BattleTech 03: Gray Death Trilogie 3 - Der Preis des Ruhms
rothaarige Junge mit dem knatternden Gewehr. King konnte Janice Taylors schmerzverzerrte Stimme hören. »Nik ... Nik! Ich bin okay! Ich bin okay!«
King fummelte mit einer Hand unter dem Kernspeicher.
Als SeniorTech kannte er sich mit BattleMechs ebensogut aus wie jeder MechKrieger. Er wußte, wie sie aufgebaut und zusammengesetzt waren. Er blickte zum Scheinwerfer auf der Schulter des Schütze hinauf und konnte die Rundung des gepanzerten Cockpitschirms erkennen, konnte die Ansammlung kurzer Tüllen unmittelbar rechts neben dem insektenhaften >Gesicht< sehen, hinter denen die IR-Optik und Ortungsanlagen des Schütze montiert waren.
Seine rechte Hand kam mit der Leuchtpistole, die er in seinen Gürtel geschoben gehabt hatte, unter dem Kernspeicher hervor. Er rannte drei Schritte auf den Metallkoloß zu, zielte und schoß. Weißes Licht loderte vor dem Mechcockpit auf.
»Weg!« brüllte King. »Rennt weg!«
Die Söldnertruppen rannten zurück in die Dunkelheit der Höhle. Ein Marik-Soldat sprang vom Boden auf und brachte sein Gewehr in Anschlag. Erneut hallte Gewehrfeuer durch die Höhle. Ein Söldner erwiderte das Feuer. Kugeln prallten singend vom Panzer des BattleMechs und der lädierten Granitwand ab.
Der rothaarige Bursche namens Nik warf sein Gewehr beiseite und duckte sich, um der verwundeten Janice Taylor zu helfen. Ein zweiter Soldat kam ihm zu Hilfe, und sie brachten die Obergefreite wieder auf die Beine. King ließ die leere Leuchtpistole fallen, senkte den Kopf und rannte los, so schnell er konnte. Es konnte nur Sekunden dauern, bis die IR-Optik des Schütze — und die Augen des geblendeten Piloten — wieder klar wurden.
Es dauerte keine Sekunde, bis die drei Soldaten in die schützende Finsternis des Tunnels gestürzt waren. King erwartete nicht, daß der einzelne Schütze ihnen in ein unbekanntes Labyrinth folgte.
Hinter ihnen erklang Gewehrfeuer...
Graysons Marodeur marschierte allein gegen die MarikArmee. Hinter ihm stockten die BattleMechs seines Kommandos, als ihre Piloten völlig ausgebrannt von Kampfesmüdigkeit nur noch wie betäubt zusahen. Es war weniger Meuterei als der Zusammenbruch völlig erschöpfter und ausgelaugter Männer und Frauen.
Dann setzte sich ein zweiter Mech in Bewegung. McCalls verwüsteter Kampfschütze marschierte los. Aus dem klaffenden Loch, an dem einmal einer seiner aus Zwillingsgeschützläufen bestehenden Arme gesessen hatte, baumelten noch die Drähte und verdrehten Fasern der Myomerhüllen. Im nächsten Moment rückte Delmar Clays zerschundener Steppenwolf aus, dicht gefolgt von Loris Dunkelfalke. Dann bewegte sich die ganze Gruppe aus zwölf Maschinen vorwärts, und marschierte in einer zerrissenen, aufgelösten Schlachtformation auf den Vermillion und ihren Gegner zu.
Langsdorf stand auf einer Hügelkuppe einen Kilometer hinter dem Fluß, neben dem Fuß seines Kriegshammer. Lord Garth stand neben ihm, zusammen mit General Kleider und den Offizieren seines Stabes, die vor kurzem aus Helmdown eingetroffen waren.
»Ich sehe es, aber ich glaube es nicht«, sagte Kleiber. »Der Idiot greift an! Und das nach den Verwüstungen, die sie schon eingesteckt haben!«
Der Marodeur an der Spitze der Söldnereinheiten stand jetzt zwischen den Marik-Mechs. Der Gefechtslärm klang fern und gedämpft, aber die Männer auf der Hügelkuppe konnten deutlich Carlyles schwere Autokanone heraushören, als er Kapitän Tarlboroughs Kriegshammer angriff.
Weißes Feuer schoß aus den Geschützen eines Marik Dunkelfalke und eines Steppenwolf, als sie den Kampfschütze der Söldner ins Kreuzfeuer nahmen. Die Beobachter sahen, daß der Gray Death-Mech bereits schwer beschädigt war, als sie ihre elektronischen Ferngläser an die Augen hoben und die Szene näher heranholten. Einige Adjutanten Kleiders schlossen schon Wetten ab, wieviele Treffer der beschädigte Kampfschütze noch einstecken konnte, bevor er zu Boden ging.
»Zwanzig C-Ns ... er hält keine dreißig Sekunden mehr durch«, bemerkte einer von ihnen, während er auf seinen Armbandcomp blickte.
»Gilt. Der Steppenwolf muß jede Sekunde auf den Marodeur umschwenken ... Ah! Da! Das gibt dem Kampfschützen eine Verschnaufpause!«
»Quatsch! Unsere Jungs sind im Angriff. Er ist umzingelt! Sieh hin! Unser Kreuzritter ist direkt neben ihm. Das dauert nicht mehr lange!«
«Der Söldner Kreuzritter kommt ihm zu Hilfe!«
»Aber zu spät! Ha! Soviel zu dem Kampfschütze ... vierzehn Sekunden! Du schuldest mir was! Allmächtiger, sieh
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