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BattleTech 01: Grey Death I - Entscheidung am Thunder Rift

BattleTech 01: Grey Death I - Entscheidung am Thunder Rift

Titel: BattleTech 01: Grey Death I - Entscheidung am Thunder Rift Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William H. Keith
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Stadt, denn auf dem Breitengrad Sarghads war es später Mittag des Ersttags. Unter der sengenden Hitze schössen die Temperaturen in die Höhe, und das Wasser des nahegelegenen Binnenmeeres verdunstete mit erhöhter Geschwindigkeit. Die Wolken stiegen so schnell zum Himmel empor, daß man ihr Wachsen mit bloßem Auge verfolgen
    konnte. Die riesigen Mengen heißer, feuchter Luft, die vom Boden empor in die eisigen Schichten der Stratosphäre stiegen, zogen den Wüstenwind heran, der aus den Mineralebenen des Ostens über Sarghad hinwegheulte.
    Und dann kam der Regen. Ein wilder, prasselnder Wolkenbruch, der die ockerfarbene Wüste in einen riesenhaften Schlammtümpel verwandelte und die Straßen Sarghads mit seinem Wasser überflutete. Durch die langsame Drehung des Planeten versank Sarghad schließlich wieder in der langen Nacht. Der Sturm jedoch tobte auch in der Dunkelheit weiter, während die Temperaturen in den Keller fielen.
    Gegen Mitte der Erstnacht, fünf oder sechs Standardtage später, begann in den Bergen oberhalb der Stadt der Schneefall. Der überwiegende Teil dieses Niederschlags fiel als Schnee in den Bergen und in den Wanderdünen und Gletscherebenen weit im Norden und Süden. Die Äquatorwüste um Sarghad erstarrte vor Frost, wenn die Temperaturen auf -50° C und tiefer sanken und hoch oben im Gebirge wuchsen die Gletscher.
    Der Schnee lag schwer zwischen den steilen Berggipfeln. An manchen Stellen hatten die immer wieder auftretenden Beben und der unaufhörliche Kreislauf von Schneefall, Frost, Hitze und Schmelzwasser einen Berg regelrecht gespalten und uralte versteckte Gesteinsfalten, Höhlen und die Quellen hinunter ans Meer führender Flüsse freigelegt. Heiße Mineralquellen, die in den Höhlen aufstiegen, öffneten den Zugang zu Kavernen unter glitzernden Eisdächern. In der schützenden Wärme dieser Kavernen gab es kein Geräusch außer dem unablässigen Echo des von den phantastischen Dolchen der Stalaktiten zu Boden tropfenden Schmelzwassers.
    In der Mitte der Zweitnacht kam es zum Entfernten Vorbeizug. Der brachte neue Stürme mit sich, Wirbelwinde und Staubstürme, die mit der warmen Luft von den Antipoden kamen. Die Temperaturen begannen wieder zu steigen. Gegen Mittag des Drittages lag die Temperatur wieder über dem Gefrierpunkt und stieg weiter an. Ganze Berge aus angesammeltem Eis und dichtgepacktem Schnee fingen an zu schmelzen.
    An manchen Stellen hatte diese Schmelze katastrophale Folgen.
Der Thunder Rift war das größte und tiefste Faltenrißund Kavernensystem der nördlich von Sarghad gelegenen Berge. In kalten Perioden wurde sie von einem minderte Meter dicken Eisdach überdeckt. Vom Morgen des Drittags bis weit in den Ersttag hinein schuf das Schmelzwasser hier einen eisigen Katarakt. Der donnernde, spritzende, weißschäumende Wasserfall stürzte über unzählige verzweigte Pfade in Eis und Stein hinunter in einen tiefen See, von dessen Oberfläche sich die Gischt in die Luft erhob wie eine riesige Wolke. Wenn es wärmer wurde, hing die Gischtwolke über dem V-förmigen Einschnitt, an dem man die Schlucht von der Ebene der Stadt aus erkennen konnte. Dann konnte man trotz des endlosen Lärmens der Straßenhändler und Kaufleute auf den Straßen der Stadt das ferne Donnern der Wassermassen vernehmen.
Grayson hatte die Schlucht entdeckt, kurz nachdem Carlyle's Commandos auf Trellwan angekommen waren. Sie war ein Zufluchtsort für ihn geworden, wenn Kai Griffith zuviel forderte und kritisierte oder die überfüllte Enge der Unterkünfte ihm an den Nerven zerrte. Gelegentlich hatte sie ihm sogar Zuflucht vor dem liebenden, aber nichtsdestoweniger kritischen und scharfen Blick seines Vaters geboten. Einmal, vor mehreren Planetenjahren, hatte er Mara für ein paar Stunden sanfter Ablenkung hergebracht. Er hatte gehofft, daß die Schönheit der Kavernen sie ebenso in ihren Bann ziehen würde wie ihn. Ihr Mangel an Enthusiasmus hatte ihn schwer enttäuscht. Der Eingang zur Schlucht war zu laut, hatte sie erklärt, die Luft zu naß und stürmisch und der vom Wasser ausgespülte Fels zu kalt und hart für das, was sie vorhatten.
Nach diesem Vorfall war er mehrere planetare Tage nicht zurückgekommen, aber nicht einmal Mara konnte den Zauber, den dieser Ort für ihn besaß, lange dämpfen. Aber seitdem hatte Grayson die Schlucht nur noch allein besucht.
Jetzt war der Thunder Rift genau der Ort, den er brauchte. Schon nach kurzer Zeit hatte er am Rand des brodelnden Straßenmobs einen

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