BattleTech 05: Warrior 1 - En Garde
in Ihren Anstrengungen nicht nachlassen werden.«
Justin verneigte sich. »Ich würde es mir zur Ehre gereichen lassen, in Spielen anzutreten, die Ihr hier in der Konföderation ausrichtet.«
Liao schüttelte den Kopf. »Nein, Justin Xiang. Im Gegensatz zu anderen Herrschern in den Nachfolgerstaaten besitze ich einen klaren Blick. Ich erkenne Ihren wahren Wert. Wir sind uns alle darüber bewußt, daß Sie in den Arenen wie ein Dämon kämpfen und viele Zuschauer jubeln würden, wenn Sie bei den Spielen des nächsten Quartals anträten. Wir haben sogar Yen-lowang hierher nach Sian geschafft, damit Sie ihn weiter benutzen können.«
Der Kanzler stand auf und blickte auf den MechKrieger herab. »Trotz Ihrer großen Fähigkeiten wäre es ein sinnloses Risiko, Sie noch einmal in die Arena treten zu lassen.« Liao zeigte erneut ein grausames Lächeln. »Für mich ist Ihr Geist wertvoller als Ihre Reflexe und taktischen Fähigkeiten. Sie wissen, wie Hanse Davion denkt und plant, denn Sie haben an vielen Aktionen der Vereinigten Sonnen teilgenommen. Sie kennen auch Ihren Vater gut genug, um vorherzusehen, wie er in einer bestimmten Situation reagiert. Und was das Beste ist, Sie kennen Ihre Mitschüler aus Sakhara und haben unter wichtigen Davion-Kommandeuren gedient. Die beste Geheimdienstausbildung, die wir meinen Leuten geben können, kann nicht an ihre intime Vertrautheit mit der Denkweise Haus Davions heranreichen.«
Liao verstummte und sah Justin für einen Moment hart an. »Ich habe mit Entrüstung beobachtet, wie das Davion-Rechtssystem Sie ausspie wie Unrat. Beinahe hätte ich erklären lassen, daß sie keiner meiner Agenten sind, aber ich wußte, daß Count Vitios dies nur als noch deutlicheren Beweis Ihrer Schuld behandelt hätte. Ich trauerte um Sie, als Sie von allen verstoßen und verlassen wurden.« Liao deutete auf Tsen Shang. »Als ich erfuhr, daß Sie nach Solaris geflogen waren, befahl ich Tsen Shang, Ihnen zu helfen.«
Justin nickte. »Was soll ich tun, Kanzler?«
Wieder trat das Lächeln eines Raubtiers auf Liaos schmale Züge. »Es geht nicht darum, was ich von Ihnen will, sondern vielmehr um die Möglichkeit, die ich ihnen anbiete. Auf Grund von Tsen Shangs ausgezeichneter Arbeit habe ich ihn zurück nach Sian gerufen, um hier als Maskirovka-Analytiker zu arbeiten. Ich biete Ihnen dieselbe Chance, Ihr Wissen über die Vereinigten Sonnen einzusetzen. Sie werden die einlaufenden Berichte überprüfen, um uns dabei zu helfen, die Wahrheit über Hanse Davions Pläne und Intentionen zu erfahren. Diese Analysen werden mir eines Tages helfen, unseren gemeinsamen Feind Hanse Davion zu vernichten.«
Justin nickte ernst. »Wenn ich diese Aufgabe akzeptiere, welche Sicherheiten hättet Ihr bezüglich meiner Person?«
Der Kanzler warf den Kopf zurück und brach in schallendes Gelächter aus. Es war kein angenehmer Klang. »Justin, ich kann in Ihnen lesen wie in einem Buch. Ich weiß, daß sie trotz allem Ihrer Familie kein Leid zufügen werden. Ich bewundere das und werde nichts dergleichen von Ihnen verlangen. Aber ich weiß, daß ich Ihnen vertrauen kann, wenn es darum geht, Hanse Davion zu brechen, wie er Sie gebrochen hat.«
Justin nickte. »Ihr habt recht. Ich nehme Euer Angebot gerne an.«
Liao lächelte breit. »Ausgezeichnet.« Auf ein einfaches Händeklatschen des Kanzlers hin glitt eine Wandsektion in die Decke. Liao kam von seinem Thron und ging Ihnen voraus. »Kommen Sie. Es wird Zeit für uns, Ihre Ankunft zu feiern und mit einem weiteren Verbündeten zu dinieren.«
Justin folgte dem Kanzler und blieb im Eingang abrupt stehen. Der einzige andere Gast saß bereits im Eßzimmer, und seine leuchtend grüne Uniform stand in hartem Kontrast zur Kunst der reichverzierten Seidenschirme, die den Tisch an drei Seiten umgaben. Die verdrießliche Miene des Mannes störte das Gefühl des Friedens, das von dem Arrangement Kirschblüten auf der dunklen Walnußholztafel ausgehen sollte.
Liao blickte über die Schulter und bemerkte Justins Überraschung. »Ich dachte, Sie kennen unseren Gast«, stellte er fest.
Justin nickte stumm und stakste steifbeinig weiter. »Wir sind uns schon einmal begegnet.« Justin zwang sich zu einem Lächeln, aber in seinen Augen war keine Wärme. »Die Politik sorgt für seltsame Gefährten«, stellte er fest und reichte dem zur Rechten Liaos auf dem Ehrenplatz sitzenden Mann die Hand.
»Das kann man wohl sagen«, murmelte Herzog Michael Hasek-Davion, als er Justins Hand ergriff. »Aber
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