BattleTech 02: Gray Death Trilogie 2 - Der Söldnerstern
mitzunehmen. Grayson konnte nicht mehr tun, als sie nach Norden zu winken. Die wenigen Offiziere und Unteroffiziere, die noch über Funkgeräte verfügten, schrie er in lautem Befehlston an, sie sollten dafür sorgen, daß ihre Männer beim Rückzug auch an die Waffen und Ausrüstung dachten.
Es würde nicht lange dauern, bis sie diese Waffen wieder brauchten.
Die Rückzugskolonne war gerade dabei, sich zu formieren, als der letzte Ansturm des Gegners einsetzte. Granaten explodierten zwischen den hinteren BattleMechs, Splitter krachten gegen die Rumpfpanzerungen und rissen Narben in unnachgiebiges Metall. Zwei mittelschwere Kurita-Mechs, ein Hermes II und ein kurzarmiger ATN-21 Attentäter, brachen im Westen aus der Dunkelheit und feuerten blindlings auf die Infanteriefahrzeuge und leichten Mechs, während die verwirrten Rebellentruppen sich ungeordnet nach Norden aufmachten.
Die LSRs des Attentäter trafen einen leichten Panzer vom Typ Galleon, eine der bei der Landung des Grauen Tods erbeuteten Maschinen. Der Panzer explodierte in einem orangeroten Feuerball, und nach allen Seiten flogen Metalltrümmer davon. Grayson sah, wie Loris Mech zwischen die Rebellenmaschinen und die Angreifer trat und lange, sichere Laserstöße auf den schweren Attentäter abgab. Das gezielte Feuer verfehlte seine Wirkung nicht. Der ATN-21 brach seinen Vormarsch ab.
Die Autokanone in der Mitte seines Rumpfes spuckte Feuer, als der Hermes gegen den Heuschreck vorrückte, und Grayson eröffnete das Feuer mit seinem Laser. Der Hermes war außer seiner Autokanone und einem Laser auch noch mit einem Flammenwerfer bestückt, und gerade der machte ihm Sorgen.
Er rutschte tiefer in den Pilotensessel seines BattleMechs und umklammerte die Kontrollen. Lori hatte sich zwar schon oft genug als gute Kriegerin erwiesen, aber sie hatte eine entscheidende Schwäche — ihre Angst vor dem Feuertod. Wenn der Hermes seinen Flammenwerfer gegen sie einsetzte ...
Grayson ließ seine Maschine in die Knie gehen, löste die Sprungdüsen aus und sprang. Durch den Schub seines Rückentornisters emporgerissen, überbrückte er mit einem flachen, gänzlich uneleganten Sprung 90 Meter offenen Geländes. Krachend schlug er auf, ging in die Knie und sprang sofort weiter. Diesmal landete er genau im Rücken des nur noch 300 Meter entfernten kleineren Hermes.
Fünf Langstreckenraketen schössen aus der Lafette im rechten Torso des Dunkelfalke. Grayson löste den Nachladeprozeß aus und feuerte eine zweite Fünfersalve ab. Die Raketen jagten auf feurigen Bahnen in den Rücken des Gegners. Der Hermes wurde von mehreren Explosionen durchgeschüttelt und zu Boden geworfen. Sekunden später krachte die zweite Raketensalve in die ausgestreckte Gestalt. Grayson konnte nicht feststellen, wie schwer die Schäden waren. Aber zumindest für den Augenblick war einer der MechKrieger des Kombinats ausgeschaltet. Der Hermes lag unbeweglich am Boden und unternahm keinerlei Versuch, wieder aufzustehen.
Der Attentäter sah sich inzwischen dem konzentrischen Feuer des Heuschreck und mehrerer auf dem Rückzug befindlicher AgroMechs ausgesetzt. Sein linker Arm und die Rumpfpanzerung zeigten bereits schwere Schäden. Von Truppen und Fahrzeugen der Rebellen, von Loris Heuschreck und von den in der Nähe zusammenstehenden AgroMechs hämmerte MG-Feuer auf den BattleMech ein. Unablässiges MG-Feuer kann mit der Zeit auch eine MechPanzerung durchschlagen. Die auf Kopf und Torsopanzer des 40 Tonnen-Mechs aufschlagenden Hochgeschwindigkeitsgeschosse mußten bereits eine Wirkung erzielt oder den Piloten zumindest vorsichtiger gemacht haben. Der Attentäter zog sich hastig zurück und ließ seinen Gefährten bäuchlings im Dreck zurück.
»Bewegung, Lori!« befahl Grayson. »Wir halten sie auf!«
Lori bestätigte den Befehl. Ihre Stimme kam ruhig und professionell über den Befehlskanal. Befehle rufend marschierte sie an der Reihe der RebellenMechs entlang. Grayson kehrte zurück an die Seite des Kampfschütze und des Steppenwolf, die damit beschäftigt waren, aus allen Rohren in die Nacht zu feuern. Er schob sich zwischen die beiden, richtete die Zielautomatik auf einen bereits beschädigten Marodeur aus und feuerte ebenfalls. Seite an Seite bauten die drei Kampfmaschinen ein donnerndes Sperrfeuer auf. Als das letzte Geschoß Graysons Autokanone verließ, glühte deren Mündung in weißer Hitze. Dann verstummte das Geschütz, und er feuerte mit Laser und LSRs weiter. Seine am Kopf montierten
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