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BattleTech 05: Warrior 1 - En Garde

BattleTech 05: Warrior 1 - En Garde

Titel: BattleTech 05: Warrior 1 - En Garde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael A. Stackpole
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mir jeden klardenkenden Menschen. Sie tragen Ihren Fanatismus nicht wie eine Uniform; er hat Sie bis ins Mark verdorben und alles vergiftet, was Sie beginnen. Ich habe Sie als Ankläger akzeptiert, um Herzog Michael Hasek-Davion einen Gefallen zu tun, aber ich schulde ihm nicht genug, um Sie noch länger zu ertragen. Sie werden New Avalon noch in dieser Nacht verlassen!«
Hanse stellte sich so, daß er gleichzeitig zum Tribunal wie auch zu den Zuschauern auf der Galerie sprechen konnte. »Ich habe diese Verhandlung verfolgt, und sie erschien mir wie die Verurteilung einer ganzen Nation, nicht die Rechtsprechung über Schuld oder Unschuld eines einzelnen MechKriegers. Dieses Verfahren und die Art, in der es geführt wurde, war ein Beispiel für hemmungslose Macht und ebensolchen Haß. Lieutenant Loftons mutige Versuche, seinem Mandanten Gerechtigkeit widerfahren zu lassen, wurden mit den übelsten Winkelzügen durchkreuzt. Ich kann dieses ganze Verfahren nur als eine Travestie all dessen bezeichnen, was die Davions in Ehren halten.«
Hanse lächelte, als er sich dem Tribunal zuwendete. »Sicher müssen Sie erkennen, daß es keinerlei Beweis für die Schuld Justin Allards gibt. Die Fakten — die paar Fakten, die der Graf tatsächlich vorzubringen hatte — sind nur Indizienbeweise. Sicher, Allards capellanischer zweiter Name kann der Tong-Bezeichung eines Agenten ähneln, aber wären er oder seine angeblichen Vorgesetzten dumm genug, einen solchen Codenamen zu wählen? Sie sollten Haus Liao genug Respekt zugestehen, um einen derartigen Gedanken sofort von der Hand zu weisen.«
Hanse zuckte die Achseln. »Vielleicht hat Major Allard ein fehlerhaftes Urteil bewiesen, als er sich allein auf den Weg machte, um den Stadtkoloß zu untersuchen, der sich ein Stück voraus versteckt hatte. Aber wenn er glaubte, daß seine Männer in einen möglichen Hinterhalt getrieben werden sollten, mag dies die beste Lösung gewesen sein. Wenn es sein muß, entziehen Sie ihm die Kommandogewalt, aber soll eine simple Nachlässigkeit ihn das Leben kosten?«
>Entziehen Sie ihm die Kommandogewalt ?< Die Worte des Prinzen trafen Justin wie ein Meteoreinschlag und erdrückten ihn sichtlich. Er lehnte sich schwer vor, die Hände auf das dunkle Holzgeländer des Zeugenstandes gepreßt, und starrte auf Hanse Davions Rücken. Bei Justins Ausbruch fuhr der Prinz herum. Justin gestikulierte mit seiner Rechten in Richtung der Menge. »Sie brauchen mir den wahren Abgrund des Hasses nicht zu ersparen, den dieses Volk — Ihr Volk — für mich empfindet. Sie blicken mich an und sehen nichts weiter als die Form meiner Augen und die Farbe meiner Haut. Mein ganzes Leben lang habe ich gegen das Erbe einer capellanischen Mutter angekämpft. Ich diente Haus Davion treuer als alle anderen, die ich kannte, weil ich hoffte — betete —, daß die Einstellung meines Herzens mich allen anderen auch im Fleisch gleichwerden lassen konnte. Aber es sollte nicht sein.«
Wut blitzte in Hanses blauen Augen auf, und sein Gesicht zeigte den Schmerz, den Justins Verbitterung in ihm auslöste. »Sehen Sie sich vor, Major! Ich biete Ihnen Ihr Leben!«
»Ha! Mein Leben? Wozu? Damit ich weiter diese undankbaren Blutegel beschützen kann, die sich auf den Kernwelten der Vereinigten Sonnen dicke Bäuche anfressen, während zahllose ihrer Mitarbeiter arbeiten, schwitzen, hungern und sterben, damit sie in Sicherheit sind? Will ich denn weiterleben, nur um solche Tiere wie diesen Vitios zu schützen — damit sie ihre Hexenjagden fortsetzen können?«
Davions eisblaue Augen funkelten. »Treiben Sie es nicht zu weit, Major! Ich bin großzügig mit Ihnen. Bilden Sie sich nicht ein, daß ich Ihnen das Leben schulde, das ich Ihnen anbiete.«
Einen Moment schlossen sich Justins Augen, dann riß er sie wieder auf. Die Schmerzen eines ganzen Lebens standen in ihnen geschrieben und schienen durch den Raum zu fluten. Justin schlug mit seiner schwarz behandschuhten Linken auf das Geländer des Zeugenstands, das unter dem Schlag zersplitterte.
»Sie bieten mir nicht mehr an Leben als in dieser Hand steckt! Sie machen sich etwas vor, wenn Sie denken, ich könnte dafür dankbar sein.« Justin starrte Hanse Davion an, und die Wut ließ seine Augen in einem bösen Licht glänzen. »Was wollen Sie von mir, Prinz Davion? Wollen Sie mich halten wie Ardan Sortek? Reicht Ihnen ein MechKrieger als Schoßhund nicht?« Justin spuckte auf den Boden. »Das Leben, daß Sie mir anbieten, ist ebenso schal wie

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