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BattleTech 01: Grey Death I - Entscheidung am Thunder Rift

BattleTech 01: Grey Death I - Entscheidung am Thunder Rift

Titel: BattleTech 01: Grey Death I - Entscheidung am Thunder Rift Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William H. Keith
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eine gegen Hendrik gerichtete Rebellion einer Handvoll seiner Piratenführer.
Ungebeten drängte sich die Erinnerung an das Gesieht seines Angreifers in Graysons Gedanken. Das schmale, dunkle Gesicht mit dem kurzen Schnurr- und Kinnbart. Die leuchtenden Augen eines Fanatikers. Grayson hatte den Eindruck, dieses Gesicht schon vorher einmal gesehen zu haben. Aber wo?
Ein wichtiger Teil in der Ausbildung jedes MechKriegerAnwärters bestand darin, sich über andere MechKrieger zu informieren. Natürlich nicht über alle, aber doch über die wichtigen unter ihnen, die brillanten Taktiker und Strategen, die erfolgreichen Söldner und Truppenkommandeure, die sich auf den Schlachtfeldern tausender vom Krieg zerschundener Planeten einen Namen gemacht hatten. War es beim Studium der Computerdateien bekannter Krieger gewesen, daß Grayson diesem dunklen Gesicht schon einmal begegnet war? War er ein MechKrieger? Ein Offizier der Bodentruppen? Er bedeckte die Augen mit der Hand. Denk nach — erinnere dich!
Er öffnete die Augen, blinzelte in die Sonne, stand auf und atmete tief durch, aber der Name des Mannes blieb ihm verborgen. Eines jedoch wußte er. Wenn er das Gesicht beim Studium der Computerdateien gesehen hatte, befanden sich die Informationen, die er benötigte, noch im Zentralcomputer der Burg. Irgendwie mußte er wieder ins Innere der Burg gelangen.

    11
    Grayson wußte nicht mehr, wie lange es her war, seit er Berenirs Haus verlassen hatte, um Kontakt mit Mara aufzunehmen. Da er als Fremdweltler keine unerwünschte Aufmerksamkeit erregen wollte, hatte er seinen Armbandcomp bei Claydon gelassen ... Und auf einer Welt, deren Sonne fünfzehn Standardtage brauchte, um von einem Horizont zum anderen zu kriechen, war es unmöglich, die Uhrzeit abzuschätzen.
    Aber wie spät es auch sein mochte, er war hungrig und todmüde. Die Rast auf dem Felssims hatte ihn etwas gestärkt, aber er war nicht in der Verfassung, irgend jemand anzugreifen — schon gar nicht einen 75 Tonnen schweren Panzerkoloß. Im Moment überschattete sein Mangel an Geld seinen Rachedurst und alle sonstigen Bedürfnisse. Geld konnte ihm einen Schlafplatz verschaffen, etwas zu essen und möglicherweise auch eine Flasche mit Färbemittel für sein verräterisch blondes Haar.
    Allerdings war er sich keineswegs sicher, wie er hiesige Geldmittel in die Hand bekommen konnte. Mara war sein einziger Freund und es schien unmöglich, mit ihr Kontakt aufzunehmen. Sein einziger Besitz war ein gestohlener Luftkissenwagen. Der erste Versuch, ihn zu verkaufen, würde seinen Arrest zur Folge haben. Die Miliz hier war bestimmt nicht erfreut, wenn man ihre Ausrüstung stahl, um sie weiterzuverkaufen.
    Grayson kehrte durch die Höhlen zurück an den Ort, an dem er den Schweber versteckt hatte. Dann durchsuchte er Führerstand und Laderaum nach irgend etwas Nützlichem.
    Drei Schokoladenriegel fielen ihm in einem Fach unter einem der Sitze in die Hände und wurden sofort verschlungen. Aber ansonsten schien der Wagen kaum etwas von Wert zu enthalten, mit Ausnahme eines metallenen Werkzeugkastens, vollgestopft mit Ratschen, Schraubschlüsseln, Schraubenziehern und verschiedensten anderen Gerätschaften für mechanische Reparaturund Wartungsarbeiten. Grayson konnte keine Markierungen an den Werkzeugen entdecken. Wenn er in Sarghad eine Pfandleihe oder vielleicht sogar einen Tech-Zubehörhändler finden konnte, mochten sie ihm Geld genug für eine Mahlzeit und auch ein Zimmer für eine Schlafperiode einbringen
    Seine einzige Alternative war ein Raubüberfall mit noch weit weniger Erfolgschancen. Grayson konnte sich kaum vorstellen, daß ihn jemand als Straßenräuber ernst nehmen würde, wenn er, nur mit einer Rohrzange bewaffnet, Geld forderte. Und Unschuldige hinterrücks niederschlagen — nein, das brachte er nicht fertig.
    Er beschloß, die Werkzeuge zu verkaufen, um sich dann zum Raumhafen durchzuschlagen und vielleicht Kapitän Tor wiederzufinden. Falls ihm das nicht gelang, konnte er vielleicht Arbeit als Knecht in einer der Agrokuppeln finden. Ihm war gleichgültig, was er machen mußte. Hauptsache, er schaffte es, auf dieser feindlichen Welt am Leben zu bleiben, um seine Rache am Piloten des Marodeur zu planen. Diese Rache entwickelte sich immer mehr zur Triebfeder seiner weiteren Existenz.
    Er ließ den Schweber hinter einer Lagerhalle am Stadtrand zurück und marschierte, den Werkzeugkasten in der Hand, auf die Stadtmitte zu. Er hatte keine Ahnung, wo er finden

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