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BattleTech 01: Grey Death I - Entscheidung am Thunder Rift

BattleTech 01: Grey Death I - Entscheidung am Thunder Rift

Titel: BattleTech 01: Grey Death I - Entscheidung am Thunder Rift Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William H. Keith
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konnte, was er suchte, aber er scheute sich, jemanden zu fragen. Als schlammverschmierte Vogelscheuche hatte er wenig Hoffnung, eine klare Auskunft zu erhalten und er wußte nicht genug von der trellschen Kultur, um den wahrscheinlichen Standort einer Pfandleihe oder eines Werkzeughändlers zu erraten. Nach einiger Überlegung rang er sich dazu durch, sein Glück auf der Straße der Händler zu versuchen. Mit schmerzenden Füßen stolperte er in Richtung des Händlerviertels.
    Auf dem Weg verlor er zweimal die Orientierung. Erst als er das Stadtzentrum erreicht hatte, gelang es ihm, seine Position wieder zu bestimmen. Dort lagen die Palastgärten und die Kuppeln des Palastes ragten über die breiten, kobaltblauen Büsche mit ihrer kurzlebigen Blütenpracht. Wenn er nur zu Mara könnte, dann wären all seine Probleme vorbei! Aber die grünuniformierten Soldaten paradierten noch immer am Haupttor, und auf den Straßen wimmelte es von Gardisten und Milizionären. Und über den drei Meter hohen Zaun würde er nicht lebend hinüberkommen, das war ihm klar.
Nein, die Dritte Straße der Händler lag in entgegengesetzter Richtung. Mara mußte noch etwas warten.
    Singh stand unmittelbar hinter den weit geöffneten Toren des Wartungshangars. Während er zusah, wie seine Männer ihre Positionen einnahmen, lauschte er dem unablässigen Donnern aus den Bergen. Seinem Befehl unterstanden vier Kompanien, etwa 300 Mann, sowie fünf Mechs. Zwei Kompanien waren mit der Sicherung des Raumhafens beschäftigt. Die beiden anderen standen hier vor ihm. Ihre Waffen und Rüstungen blinkten rotgolden im warmen Licht der Sonne und ihre Bodentransporter warteten fahrbereit.
    Hinter den Reihen der unter ihren Schutzmasken gesichtslosen Soldaten ragten die fünf Mechs des Bataillons empor. Chu-i Vallendels Marodeur war natürlich der BefehlsMech und würde auch die Gefechte leiten, aber der Oberbefehl lag bei ihm.
    Er, Harimandir Singh, hatte den Befehl über eine Lanze von fünf BattleMechs! Der Herzog hatte ihm damit eine besondere Ehre zukommen lassen. Geheimoperationen wie Code Drache waren zu störungsanfällig und heikel, um sie von einem relativ jungen MechKrieger wie Vallendel durchführen zu lassen. Es erfüllte Singh mit Stolz, daß der Herzog seine Kampftruppe ihm anvertraut und Code Drache seinem Befehl unterstellt hatte, bis es Zeit für ihn wurde, selbst zu erscheinen. Singh badete im Widerschein der Macht.
    Um den Marodeur gruppierten sich vier kleinere Mechs: eine Hornisse, ein Heuschreck und die beiden während der Kämpfe mit Carlyles Lanze erbeuteten Wespen. Im Hinblick auf die Piloten dieser Einheiten war Singh sich weit weniger sicher als es bei Vallendel der Fall war. Der Chu-i war ein erfahrener Krieger des Herzogs, der für diesen Auftrag speziell ausgewählt worden war, aber drei der Piloten in den vier 20-Tonnen-Maschinen waren noch unerfahren und dazu Söldner, die sie auf dem Planeten Sigurd in Hendriks Konföderation angeworben hatten. Natürlich waren diese drei nicht über das volle Ausmaß des Unternehmens informiert. Auch daß ihr Tod bereits feststand, wußten sie nicht. Sobald der Herzog eintraf, um die Angelegenheit selbst in die Hand zu nehmen, würden sie seinem Plan geopfert werden.
    Sergeant Mendoza, der Pilot der Hornisse, war der einzige der vier mit einiger Erfahrung. Er hatte schon viele Jahre im Dienste des Herzogs in der Kanzel eines BattleMech gesessen. Er würde sicher nicht kampflos untergehen, wenn seine Zeit gekommen war. Bei diesem Gedanken verengten sich Singhs dunkle Augen. Vielleicht war es besser, seine Laufbahn schon vorher durch einen Dolchstoß zu beenden, um unnötige Komplikationen zu vermeiden. Es war schade um ihn, aber in diesem Spiel des wechselseitigen Schlagabtauschs war Geheimhaltung von so überragender Bedeutung, daß auch Vallendel, ja, er selbst, nicht davor gefeit war, sein Leben zu verlieren. Wenn das Commonwealth auch nur den leisesten Wind von Code Drache bekam, war die Operation zum Scheitern verurteilt. Und Singh wußte, daß der Herzog ein Versagen niemals tolerierte.
    Die Wespen wurden von zwei sigurdschen Söldnern gesteuert, den Soldaten Enzelman und Fitzhugh. Den Heuschreck lenkte ein Korporal Kalmar. Alle drei waren grausam unerfahrene Mechpiloten, frisch aus der Anwartschaft auf einer von Hendriks Welten, aber sie schienen kompetent genug. Sie waren unmittelbar vor dem Abflug von Sigurd zum Rendezvous mit dem Mailaifrachter zur Einheit gestoßen.
    Es war

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