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BattleTech 05: Warrior 1 - En Garde

BattleTech 05: Warrior 1 - En Garde

Titel: BattleTech 05: Warrior 1 - En Garde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael A. Stackpole
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zwang seinen Geist zurück zur Höhle, zum Garten und zu seiner Mission. Er zog seine dicken Steppfäustlinge aus und stopfte sie in die Manteltaschen. Dann zog er die Stiefel aus und ging hinüber zu einer schattigen Nische, in der ein Bambusrechen lag. Mit der Sorgfalt und Vorsicht, mit der ein MechKrieger seinen Mech behandeln mochte, hob Ishiyama das Gerät auf und trat langsam hinaus auf den Pfad. Nach drei Steinen benutzte er den Rechen, um sanft vier kleine Kiesel auf den dritten Stein zu schieben. Er veränderte die Lage der Kiesel nicht, und der Eindruck, der dadurch erweckt wurde, war allein der, daß die letzte Person, die den Kies geharkt hatte, ungeschickt gewesen war.
    Ishiyama gestattete sich ein kurzes Lächeln. Absichtlich ungeschickt. Kurita Yorinaga-ji würde die kleinen weißen Kiesel auf dem breiten grauen Trittstein augenblicklich sehen und als erstes Zeichen deuten, daß sich das vollkommene Universum im Umbruch befand, das Universum, das ihn gefangenhielt.
    Ishiyama blickte auf und konzentrierte sich. Wenn das Teehaus Luthien ist, dann ... Er wandte sich nach links und konzentrierte sich. Er drehte den Rechen um und drückte den Stiel vorsichtig in den Kies. Dann liegt Mallory's World, der Schauplatz von Yorinaga-jis Schande, hier.
    Ishiyama drehte den Rechen wieder um und und veränderte mit dessen Zähnen vorsichtig die Wellen um den Punkt, den er für Mallory's Welt in den Kies gedrückt hatte. Langsam und mit einer Geduld, die ans Übermenschliche grenzte, bearbeitete er den Kies, bis man unter einem bestimmten Blickwinkel winzige Wellenlinien ausmachen konnte, die von diesem Punkt ausgingen. Ishiyama trat drei Trittsteine weiter und vollendete die elfte Welle — eine für jedes Jahr, seit Yorinagaji sich Schande gemacht hatte. Inzwischen war es eine gute Stunde her, daß er zum erstenmal einen Blick auf den Garten geworfen hatte.
    Ishiyama kehrte an den Rand des Gartens zurück und legte Hut und Mantel ab. Die eisige Luft schnitt durch den mitternachtsblauen Seidenkimono, den er darunter trug, und Ishiyama band den silbernen Obi unwillkürlich fester. Im ruhigen Halbdunkel war es kaum zu erkennen, aber um den Kimono wand sich ein Drache, der mit etwas dunklerem Blau in das Kleidungsstück eingewebt war.
    Ishiyama studierte das Teehaus erneut und verglich es mit Luthiens Position auf der Sternkarte, die er auswendig gelernt hatte. Weiter links als die Markierung, die er für Mallory's World gemacht hatte, und etwas näher am Teehaus berührte er den Ozean der Kieselsteine mit dem Rand des Rechens, um die Position Charas zu markieren. Mit geschickter und liebevoller Sorgfalt drehte er den Rechen um und benutzte seine glatte Seite, um jede Spur seiner ursprünglichen Markierung auszuwischen. Nur die winzige Unterbrechung in den Linien der steinernen Ozeanströmungen deutete noch darauf hin, daß sich etwas bewegt hatte.
Ishiyama gestattete sich ein weiteres Lächeln. Die meisten Menschen würden es übersehen. Er schüttelte den Kopf. Aber nicht Yorinaga-ji.
    Schließlich ging Ishiyama den Pfad bis zum Teehaus hinauf, trat aber nicht ein. Statt dessen ging er vorsichtig auf dem schmalen Grat um das Haus herum zum Kiesmeer hinter ihm. Er machte den perfekten Punkt für den Planeten Echo aus und schob den Stiel des Rechens fest in den Kies, um ihn zu markieren. Dann harkte er die Steine wieder in ihr früheres Muster. Als er wieder am Teehaus angekommen war, deutete nur die unsichtbare Vertiefung, die Echo repräsentierte, auf seine Anwesenheit hin.
    Yorinaga-ji würde niemals hinter das Teehaus blicken, um sein Werk zu betrachten. Aber trotzdem war es für Ishiyama notwendig. Es macht den Garten zu meinem Werk und die Cha-no-yu komplett. Yorinaga-ji würde nichts anderes von mir erwarten, und daher braucht er die Anwesenheit der Markierung nicht zu überprüfen.
    Ishiyama arbeitete sich den Steinweg zurück, wobei er sorgfältig darauf achtete, die vier Kiesel nicht zu berühren, und stellte den Rechen zurück in seine Nische. Er trug seinen Mantel und seine Stiefel zum Teehaus, wo er sie an der Tür ablegte, sich einmal verbeugte und die Tür aufschob.
    Er hätte es erwarten sollen, aber die Einfachheit und Schönheit des Teehauses nahmen ihm den Atem. Der Vorbereitungsbereich, der etwas unterhalb der inneren Kammer lag, in der die Cha-no-yu tatsächlich stattfinden würde, war aus handgepaßten Holzstücken gefertigt. Die Holzteile waren nach ihrer Farbe und Maserung ausgewählt worden und

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