BattleTech 03: Gray Death Trilogie 3 - Der Preis des Ruhms
Grayson einen Schutzanzug und eine Atemmaske. Der Wind zerrte am Umhang des Mannes, den er sich noch zusätzlich umgeworfen hatte.
»Funkprobe«, sagte Grayson, und seine durch die Atemmaske gedämpfte Stimme wurde von seinem Helm über den Befehlskanal geschickt.
»Wir hören dich, Chef«, antwortete Lori. In ihrer Stimme lag ... Wärme. Grayson bemerkte, wie kalt seine Füße trotz der stark isolierten Stiefel waren. »Aufnahme läuft. Und wir haben ihn mit sechs Mann im Visier.«
»Gut. Position halten. Ich geh jetzt los.«
Er marschierte weiter, zwang seine Knie, das um die Hälfte angestiegene Gewicht zu tragen.
Die Geschwindigkeit, mit der die Legion die Verteidiger dieser Liao-Welt überwunden hatte, war überraschend gewesen. Lord Garth, Herzog von Irian und Lord-Kommandeur der in der Umlaufbahn um Sirius V befindlichen Marik-Hilfstruppen war von Graysons letztem Gefechtsbericht baß erstaunt gewesen. Die letzte Liao-Schlachtreihe vor den Stadtmauern ist gefallen, hatte die Botschaft gelautet. Diese Welt gehört Ihnen, Euer Gna- den.
Einzelne Mitglieder in Graysons Kommandostab waren der Ansicht, daß Lord Garth den Grauen Tod vorsätzlich gegen Liao-Festungen geworfen hatte, um die Legion zu schwächen. Tatsächlich war dieser letzte Feldzug bei aller Kürze der bisher härteste gewesen. Das Regiment hatte über fünfzig Infanteristen und drei seiner neuen MechKriegerrekruten verloren. Während der gesamten Kämpfe waren Lord Garth und das volle Bataillon regulärer Marik-Truppen unter seinem Befehl in der sicheren Umlaufbahn geblieben, hatten ihre Luft/Raumüberlegenheit aufrechterhalten und Graysons Stab Auswertungen ihrer Satellitenüberwachung geliefert, ohne sich in die Reichweite der Liao-Verteidigungsanlagen zu begeben.
Allerdings war daran nichts besonders Ungewöhnliches. Die Söldner des Grauen Tods waren speziell dazu angeheuert worden, die Liao-Verteidigungsanlagen auf einer Reihe von Schlüsselwelten wie Sirius V zu zerschlagen. Aus der Sicht des Marik-Oberkommandos stellte sich die Lage so dar: Seine militärischen Mittel waren wertvoll, und es war billiger, Söldner anzuheuern, die ihre Maschinen verheizten, als unersetzbare eigene Mechs in den Kampf zu werfen.
Trotzdem fiel der Kampf schwer, wenn man genau wußte, daß ausreichende Verstärkungen nur ein paar tausend Kilometer entfernt warteten ... und alles auf ihren Langstreckenortern verfolgten. Noch härter war es, die eigenen Leute an seiner Seite sterben zu hören. Jenna Hastings erstickte Schreie, als die eisige, giftige Atmosphäre dieser Welt durch das zerstörte Kanzeldach ihres Centurion strömte, klangen immer noch schrill in seinen Ohren. Sirius V war von einer so eiskalten Gnadenlosigkeit, wie sie nicht einmal MechKrieger kannten. In den letzten beiden Wochen hatte es auf beiden Seiten kaum Verletzte gegeben. Schon der kleinste Riß in Gefechtsanzügen oder BattleMechSchutzwänden erwies sich als tödlich. Wenn Sauerstoff in diese wasserstoffreiche Atmosphäre drang und Hitze oder gar ein Funke dazukam ...
Grayson blieb zehn Schritte vor seinem Gegenüber stehen. Der begrüßte ihn als Bittsteller mit einer leichten, steifen Verbeugung.
»Botschafter Gregar Chandresenkhar«, stellte er sich förmlich vor. »Besonderer Diplomatischer Liaisonoffizier des Lyranischen Commonwealths bei der Planetaren Regierung von Sirius und der Konföderation Capella. Ich habe den Stadtvätern von Tiantan meine Dienste als ihr Beauftragter zur Verfügung gestellt. Ist das für Sie akzeptabel, Sir?«
Grayson erwiderte die Verbeugung. »Vollkommen akzeptabel, Sir. Ich bin Oberst Grayson Carlyle, Gray Death Legion, im Dienst der Liga Freier Welten und unter dem Befehl Seiner Gnaden, Lord Garths, des Herzogs von Trian und Lord-Kommandeurs des Fünften MarikExpeditionskorps. Nach allen akzeptierten Konventionen und Protokollen der Kriegsführung habe ich die Autorität, mit Ihnen und denen, für die Sie sprechen, zu verhandeln.«
»Ich bin angewiesen, mich nach Ihren Bedingungen zu erkundigen«, stellte der Botschafter fest. »Die Stadtväter sind bereit, ihre Niederlage einzugestehen.«
Das war es also. Der Feldzug war vorbei. Der Gedanke lieferte keine Freude, kein Gefühl des Sieges. Er stellte einfach nur das Ende der Kämpfe dar.
»Jeglicher Widerstand auf Sirius V und im gesamten Siriussystem ist einzustellen«, erklärte Grayson langsam. »Sämtliche militärischen Elektronika, einschließlich elektronischer Ortungsanlagen, Radar und
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