BattleTech 02: Gray Death Trilogie 2 - Der Söldnerstern
Feststofftreibsätze der Reserveraketen im linken Torso der riesigen Kampfmaschine mußten von einem Treffer gezündet worden sein.
Grayson überflog das Kampfgeschehen, und das Infrarotsystem seines Dunkelfalke zeichnete die Maschinen in Weiß und Rot vor dem kühlen Blau des Schirmhintergrunds. BattleMechs produzieren schon eine erhebliche Hitze, wenn sie nur im Leerlauf dastehen. Im Kampf ähnelt die Hitzestrahlung eines Mech dem Licht einer Magnesium-Leuchtrakete. Graysons Computer legte die IFF-Signale über das IR-Bild und unterschied so eindeutig zwischen Freund und Feind.
Die Kurita-Einheiten trieben die um ihr Leben kämpfenden Verthandi-Rangers auf immer engerem Raum zusammen. Die Gray Death Legion hatte sich inzwischen unter die hinteren Ränge der Angreifer gemischt. Jaleg Yorulis traf eine feindliche Wespe mit dem Laser seiner gleichartigen Maschine in den Rücken. Schon der erste Schuß durchschlug die Panzerung und zerschmetterte die Sprungdüsen des Gegners. Der zweite löste eine heftige Explosion aus, von der die Kurita Wespe kopfüber zu Boden geschleudert wurde. Rauchende Trümmer fielen um sie herum herab.
Debrowskis Wespe hatte zusammen mit Loris Heuschreck ein Flammer-kontra-Laser-Duell mit einem seltsam buckligen Vulkan aufgenommen. Der 40 Tonnen schwere Vulkan, normalerweise ein passender Gegner für die beiden kleineren Maschinen, war bereits beschädigt und stand nur noch auf einem Bein. Seine beiden Gegner hielten sich vorsichtig außer Reichweite seiner Waffen, und Lori konzentrierte ihr akkurates Laserfeuer auf die CSC-Brennstofftanks, aus denen der zum Einsatz gegen Infanterieeinheiten gedachte Flammenwerfer im rechten Arm des Vulkan gespeist wurde.
Der Vulkan hatte bereits kurze Feuerstöße aus seinem Flammenwerfer abgegeben, aber zwei flinke Wespen waren jedesmal zur Seite ausgewichen. Jetzt hob er den rechten Arm zu einem Schuß auf Loris Mech, aber der hatte mit seinem Laser schon einen der Brennstofftanks durchbohrt, und der Arm explodierte in einem orangerot aufsteigenden Feuerball. Eine Sekunde lang kniete der Vulkan halb von einer Flammensäule eingeschlossen auf dem Schlachtfeld. Dann explodierte die Munition der Autokanone, und sein Torso brach in feurige Trümmer auseinander, die wie Schrapnell gegen Graysons Cockpitdach rasselten.
Jetzt hatten die eingeschlossenen RangerMechs einen Fluchtweg. Das einzige Problem bestand darin, sie wissen zu lassen, daß ihre Retter Freunde waren. Als Graysons Dunkelfalke durch die soeben geöffnete Lücke in der Kurita-Schlachtreihe trat, bohrte sich das Laserfeuer eines RangerMechs in Loris Heuschreck, um dann hinüber auf Graysons Maschine zu schwenken.
Langsam und mit ruhiger Überlegung hob Grayson den rechten Armlaser, drehte den Torso seines Mech, um die Mündung der Waffe außer Sicht der zusammengedrängten Überlebenden der Rangers zu bringen, und richtete ihn auf einen in seine Richtung vorrückenden Kurita-Feuerfalke. Er gab in schneller Folge drei Schüsse ab, mit denen er klaffende Krater in die Panzerung des linken und mittleren Torsobereichs riß. Beim dritten Treffer löste der feindliche Pilot die Sprungdüsen seiner Maschine und flog auf donnernden Flammensäulen aus Graysons Schußfeld.
Grayson öffnete die allgemeine Befehlsverbindung. »Hier ist Carlyle! Wir sind gekommen, um euch rauszuholen! Wo ist General Thorvald?«
»Hier«, antwortete eine Stimme. Grayson betätigte eine Reihe von Tasten seines Computerterminals, und ein blinkender roter Pfeil identifizierte den Sprecher auf seiner HUD-Sichtprojektion. Thorvalds Kriegshammer lag einhundert Meter hinter dem Rest der RangerMechs auf der Seite. Grayson schaltete einen seiner Scannerschirme auf Vergrößerung und sah mehrere rotglühende Krater in der Panzerung des Metallriesen. »Hier«, meldete Thorvald sich ein zweites Mal. »Schalten Sie auf den privaten Befehlskanal um.«
Grayson öffnete die neue Verbindung. »Hier ist Carlyle, General.« Er erhöhte noch einmal die Vergrößerung seiner Teleoptik und betrachtete Thorvalds Mech näher. Der Kriegshammer würde ohne Hilfe nicht mehr aufstehen können. Seine Beintreiber und Aktivatoren waren zerfetzt. Salven aus der Dunkelheit und von den Mauern der Universität erschütterten die am Boden liegende Kampfmaschine. »Wir dachten uns, daß Sie vielleicht Hilfe brauchen.«
»Sie sind ein verdammter meuternder Hurensohn, wissen Sie das?« erklärte Thorvald, aber in seiner Stimme lag kein Zorn. »Ich bin froh, daß Sie
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