BattleTech 05: Warrior 1 - En Garde
»Du planst doch hoffentlich zu springen, bevor die hier sind?«
Der Kapitän nickte, dann suchten seine Augen die Salomes. »Wenn sie euch vernichten wollen, ist es dann nicht sehr wahrscheinlich, daß sie auch Maßnahmen gegen eure Flucht ergriffen haben? Sie könnten leicht alle Steiner-Welten in Reichweite abdecken.«
Salome dachte nach. »Eine nicht von der Hand zu weisende Annahme. Was hast du vor, du alter Fuchs?«
Vandermeer strich sich mit der Hand über den Schädel. »Nur einen kleinen Trick, meine Liebe, damit sie glauben, wir wären einem Fehlsprung zum Opfer gefallen.« Sein Sessel wirbelte herum. Als er zum Stehen kam, drehte Vandermeer Salome und Dan die Füße zu.
»Mr. Harker, laden Sie Sprungplan Vier in den Computer. Countdown ab 10 auf mein Zeichen.« Er drehte seinen Stuhl erneut und rief einem großen, blonden Mann an einer anderen Konsole seine Befehle zu. »Mr. Garrison, werfen Sie die Heliumreserve, den Sauerstoff aus Tank 3 und den Müll aus den Agro-Kuppeln ab.«
»Aye-aye, Sir.«
Dan blickte wieder in Vandermeers Gesicht. »Mr. Harker.« Der Kapitän spreizte die Hände, wie ein Zauberer, der unschuldig zeigt, daß er nichts in den Ärmeln versteckt hat. »In zehn Sekunden werden sie glauben, daß die Kell Hounds nicht mehr existieren.«
Dan grinste. »Das Helium, der Sauerstoff und der Müll werden ihnen vorspiegeln, daß unser Schiff zerstört ist?«
Vandermeer nickte enthusiastisch.
Salome runzelte die Stirn. »Aber werden die KuritaSchiffe an den anderen Sternen ...«
Der Sprung zerschmolz und verfaltete die Wirklichkeit. Die gedämpften Lichter des Kommandozentrums flammten mit der Intensität von Bogenlampen auf. Alle Farben flossen zu einem Kaleidoskop von abnormalen Tönen und Formen zusammen. Dans Magen wogte im Gleichklang mit dem Anblick, aber etwas an Salomes halbgestellter Frage machte ihm weit mehr Sorgen als seine Übelkeit.
»... uns nicht ankommen sehen und wissen, daß wir noch leben?« beendete sie ihre Frage.
Vandermeer lachte. »Das würden Sie, wenn wir in ein Steiner-System gesprungen wären.« Er breitete die Arme aus. »Willkommen im Kurita-Raum, Freunde!«
49
Styx
Militärdistrikt Dieron, Draconis-Kombinat
25. Mai 3027
Mit einem aufmunternden Nicken von Yorinaga Kurita trat Sho-sa Tarukito Niiro an die Stirnwand des im Stil eines Amphitheaters gehaltenen Besprechungszimmers des Overlord -Klasse-Landungsschiffs Shori. Nur in Kühlweste, Shorts und Stirnband gekleidet, fühlte er sich etwas unbehaglich, aber sämtliche Anwesenden waren ähnlich gekleidet. Als die Lichter schwächer und die holographische Karte der Styxbasis deutlicher sichtbar wurde, räusperte sich der Sho-sa.
»Wie Sie alle wissen, ist dies der Planetoid, zu dem wir derzeit unterwegs sind.« Er schaltete seinen Laserzeigestock an und richtete den weißen Lichtkegel auf die oberste Etage. »Wir haben die Etagen dem militärischen Alphabet entsprechend gekennzeichnet: Ishi, Roji, Hata, Torii, Chi und Wa. Die ISA-Krieger sind durch die Messe auf Etage Roji und den kleinen Hangar auf Etage Chi in den Stützpunkt eingedrungen. Auf beiden Etagen trafen sie auf heftigen Widerstand, den sie jedoch bereits weitgehend gebrochen haben.«
Tarukito richtete den Zeiger auf einen lichtempfindlichen Schalter an der Wand. Augenblicklich wurde die computergenerierte Karte der Styxbasis größer. Diese beiden Etagen dehnten sich aus, bis sie mehr Platz einnahmen als die gesamte vorhandene Karte. Als die Projektion aufgehört hatte zu wachsen, fügte der Computer eine Vektorgraphik der Bifrost und der Silberadler an deren jeweiliger Position im Raumhangar ein.
Tarukitos Zeiger fuhr über die Silberadler. »Wir gehen davon aus, daß sich die gesuchte Person an Bord der Silberadler aufhält. Das Schiff besitzt keine Bewaffnung und dürfte sich kampflos ergeben. Der Besitzer des Schiffes, die Firma Monopol, wurde über ComStar davon in Kenntnis gesetzt, daß das Schiff beschlagnahmt wurde, bis sein illegaler Sprung in das Kombinat aufgeklärt ist.«
Er richtete seinen Zeigestab auf die Befehlszentrale der Basis auf Etage Torii. »Dies ist das Zentralbüro des Stützpunktes. Wie Sie an diesem Diagramm sehen können, verfügt es über eine direkte Sichtverbindung zum Hangar. Die ISA-Truppen gehen davon aus, daß die Verteidigungsanstrengungen des Stützpunktes von hier aus koordiniert werden.«
Der Zeiger sprang auf den kleineren Raumhangar auf der anderen Seite von Styx. »Die durch diesen Hangar auf Etage
Weitere Kostenlose Bücher