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BattleTech 05: Warrior 1 - En Garde

BattleTech 05: Warrior 1 - En Garde

Titel: BattleTech 05: Warrior 1 - En Garde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael A. Stackpole
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blutüberströmt liegenblieb. Der Ninja grunzte zufrieden und wandte sich Melissa zu.
    Er hob sein Rundumvisier und lächelte sie mit schiefen Zähnen an. »Ah, wir finden Sie hier statt an Bord der Silberadler. Das macht Ihre Entdeckung noch weit befriedigender.« Er kam heran, beugte sich über sie, griff nach ihrem langen, goldenen Haar. »Ich bin entzückt, Sie zu sehen, Melissa Steiner. Ich überbringe die Grüße unseres Koordinators.«
    Melissa rollte auf den Rücken. Ihre Rechte umklammerte den Griff der Pistole, die anzulegen sie sich vorhin noch geweigert hatte. Sie riß das Holster hoch und zog den Abzug durch.
    Feuer und Metall fraßen sich mit vulkanartiger Gewalt durch das Holster. Die erste Kugel schlug in die Magengrube des Ninja und riß ihn aus seiner Hocke. Die beiden nächsten Schüsse durchschlugen seine Brust. Er wurde weggeschleudert und schien noch im Tod sein Katana zu heben. Dann schlug er gegen die Glaswand, hinter der die Silberadler zu erkennen war. Sein Katana klapperte neben ihm auf den Boden.
    Zitternd und weinend starrte Melissa auf den Mann, den sie getötet hatte. Der beißende Gestank von Pulverdampf mischte sich mit dem süßlichen Blutgeruch. Erfolglos versuchte ihre linke Hand, sein Blut von ihrer schweißgetränkten Hose zu wischen. Mein Gott, ich habe einen Menschen umgebracht.
    Der stechende Schmerz von Clovis' Ohrfeige brachte sie zurück in die Wirklichkeit. »Er ist tot«, erklärte der Zwerg. »Wir nicht. Bewegung!«
    Melissa blickte zitternd zu ihm auf. Er deutete auf eine Öffnung unter den Computerkonsolen, an denen er gearbeitet hatte. »Computer brauchen Kühlung, Melissa, und wir können durch die Luftschächte fliehen. Kommen Sie!«
    Melissa kroch benommen in die Dunkelheit. Clovis warf zwei Sturmgewehre hinter ihr in den Schacht, bevor er seine Stelzen abschnallte, auf die Knie sank und ihr folgte. Er drehte sich um, und zog die Abdeckung hinter sich wieder an ihren Platz.
    Melissa schien geistig weit entfernt, aber sie mußte Clovis' Anweisungen hören, denn sie folgte ihnen. Tod und Vernichtung ringsumher, alles nur meinetwegen. Andrew und Kapitän von Breunig, meinetwegen sind sie gestorben. Meinetwegen ist Hilda Mahler zur Witwe geworden. Die Mitglieder der Feuerteams — deren Namen ich nie erfahren habe — sind meinetwegen gefallen. Ich habe eine derartige Loyalität nicht verdient, Warum?
    Clovis packte Melissas Knöchel und hielt sie an. Sie drehte sich um und sah ihn an. Es dauerte einen Moment, bis sie erkannte, was er mit seinen hektischen Gesten sagen wollte. Zusammen schoben sie die Abdeckung über sich beiseite.
    Clovis zog die Pistole aus ihrem Holster. Er hielt sie unsicher in beiden Händen, stand vorsichtig auf und sah sich um. Als er sicher war, daß keine unmittelbare Gefahr drohte, zog er Melissa hoch. »Die Luft ist rein, Archon. Vergessen Sie die Gewehre nicht!«
    Melissa fuhr herum. »Nein. Ich habe dem Tod in die Augen geschaut. Ich werde sie nicht tragen.«
Viel war von Clovis' Gesicht im Halbdunkel nicht zu erkennen, aber das war von Wut verzerrt. »Was, zum Teufel, glauben Sie eigentlich, geht hier vor? Das ist kein Holovid. Das ist Krieg!«
»Das weiß ich, verdammt noch mal!« Melissa biß sich auf die Unterlippe, um deren Zittern zu bändigen, aber jetzt verlagerte sich das Beben auf ihren ganzen Körper. Tränen rannen über ihr von der Kriechpartie schmutzbedecktes Gesicht. »Ich weiß, daß das echt ist! Und ich weiß, daß Andrew nie wiederkommen wird!« Sie wandte sich ab. »Ich will keine Toten mehr! Es sind schon viel zu viele Menschen gestorben!«
Clovis packte ihre Bluse und zerrte sie herum. »Es ist mir gleichgültig, was Sie wollen, und ich bin mir ziemlich sicher, daß eine ganze Horde wütender Draconier meine Ansicht teilt. Ich würde die Gewehre liebend gerne selbst tragen, aber ich kann nicht einmal diese verfluchte Pistole halten.« Er schüttelte den Kopf und blickte verächtlich auf seine plumpen kurzen Finger. »Toll! Der Traum meines Lebens — ein Zwerg am Hofe. Und ich muß Kindermädchen für eine verzogene Prinzessin spielen, die sich einbildet, wir Bauern schulden ihr unser Leben.«
Melissa klammerte sich mit aller Gewalt an Clovis' Hemd fest. »Sagen Sie so etwas nie wieder! Ich verdiene all das gar nicht!« Sie ließ ihn los und vergrub ihr verweintes Gesicht in den Händen. »Warum müssen Menschen meinetwegen sterben?«
Sie fühlte erneut Clovis Hand auf der Schulter, aber diesmal wurde seine Stimme

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