BattleTech 03: Gray Death Trilogie 3 - Der Preis des Ruhms
zogen ihre dünnen weißen Kondensstreifen durch den Himmel auf ihren Gegner zu.
Mehrere Raketensprengköpfe donnerten explodierend gegen Maranovs Kriegshammer und ließen Panzertrümmer in alle Richtungen davonfliegen. Er erwiderte das Feuer, erkannte aber mit wachsendem Entsetzen, daß seine rechte PPK mit jedem Schuß weiter überhitzte. Die Waffe war sechs Monate zuvor gegen Liao beschädigt worden, und trotz aller Anstrengungen, die er und sein Tech unternommen hatten, funktionierte sie noch immer nicht wieder einwandfrei. Diese Schwäche konnte ein entscheidender Faktor in dieser Schlacht werden, denn wenn er je schnelles und schweres Feuer gebraucht hatte, dann jetzt!
Vitners Feuerfalke löste seine Sprungdüsen aus und erhob sich schwerfällig in die Luft, aber Maranov konnte die Schäden an seinen Beinen erkennen, wahrscheinlich das Ergebnis der Minenexplosion. Die Kampfmaschine kam unglücklich auf und stürzte zu Boden. Auch eine der Tornisterdüsen hatte nicht einwandfrei funktioniert.
Eine Explosion traf Maranov und kippte ihn zur Seite. Die Kreiselstabilisatoren seines Kriegshammer kreischten protestierend, als er mit den Kontrollen kämpfte. Dann reagierte die schwere Maschine und richtete sich langsam wieder auf. Er wandte sich der neuen Bedrohung zu und sah einen feindlichen Schütze von Osten gegen ihn anrücken. Noch während er ihn beobachtete, löste sich eine zweite Raketen salve aus den Torsolafetten des schweren BattleMechs. Dann war die Luft voller Raketen, und der Boden rund um seinen Mech brach in einer Kakophonie aus Lärm und Licht und scharfkantigen, hochgeschleuderten Felsbrocken auseinander.
Die Instrumente seines Kriegshammer kreischten ihm Warnmeldungen entgegen. Rote Lämpchen meldeten ein Feuer in der Aktivatorabschirmung seines linken Beins, eine Penetration links am Torso, einen kritischen Ausfall seines linken Armaktivators. Maranov stapfte stur durch Rauch und Lärm. Seine linke PPK reagierte nicht mehr, und der Lauf schleifte mit jedem Schritt über den Boden. Seine rechte PPK feuerte ... feuerte noch einmal. Im Schütze seines Gegners schlug der Blitz ein und hinterließ hoch auf dem Torso der Maschine einen schwarzen Fleck.
Dann schlug es erneut im Rücken seines Kriegshammer ein. Mit schleppendem rechten Bein wendete er den Mech — eine implodierende Panzerplatte hatte das Kniegelenk blockiert. Durch den Rauch konnte er einen zweiten BattleMech auf sich zukommen sehen — einen Kampfschütze — und seine schreckliche Feuerkraft war ganz auf ihn konzentriert. Zwillingslasergeschütze feuerten nacheinander, rissen Maranovs gepanzerten Torso auf und schälten den Stahl zur Seite. Zwillingsautokanonen schickten im Schnellfeuer 80-mm-Granaten in die Trümmer. Maranov sah das Funkeln der leeren AK-Granathülsen, die aus den Schnellfeuerauswurfschlitzen der Hauptgeschütze des Kampfschütze fielen. Die Geschosse trafen den kritisch geschwächten Torso seiner Maschine und durchschlugen das rotglühende Metall. Er hörte ein knirschendes Schlagen und fühlte das Beben unter seinen Füßen, als irgendein massives Bauteil in Stücke brach. Er schob die Kontrollen seines Kriegshammer vor und drehte sie hart nach links, in der Hoffnung, dem Ansturm des Kampfschütze ausweichen zu können.
Nichts geschah. Sein Gyroskop war ausgefallen, sein BattleMech bewegungsunfähig geworden. Maranov fluchte und hämmerte mit blutenden Fäusten auf die Kontrollen ein, aber die Maschine blieb ebenso unbeeindruckt und reglos stehen wie die Berge, die um ihn herum aufragten.
Ein seltsames Singen erklang über den Gefechtsfunk. Es war schwer zu sagen, aber die Worte schienen mit den Bewegungen des Kampfschütze synchron, und Maranov hätte schwören können, daß sie vom Piloten des Kampfschütze kamen. Er schrie ihn an. In einer völlig unverständlichen Sprache.
Dann war es Maranov, der zu schreien begann, als der Boden unter ihm aufbrach, und Flammen über seine nackten Beine leckten.
Seine Faust schlug auf den großen, roten Schalter, der ihn aus seinem zertrümmerten Kriegshammer schleudern mußte, weit fort von den unerträglichen Schmerzen, die an seine blasenbedeckten Beine schlugen. Nichts. Die Explosion, die den Boden seines Cockpits aufgerissen hatte, hatte auch die Steuerkabel des Schleudersitzes zertrennt. Maranov versuchte noch einmal, den Schleudersitz auszulösen, wieder ohne Erfolg. Er verstummte lange genug, um ungläubig die Fluchtluke anzustarren, die einen halben Meter über seinem
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