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BattleTech 05: Warrior 1 - En Garde

BattleTech 05: Warrior 1 - En Garde

Titel: BattleTech 05: Warrior 1 - En Garde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael A. Stackpole
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lächelte. »Dieser Raum ist zu klein. Beim Yizhi-Tong hat dieser Satz eine zusätzliche Bedeutung, nicht wahr?«
»Ja. Er deutet an, daß der Sprecher Angst hat, belauscht zu werden. Der Satz ist eine Warnung, vorsichtig zu sein.«
Vitios drehte sich um und deutete auf Justin Allard. »Und es war dieser Satz — von allen möglichen Codes, die er hätte wählen können — in Capellanisch oder Anglik, für den er sich entschied. Ist es nicht ironisch, daß er eine feindliche Mahnung zur Vorsicht als Paßwort für seinen Mech wählt.«
»Erwarten Sie darauf eine Antwort?«
Vitios schüttelte den Kopf. »Nein. Eigentlich nicht. Ich ziehe die Frage zurück. Ich habe meine Befragung dieses Zeugen abgeschlossen.«
Lieutenant Lofton sprang auf. »Ich habe nur eine Frage an diesen Zeugen.« Quintus schüttelte langsam den Kopf. Justin zerrte am Ärmel seines Verteidigers, aber Lofton ließ alle Warnsignale außer acht und marschierte geradewegs in die Falle. »Mr. Allard, glauben Sie, daß Ihr Sohn ein Verräter ist?«
Quintus blickte zu Boden. »Ich weiß es nicht. Ich weiß es einfach nicht.«

14
    New Avalon
Mark Crucis, Vereinigte Sonnen
     
    30. Januar 3027
    »David, Sie müssen mich aufrufen!« Obwohl er leise sprach, brodelte die Wut in Justins Stimme. »Ich brauche meine Chance zu reden!«
    Lofton schüttelte den Kopf. »Es wird nichts bringen.« Justin lächelte kalt, aber seine braunen Augen versprühten glühenden Zorn. »O doch, es wird etwas bringen, David.«
Loftons Nasenlöcher weiteten sich. »Seit wann sind Sie Anwalt? Denken Sie, ich merke nicht, was sich da draußen abspielt? Man hätte Sie genausogut an ein K-F-Triebwerk schnallen und geradewegs ins Nichts expedieren können. Ich sehe Sie an und sehe einen Offizier, der sich um seine Männer sorgte und versuchte, die Beziehungen zu einem unterworfenen Volk zu normalisieren. Ich sehe einen Mann, der stolz auf seine gemischte Abkunft ist, einen Mann, der für seinen Mut ausgezeichnet wurde ...«
Justin streckte dem Lieutenant die rechte Hand entgegen. »Vielleicht sehen Sie das, aber damit stehen Sie allein. Für die da draußen bin ich ein Verräter. Sie haben mir alles gegeben: einen Namen, ein Zuhause, eine Karriere und ihr Vertrauen. Das Problem ist, sie haben alle ihre Leichen im Keller und können sich nicht vorstellen, daß jemand anderes keine hat. Mein Fall gibt ihnen die Gelegenheit, ihren Haß und ihre Ängste auf ein lebendes Ziel zu projizieren. Aber ich will zurückschießen, David, und Sie werden mir die Gelegenheit dazu verschaffen.«
»Justin, Vitios wird sie ans Kreuz nageln. Sie haben gesehen, wie er Ihren Vater gezwungen hat, Dinge zu sagen, die er nicht sagen wollte. Sie haben gehört, wie er Ihr alltägliches Verhalten auf eine so verdrehte Weise interpretiert hat, daß es allen wie die bösartigen Machenschaften eines Meisterspions vorkommt. Was können Sie im Zeugenstand dagegen ausrichten?«
Justin schüttelte den Kopf. »Nichts.«
»Eben.«
»Nichts, außer daß ich aufdecken kann, was für eine Travestie dieses ganze Verfahren von Beginn an darstellt.«
Lofton starrte Justin an. »Nein! Wenn Sie da draußen im Gerichtssaal die Beherrschung verlieren, wenn Sie zu Vitios in den Schlamm steigen, wird das Ihr Tod sein. Verrat ist noch immer ein Schwerverbrechen, Justin, und wenn Sie da draußen genug Leute verärgern, wird man Sie hinrichten.«
Justin blickte auf und begegnete Loftons besorgtem Blick mit leeren Augen. »Rufen Sie mich in den Zeugenstand, David, sonst hole ich mir einen Anwalt, der es tut.«
David Lofton stand langsam auf und knöpfte seine Uniformjacke zu. »Also gut, Major, wie Sie wollen.« Lofton musterte seinen Mandanten besorgt. »Aber da wäre noch eine Sache. Als ich Ihnen gesagt habe, was für einen Offizier ich vertrete, haben Sie geantwortet, ich stünde mit meiner Meinung allein. Glauben Sie nicht an sich selbst?«
Justin schüttelte langsam den Kopf. »Im Augenblick glaube ich nur eines: daß es ein Fehler war, das Volk meiner Mutter zu verlassen, um bei meinem Vater zu leben.«
    Lofton wandte sich von seinem Mandanten ab und kehrte an den Tisch der Verteidigung zurück. »Danke für Ihre Mithilfe, Major Allard.« Ohne aufzublicken fügte er hinzu: »Ich bin mit diesem Zeugen fertig, Euer Ehren.«
Courtney nickte. »Ihr Zeuge, Graf Vitios.«
Vitios schlich sich an Justin Allard an wie ein Tiger,
    der Menschenfleisch gekostet hat. Er blieb unmittelbar vor dem Zeugenstand stehen und konterte Justins

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