BattleTech 02: Gray Death Trilogie 2 - Der Söldnerstern
Quellen für Ersatzteile und Reparaturmaterialien schon gefunden hatte.
Ilse antwortete mit einem säuerlichen Gesichtsausdruck und einem abwärts gerichteten Daumen. »Mit viel Arbeit und den Hilfsmitteln der Anlagen von Regisport könnten wir das Schiff provisorisch reparieren, um es bis zum Sprungpunkt zu schaffen. Wenn wir Glück haben.«
»Dann sitzen wir also hier fest«, konstatierte Debrowski. Regisport, zehn Kilometer nördlich der Stadt Regis, war schwer befestigt. Es stellte die Bodenverbindung mit den Nachschublinien der Kurita-Truppen ins All dar. »Wir werden unser Rendezvous mit Kapitän Tor nicht einhalten können.«
»Das war uns von vornherein klar«, erwiderte Grayson. Seine Gedanken rasten. Er hatte beim Marsch durch den Dschungel alle Möglichkeiten durchexerziert, die sich ihnen boten. Wenn sie ihre Verpflichtungen auf Verthandi einfach vergaßen und die Flucht ergriffen, hätten sie eine Chance ...
»Die Ärgernis taucht in 120 Stunden wieder in diesem System auf... sagen wir in vier Tagen Ortszeit. Wenn wir mit ihr abreisen wollen, besteht unsere einzige Chance darin, ein Kurita-Landungsschiff zu kapern, und damit durch die Blockade zu brechen.«
Clays Augen verengten sich. »Wäre das möglich?« Stille legte sich über den Konferenzraum, während Grayson seine Antwort überdachte. »Ja«, erklärte er schließlich. »Nagumo weiß nicht, wann unser Sprungschiff zurückkommt. Er weiß nicht einmal, daß es zurückkommt. Wir könnten einen Überfall organisieren, auf Regisport ein Landungsschiff erobern und uns schleunigst auf den Weg zum Sprungpunkt machen, bevor er Gegenmaßnahmen organisieren kann. Ja, wir könnten es schaffen.«
McCall verzog sein verdrecktes Gesicht zu einem Lächeln. »Aye, das gaenge, aberr wir könn' da Eing'born'n nae in de Schit lass'n, nu?«
Grayson warf Montido und Dace einen schnellen Blick zu. »Eingeborene« wurden auf den meisten Welten als überhebliche, wenn nicht gar beleidigende Bezeichnungen empfunden, aber beide Verthander schienen bereit, diesen faux pas zu übergehen. Vielleicht sagten sie sich, daß McCall genau so müde war wie sie alle und nicht mehr klar denken konnte. Oder vielleicht hatten sie ihn auch gar nicht richtig verstanden.
»Mich würde interessieren, was zu all dem in unserem Vertrag steht«, warf Lori ein. »Unsere Übereinkunft bestand mit dem Revolutionsrat. Ich habe den Eindruck, daß wir keinen Auftraggeber mehr haben.«
Montido bewegte sich. »Darf ich etwas sagen, Hauptmann?«
»Natürlich. Dazu habe ich Sie hergebeten.«
Er blickte auf Dace, dann senkte er den Kopf. »Ich glaube, ich spreche für... den Rest der VerthandiRangers, wenn ich sage, daß wir Sie brauchen. Wir brauchen Sie mehr denn je.«
»Aber Gott allein weiß, wie wir Sie bezahlen sollen«, setzte Dace hinzu.
»Stimmt. Wenn ... wenn Sie fort wollen, ins All... werden wir Ihnen helfen, das Schiff zu erobern, aber für uns wäre das das Ende. Wir können unmöglich allein weiterkämpfen. Jetzt nicht mehr.«
Grayson schüttelte den Kopf. »Es geht noch um andere Dinge als Geld«, stellte er fest. Es war erstaunlich, wie seine Gedanken sich formten, während er mit anderen die Lage diskutierte. Wie können wir sie jetzt im Stich lassen? »Der Gedanke, ein Kurita-Landungsschiff zu kapern, ist zwar verlockend, aber ich müßte hinterher mit meinem Gewissen fertigwerden.«
Debrowski runzelte die Stirn. »Sir ... wir haben keine Hoffnung mehr, sie zu besiegen ...«
»Wieso nicht?«
»Hören Sie, Hauptmann! Die Lage sieht immer noch so aus, daß wir ... also gut, wir und die Rebellen ... einem Regiment von Mechs und Gott weiß wie vielen Truppen gegenüberstehen! Wir können eine solche Armee nicht schlagen!«
Grayson blickte von einem zum ändern. »Eine Militäreinheit läßt sich zwar nicht demokratisch führen, aber zumindest bei dieser Entscheidung sollte jeder eine Möglichkeit haben, seine Meinung einzubringen.« Er sah zu Montido und Dace. »Würden Sie uns einen Augenblick entschuldigen, meine Herren?«
Als die Verthander den Raum verlassen hatten, redete Grayson weiter. »Ich denke, Handzeichen dürften genügen. Wer will bleiben und diesen Leuten helfen?«
Rund um den Tisch hoben sich die Hände: Lori und McCall gleichzeitig. Khaled einen Moment später. Clay sah die drei an, zuckte die Achseln und hob ebenfalls die Hand. Feldwebel Ramage wirkte besorgt. »Hauptmann, ich kann nicht für alle meine Leute sprechen, das wissen Sie. Viele der Legionäre wären
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