BattleTech 03: Gray Death Trilogie 3 - Der Preis des Ruhms
Tür hin und her, und sein Gesicht verhieß nichts Gutes. Khaled saß in einer hinteren Ecke auf einem Stuhl, so kalt und ausdruckslos wie immer. Lori saß hinter dem Tisch, den sie in der Nähe aufgestellt hatten und rieb sich die Augen.
»Was ist jetzt mit diesem Wurm, Gray, treten wir ihn platt... oder was?«
»Ich stimme für >oder was<«, erklärte Clay. »Für ein langsames, ausgedehntes >oder was<.«
»Aye«, stimmte McCall zu. »Geben Sie mirr nur dreißig wie Minuten mi' de' Laddie, Ob'rst, un ...«
»Seid still!« unterbrach ihn Grayson. Er lehnte sich vor, bis seine grauen Augen direkt in Graffs braune blickten. »Um der Wahrheit die Ehre zu geben, Graff, ich glaube nicht, daß Sie mir eine Freifahrt in die Stadt einbringen können, geschweige denn eine Übereinkunft.« Er streckte die Hand aus und schlug gegen eines der Rangabzeichen an Graffs Kragen. »Was kann ein Kapitän einem Kolonel schon zu sagen haben?«
»Mehr als Sie ahnen, Oberst.« Graff wand sich in den Stricken, die in seine Arme schnitten, dann zuckte er die Achseln. »In dieser Sache gibt es Aspekte, die nicht einmal der Herzog kennt... Und was Langsdorf angeht, der weiß überhaupt nichts!«
»Aber Sie, was?«
Der Mann lächelte nervös. »Wie schon gesagt, Oberst. Ich kann Ihnen nützen. Wenn Sie Ihre Karten richtig ausspielen, kann ich Sie vielleicht sogar lebend von diesem Dreckball bringen!«
Graysons Stimme nahm einen höhnischen Tonfall an. »Sieh mal einer an! Gentleman ... Lori! Es sieht ganz so aus, als hätten wir jemand Wichtigen geschnappt! Den Kopf hinter der ganzen Operation!«
»Lachen Sie ruhig! Morgen nachmittag dürfen Sie über die überschweren BattleMechs des Herzogs von Irian lachen!«
Grayson betrachtete den Gefesselten. Er war eine Anhäufung von Widersprüchen. Prahlerisch und trotzdem zurückhaltend. Nicht bereit, Grayson zu helfen, aber gleichzeitig verzweifelt bemüht, seine Nützlichkeit zu beweisen. Vor allem schien er aber getrieben, klarzustellen, wie wichtig er war, daß er ein Mann mit Einfluß war, den seine Gegner fürchten mußten.
Diese letzte Motivation wollte Grayson jetzt gegen ihn einsetzen.
»Gray...«, setzte Lori an, aber Grayson brachte sie mit einer Handbewegung zum Schweigen.
»Ich hatte gehofft, wir könnten Kolonel Langsdorf fangen«, erklärte er, obwohl das Hauptziel des Angriffs die Zerstörung des mobilen Hauptquartiers gewesen war, und Langsdorfs Tod oder Gefangennahme nur ein Nebenziel. »Weißt du, Lori, ich glaube, wir haben den Mann, den wir eigentlich wollten, verpaßt. Der Mann, der unmittelbar vor unserem Angriff aus dem Wagen gekommen ist...« Er wandte sich zu Graff um. »Das war Langsdorf, nicht wahr, Graff? Der Mann in der alten Lederjacke ohne Rangabzeichen?«
Graff nickte langsam. »Er war da. Er ist ein paar Minuten vor ihrem Überfall gegangen. Er hält nicht viel von militärischem Protokoll.«
»Schade. Mit ihm hätte ich mich gerne mal unterhalten. Es ist eine Schande, daß wir nicht mehr gefunden haben als ... den da.«
Graff schnaufte. »Sie wissen gar nicht, wovon Sie reden.«
»Ach? Wollen Sie im Ernst behaupten, daß ein Kapitän mehr über die Mission auf diesem Planeten weiß als der Kolonel, der den Befehl über die gesamte Expeditionstruppe führt? Machen Sie sich nicht lächerlich, Graff! Sie sind gar nichts ... gar nichts! Und für mich sind Sie noch viel weniger.«
McCall trat neben Grayson, wo Graff ihn sehen konnte. Er lächelte freundlich durch seinen Bart. »Soll ich das wie Biestie mal ebben spazierrenfürr'n, Herr Ob'rst, Sayr? Nurr bis zum Friedhof?«
Grayson seufzte. »Nein, Davis. Das ist er nicht wert.«
»Wir nehmen ihn nicht mit!« protestierte Lori.
Grayson schüttelte den Kopf. »Nein.« Er pausierte für einen Moment, während er den zitternden Verräter betrachtete. »Nein, ich denke, wir lassen ihn laufen.«
»Was?« Lori war die erste, die der Empörung der Anwesenden Luft machte.
»Das können Sie nicht machen, Oberst!« widersprach Clay.
Grayson setzte zu einer Erwiderung an, aber er wurde von Hassan Khaled unterbrochen, der sich während des gesamten Verhörs weder bewegt noch einen Laut von sich gegeben hatte. Als er sich jetzt zu Wort meldete, war es mit der gemessenen, emotionslosen Stimme des Todes persönlich. »Ich finde, der Oberst hat eine ausgezeichnete Entscheidung getroffen«, erklärte er. »Irgendwie, Sir, hatte ich nicht erwartet, daß Sie so ... erfinderisch sein würden.«
»Danke, Khaled. Davis, schneiden Sie den
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