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BattleTech 02: Gray Death Trilogie 2 - Der Söldnerstern

BattleTech 02: Gray Death Trilogie 2 - Der Söldnerstern

Titel: BattleTech 02: Gray Death Trilogie 2 - Der Söldnerstern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William H. Keith
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auf dem C-Deck folgte, und mit dem Lift zum B-Deck hochfuhr. Jetzt, wo der größte Teil der Besatzung schlief, waren die Korridore gespenstisch still. Die einzigen Geräusche waren das leise Zischen der Klimaanlage und die Schritte ihrer Stiefel auf dem Metalldeck.
Lori blieb vor dem Aufenthaltsraum stehen. Grayson saß am Tisch, einen Compblock und einen Stapel Ausdrucke vor sich.
»Gray?« Als er aufstehen wollte, schüttelte sie den Kopf. »Nein, bleib sitzen! Kann ich mich zu dir setzen?«
»Natürlich.« Er stand trotzdem auf, als sie den Raum betrat. Ein komplizierter Mann, sagte sie sich. Während einer Konferenz oder auf dem Schlachtfeld schien er unfähig, die Frau in ihr zu sehen. Dann schien sie für ihn nur als seine Stellvertreterin zu existieren. Wenn sie allein waren, zeigte er oft diese aufreizend förmliche Höflichkeit. Ein Benehmen dieser Art war altertümlich und außerhalb der Höfe und Hauptwelten der Nachfolgerstaaten etwas anachronistisch. Sie fragte sich, ob er längere Zeit auf einer der Inneren Welten verbracht und sich dieses Verhalten dort angewöhnt hatte. Er lächelte, bot ihr einen Stuhl an, und ihr schauderte. Es war das sanfte, schiefe Lächeln aus ihrem Traum.
»Stör ich?«
»Nein, nein. Nur Berichte.« Wieder dieses Lächeln. »Ich konnte nicht schlafen«, sagte er, »und irgendwie habe ich tagsüber nie Zeit, so etwas durchzugehen.«
»Ich konnte auch nicht schlafen.«
»Kann ich dir etwas holen? Kaffee?«
Sie schüttelte den Kopf und verschränkte die Arme. Grayson wandte sich wieder den Meldungsausdrucken zu. Lori beobachtete ihn, suchte nach einer Möglichkeit, das Gespräch zu eröffnen. »Na?« sagte sie schließlich. »Gute Nachrichten?«
Er runzelte abgelenkt die Stirn. »Hauptsächlich wirre. Die Rebellion hat sich sehr weit ausgedehnt, und ich komme nicht mehr mit.«
»Na ja, immerhin führen sie ihren Krieg schon seit zehn Jahren ohne unsere Hilfe.«
»Sicher, aber es sieht so aus, als ob eine Menge Leute gerade jetzt dazustießen. Jetzt, wo sie von uns und unseren Siegen gehört haben. Jetzt sehen sie, daß man Kurita schlagen kann ... und jetzt kommen sie alle angeturnt, um auch was davon zu haben.«
»Das war doch zu erwarten, oder nicht?«
Die Falten in seiner Stirn vertieften sich. »Ich denke schon. Aber wie sollen wir alles koordinieren, was sich hier abspielt? Wie können wir... na ... hier, schau dir das an!« Er schob mehrere Funkmeldungen über den Tisch. »Eine Gruppe Bauern hat vor drei Tagen an einem Ort namens Kreuzweg einen Loyalistenkonvoi überfallen. Sie haben uns die Nachricht zukommen lassen, daß Kurita-Mechs als Vergeltung ihr Dorf niedergebrannt haben und bitten uns um Unterstützung. Ich kann Kreuzweg nicht einmal auf der Karte finden! Und hier ... gestern nacht hat es in den Straßen von Regis einen Aufstand gegeben. Mehrere hundert Studenten und Lehrer haben gegen die Loyalistenregierung protestiert. Sie mußten Mechs einsetzen, um die Leute zu zerstreuen.«
»Das dürfte für Aufregung sorgen.«
»Und ob. Die Universität von Regis ist die Regierung! Es waren Milizionäre der Regierung unter den Demonstranten! Wenn Nagumo dagegen nichts unternimmt, kann er einpacken und abreisen. Und wenn er reagiert, können wir nicht das geringste dagegen tun! Ich schätze, die Hälfte von Nagumos Mechs sitzt in Regis ... die meisten im Unikomplex.« Er ballte die Faust, eine fast zwanghafte Bewegung. Lori war überrascht von dem Schmerz, den sie hinter seinen Augen sah. »Diese Leute erwarten Hilfe von uns. Sie nehmen an, daß wir hier sind, um ihnen zu helfen, und eine Menge von ihnen wird in dieser Annahme sterben.«
Lori fühlte einen Stich, als sie ihn beobachtete. Beinahe hätte sie eine Hand ausgestreckt, um ihn zu berühren, aber der Tumult ihrer Gefühle hielt sie zurück. Sie mochte Grayson. Er war sanft und nett. Sie bewunderte seine Intelligenz und die Art, wie er bei seinen Leuten Respekt, Gehorsam und Bewunderung inspirieren konnte. Sie hatte gesehen, wie er die blutigen Kämpfe auf Trellwan gemeistert hatte. Aus dem Nichts hatte er eine bunt zusammengewürfelte Einheit aufgebaut, die den tückischen Lord Hassid Ricol ausmanövriert und ihn gezwungen hatte, die gestohlene Welt wieder aufzugeben. Jetzt stand er Ricol ein zweitesmal gegenüber, oder zumindest Kräften, die ihm unterstanden. In nur einem Monat hatte er die Rebellenhaufen in eine Truppe verwandelt, die es mit den BattleMechs des Roten Herzogs aufnehmen konnten.
Aber warum sah sie

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