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BattleTech 04: Das Schwert und der Dolch

BattleTech 04: Das Schwert und der Dolch

Titel: BattleTech 04: Das Schwert und der Dolch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ardath Mayhar
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Gedanken auf die notwendigen Aspekte des bevorstehenden Krieges konzentrieren mußte.
Wenn Liao-Truppen die Welt der Vereinigten Sonnen eroberten, würde nicht nur ein Kind darunter leiden. Alle Kinder des ganzen Volks würden verhungern, würden von der Wiege an versklavt werden. Er kannte die Politik Maximilians Liaos ebensogut wie jeder andere.
Für den verschlagenen Kanzler der Konföderation Capella hatten Menschen nur einen Daseinszweck: benutzt zu werden. Wenn sie seinen Bedürfnissen nicht entsprachen, entledigte er sich ihrer wie lebloser Schachfiguren. Und zu diesem Zeitpunkt waren sie dann auch leblos.
Einen Augenblick lang war Ardan ungeheuer dankbar, daß er seiner Mutter den Enkel, nach dem sie sich sehnte, nicht geschenkt hatte. Er fühlte einen kurzen Stich, als er an das Kind dachte, das Felsa erwartete. Was würde ihm in seinem Leben bevorstehen, wenn Liaos Vormarsch nicht aufgehalten wurde?
Er wußte natürlich, daß er nicht vollständig aufgehalten werden konnte. Genausowenig wie Hanses Überfälle im capellanischen Raum. Ein Ende der gegenseitigen Angriffe war nicht in Sicht.
Macht. Alles lief auf Macht hinaus, auf die Herrschaft über Menschen und Maschinen durch andere Menschen und Maschinen. Er haßte dieses Wort, haßte es mit einer Intensität, die jeden Tag seines Lebens weiter wuchs.
Manchmal hatte er den Eindruck, sein Gehirn müsse aufgehen wie ein Brotteig, über die Ränder seines Schädels rinnen, aufgehen, sich immer weiter ausdehnen und schließlich explodieren. Er schüttelte sich noch einmal.
Was war los mit ihm?
Das Weinen des Kindes folgte ihm durch die milde Nacht. Vor seinem inneren Auge sah er jenes andere Kind ... Den Rest des Weges zur Kaserne hinauf rannte er.
9
    Die Sprünge waren genauso unangenehm wie Ardan sie in Erinnerung hatte. Das Schwindelgefühl wollte überhaupt nicht mehr aufhören, als das Landungsschiff von Sprungschiff zu Sprungschiff flog, um an einem weiteren Trägerschiff anzudocken, und ohne die lange Wartezeit zum Nachladen der Triebwerke weiterbefördert wurde, die weniger bevorzugte Reisende zu überbrücken hatten. Normalerweise benötigte ein Sprungschiff etwa eine Woche Aufladezeit, bevor es den nächsten Sprung angehen konnte, aber die Kommandostrecke benutzte ein Staffettensystem fertig aufgeladener Schiffe, die an den Sprungpunkten zwischen den Welten schon warteten. Da die Kommandostrecke im Unterhalt ungemein kostspielig war, reservierte man sie für Einsätze von höchster Priorität.
    Es war nicht nötig, sich mit Felsner oder Hamman abzusprechen. Was im voraus an Planung möglich war, hatten sie hinter sich. Alle Einzelheiten waren von Hanse und seinen Offizieren geprüft, gegengeprüft und bis zum Geht-nicht-mehr durchgenommen worden. Ihre Gegenoffensive konnte nur von völlig unvorhergesehenen Ereignissen noch aus dem Gleichgewicht gebracht werden.
    Ihre Ankunft auf Novaya Zemlya war eine Erlösung. Hier war ein geschäftiger Raumhafen, auf dem die Davion-Landungsschiffe ihren letzten Flug erwarteten, auf dem sie die Sturmtruppen zur versuchten Rückeroberung von Stein's Folly befördern sollten.
    Als er aus dem Landungsschiff kletterte, schien eine Zentnerlast von Ardan zu fallen. Sein Schwindelgefühl, das der Sprung in ihm hatte aufkommen lassen, ebbte allmählich ab. Er beneidete seine Kameraden, von denen kaum einer ähnliche Probleme hatte. Er machte einen Bogen um Techs, die sich über den Zustand ihrer jeweiligen Schützlinge stritten, Lanzenmitglieder in Diskussionen darüber, wer das letzte Glücksspiel verloren hatte und Offiziere mit Meinungsverschiedenheiten darüber, wer den Befehl worüber hatte.
    Es war ein Aufmarschgebiet wie so viele andere in seiner Erinnerung. Als Vorspiel zu einer Schlacht fand er es geradezu komisch. Ein unbeteiligter Beobachter hätte, wie ihm schien, ein Libretto schreiben und das ganze als komische Oper verkaufen können. Diese alte Kunstform hätte hervorragend zu diesem Nebeneinander des Lächerlichen und Ernsthaften gepaßt.
    Ardan trat in die erste Messe, an der er vorbeikam. »Ich habe Schwierigkeiten mit Sprungreisen«, erklärte er dem gehetzt aussehenden Koch. »Haben Sie etwas Suppe? Oder irgend etwas anderes, um meinen Magen zu beruhigen?«
    Der Mann stieß einen Seufzer aus und wischte sich mit dem Unterarm den Schweiß ab. »Ich habe seit Sonnenaufgang achttausend Mann verköstigt, Colonel«, stellte er müde fest. »Sie können sich nicht vorstellen, wie das ist. Nicht einer...

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