit brannte wie Feuer, aber er schaffte es, die Lider ein zweitesmal zu öffnen und seine Umgebung sorgfältig in Augenschein zu nehmen. Er kannte den Raum nicht, in dem er sich befand. Nahe seinem Bett ragten kahle Wände mit einzelnen Löchern im Putz auf, über ihm hing eine Decke aus Holzbalken. Ein Tisch, eine Kleidertruhe, ein paar Stühle und ein Spiegel vervollständigten die Einrichtung. Hinter einem Vorhang machte er ein schmales Fenster aus, durch das ein blutroter Lichtstrahl fiel, in dem Staubteilchen tanzten. Draußen erkannte er ein Stück orangefarbenen Himmel.
    Licht. Tageslicht! Die lange Nacht war vorüber!
Er setzte sich jäh auf — und sank augenblicklich wieder zurück aufs Bett, die Hände um den vor Schmerzen pulsierenden Schädel gelegt. Seine Finger spürten einen Verband. Jemand hatte seine offensichtlich ernste Kopfverletzung sorgfältig behandelt.
    Irgendwo hinter ihm öffnete sich eine Tür. Grayson spürte, wie jemand das Zimmer betrat. »Endlich wach? Ich hatte also recht. Hier hat doch jemand geschrien.«
    Grayson konnte sich beim besten Willen an keinen Schrei erinnern, aber seiner momentanen Verfassung nach zu urteilen, war nichts unmöglich. Er wandte sich vorsichtig um und musterte den Sprecher.
    Der Mann war ein junger Trell, etwas kleiner als der schlacksige Grayson und stämmiger gebaut, mit breiten, kurzfingrigen Händen, an denen Ölschmierer zu sehen waren. Er hatte die blasse Haut eines gebürtigen Trells,
    die in Verbindung mit den störrischen schwarzen Haaren und den dunklen Augen noch bleicher wirkte. Er trug eine lässig geschnittene, knielange Joppe, die, abgesehen von einem dreieckigen Schulterstück, in dem sich das rote Licht in wechselnden Farbmustern fing, blütenweiß war.
    Graysons Blick wanderte zurück zum Gesicht des Trells. Irgendwo hinter dem dumpfen Schmerz in seinem Schädel machte sich Erkennen breit. »Ich erinner mich! Äh ... Claydon, nicht wahr? Genau! SeniorAstech Claydon. Sie gehörten zu Rivieras Team!«
    Claydon neigte mit trockenem Lächeln den Kopf. »Zu Ihren Diensten, Mylord, auch wenn ich den Titel zur Zeit nicht mehr in Anspruch nehme. Das wäre derzeit ganz und gar nicht gesund.«
    »Nicht... was? Warum?«
    Claydon deutete mit dem Daumen über die Schulter in Richtung des Fensters. »Heutzutage gibt man besser nicht mehr zu, mit den Fremdweltlern zusammengearbeitet zu haben. Die Zeiten sind vorüber.«
    Grayson beschäftigte sich eine Weile mit dem Gedanken, dann gab er auf. Er beschloß, sich auf unmittelbarere Fragen zu konzentrieren. »Wo bin ich?«
    »Im Haus meines Vaters natürlich. Ich habe Sie nach dem Angriff hergebracht.«
»Ihr ... Vater?«
»Ja. Sein Name ist Berenir. Er ist Kaufmann, hat Geschäfte mit Ihren Leuten gemacht. Er teilt die hiesigen Vorurteile gegen Fremdweltler nicht. Er hat es auch geschafft, einen Arzt zu überreden, daß er herkommt und sich um Ihre Verletzung kümmert.«
Grayson berührte seinen bandagierten Schädel. »Dann habe ich Ihnen und Ihrem Vater mein Leben zu verdanken.«
Claydon verzog das Gesicht. »Sie können uns Ihre Dankbarkeit beweisen, indem Sie schnell gesund werden und aus unserem Haus und aus dieser Gegend verschwinden. Wenn die Nachbarn ahnten, daß wir SIE hier verstecken ...«
»Wieso bin ich plötzlich so unbeliebt?«
»Plötzlich? Haben Sie Ihre Augen noch nicht lange, Mylord?«
Grayson ignorierte den verbitterten Ton, der in Claydons Antwort mitschwang. »Liegt es an dem Vertrag?«
»Die meisten Trells waren der Meinung, daß Hauptmann Carlyle uns an Oberon verraten hat, das sollten Sie

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