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BattleTech 04: Das Schwert und der Dolch

BattleTech 04: Das Schwert und der Dolch

Titel: BattleTech 04: Das Schwert und der Dolch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ardath Mayhar
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nahe gekommen wären. Ihr Ziel war das langgezogene Sprungschiff Schwert Davions der StarLord -Klasse. Aus der Entfernung wirkte es glatt wie eine Nadel, aber wenn man näher herankam, wies es eine verwirrende Ansammlung von Ecken, Auswüchsen, Geschütztürmen, Antennen, Streben und Klammern auf. Dockklammern hinter den Frachträumen des Sprungschiffs lieferten fünf Landungsschiffen der Union -Klasse einen Halt. Ein sechster Dockring mit geöffneten Klammern lud die Exeter ein, sich zu den anderen zu gesellen. In einem gespannten Augenblick vorsichtiger Manöver wurde ein Magnetkabel über die wenigen Dutzend Meter geschossen, die Landungsschiff und Sprungraumer noch trennten. Die elektrische Ladung, die von den eigenen Plasmaströmen im Rumpf der Exeter aufgebaut worden war, wurde in die Transformer des Sprungschiffs abgesaugt, und dann wurde die Exeter langsam zwischen die Dockklammern der Schwert Davions gezogen.
    Es bestand keine Notwendigkeit, Fracht oder Personal auszuladen. Die angedockten Landungsschiffe wurden Quartier und Frachtmodul für diesen Teil der Raumschiffladung. Einzelne Personen konnten andere Landungsschiffe oder den Aufenthaltsraum im Bug des Sternenschiffs besuchen, indem sie Luken und Korridore passierten, die durch das ganze, mehrere hundert Meter lange Schiff führten. Die meisten Passagiere zogen es jedoch vor, unter Freunden und vertrauten Gesichtern zu warten. Sie widmeten sich auf den engen Deckräumen zwischen den zu sechst übereinander gestapelten Pritschen dem Glücksspiel, drängten sich um erfahrene Veteranen, die grünen Rekruten erklärten, daß früher alles anders war, oder lagen allein auf ihren Pritschen und lasen oder machten sich Sorgen.
    Die Bedingungen waren platzangstfördernd, und die Schwerkraft war miserabel schwach. Die Parkdüsen des Sprungschiffs ahmten einen Bruchteil der normalen Schwerkraft nach — viel zu wenig, um die Mägen zu Raumkrankheit neigender Soldaten ruhig zu halten. Jede Sektion unterhielt eine im Stundenturnus rotierende Wache, die je nach Abteilung als >Putzkommando<, >Reihermeister< oder >Kotzbrigade< bekannt war. Sie wurden auch benötigt; die für diese Alptraumzwischenfälle verantwortlichen Truppen schafften es nur sehr selten, rechtzeitig eine entsprechende Tüte zu erreichen, und waren hinterher grundsätzlich nicht in der Lage, selbst hinter sich aufzuwischen.
    Ardan hatte als Regimentskommandeur den Luxus einer winzigen Privatkabine, komplett mit Pritsche, Tisch, Stuhl, Schreibtisch, Schrank und Waschraum, der — wenn alle Gerätschaften in Deck, Schottwand oder Decke versenkt waren — in drei Schritten von einem Ende zum anderen abgeschritten werden konnte. Niedrige Schwerkraft machte ihm weit weniger zu schaffen als ein Sprung, daher machte er sich lieber Sorgen anstatt sich elend zu fühlen.
    Die Änderung der Planung war auf seinem Mist gewachsen. Er hatte die Kette von Gedanken, Worten und Taten in Bewegung gesetzt, die Prinz Davions Plan eines Blitzangriffs auf Follys Hauptstadt in einen Feldzug aus Manöver und Gegenmanöver verwandelt hatte, in einen langsamen Abnutzungskrieg in den Bergen und den dahintergelegenen Sümpfen. Was, wenn er unrecht hatte? Wenn Michael Hasek-Davions Einwände vernünftig waren und die Mechs der 17. im unerwartet weichen Boden um die Ordolo-AZ versanken? Was, wenn ... was, wenn ...
    Außerhalb der Schottwände seines Schiffes versammelten sich die letzten Elemente der Angriffsflotte und erreichten volle Ladung. Sobald ein Schiff die maximale Hyperladung in seinen gestaffelten und abgeschirmten Akkumulatoren verzeichnete, begann die Besatzung mit der komplexen und zeitraubenden Aufgabe, das Sprungsegel einzuholen und alles für die Transition durch den Hyperraum vorzubereiten. Für die Sprungschiffbesatzungen war dies die hektischste Zeit überhaupt, aber an Bord der Landungsschiffe hing sie bleischwer über den Truppen und MechKriegern. Ihnen blieb nur die Routine aus Essen (soweit sie dazu noch in der Lage waren), Glücksspiel, Schlafen, Aufräumen und Sorgen.
    Und dann war die Zeit für Grübeleien vorbei. Die letzten Sprungsegel der Flotte waren eingeholt und zusammengelegt, und ruhten eng eingerollt im Innern des schmalen Mastes, der wie ein monströser Stachel aus dem Heck jedes Schiffes ragte. An Bord des Flaggschiffs Avalon gab Ran Felsner sein Okay, und Admiral Bertholi gab den Befehl.
    Im Bruchteil einer Sekunde öffnete sich der Weltraum um die Flotte und die Raumschiffe verschwanden im

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