BattleTech 05: Warrior 1 - En Garde
Schutzbrille ab und klappte die Panzerluke zu. Er lachte laut, als er das Lächeln auf Tengs und Justins Gesicht sah.
»Wir werden Capets Schützling keine Gnade zeigen, Justin Xiang.«
Plötzlich verzog der Tech des Gesicht, als sähe er etwas Unerfreuliches. Justin wirbelte herum, bereit, alle Besucher zu verscheuchen. Aber sein Zorn löste sich ebenso schnell auf, wie er entstanden war. Contessa Kym Sorenson war in einen blauen Lederoverall gekleidet, der in der Taille von einem silbernen Gürtel zusammengehalten wurde. Sie glitt in Justins offene Arme und küßte ihn.
»Ich möchte, daß du heil nach Hause kommst, Geliebter«, flüsterte sie.
Justin drückte sie an sich und atmete tief den Moschusgeruch ihres Parfüms ein. »Ich kann mir keinen Ort vorstellen, an dem ich lieber wäre, mein Schatz«, murmelte er. Durch den blonden Schleier ihrer Haare sah er, wie Gray Noton den Mech studierte, der über ihnen emporragte. Justin legte den rechten Arm um Kyms Taille und drehte sich zu Noton um. »Was meinen Sie, Gray?«
Noton ließ seinen Blick zweifelnd an dem BattleMech auf und ab gleiten. »Hier auf Solaris hält man nicht viel vom Centurion. Ich hoffe nur, er war billig.«
Justin schnaufte. »Billig genug.« Er lächelte Kym an. »Er ist nur geliehen, weißt du.«
Sie hob eine Braue. »Du glaubst doch hoffentlich nicht, daß ich den Männern, mit denen ich zusammenlebe, Geld schenke. Ich erwarte eine Gegenleistung ...«
Noton deutete auf den rechten Arm des Centurion. »Wie ich sehe, haben Sie am rechten Arm die Panzerung verstärkt, aber anscheinend stammt sie vom linken. Ihnen muß klar sein, daß die LSRs, die der Centurion in der linken Torsoseite hat, hier in der Fabrik nicht viel Wert haben.«
Justin nickte. Die Marik-Arena war aus einer verlassenen Fabrik entstanden, in der früher einmal IndustrieMechs als mobile Hebebühnen eingesetzt worden waren. Das Gebäude war für Mechs wie geschaffen. Marik-Interessenten aus dem Montenegro-Viertel von Solaris City hatten die Fabrik gekauft und mit Tausenden von ferngesteuerten Kameras gespickt. Während das Publikum sicher in einem anderen Gebäude zusah, konnten die kämpfenden Mechs durch das verlassene Gebäude wandern, und einander in einem gefährlichen, über mehrere Ebenen verlaufenden Versteckspiel in Hinterhalte locken.
Noton sah Justin in die Augen. »Ich habe gehört, daß dieser Kampf abgesprochen sein soll.«
Justin nickte ernst. »Anscheinend haben einige Leute vor einem Monat, als ich Fuh Tengs Platz einnahm und gewann, viel Geld verloren. Man hat mich wissen lassen, daß ich heute abend gegen Peter Armstrong verlieren soll. Ich nehme an, Armstrong ist Capets bester Kämpfer im Mittelgewicht?«
Noton zuckte die Achseln. »Wahrscheinlich, obwohl Wolfson mit etwas mehr Erfahrung auch gefährlich werden kann. Sie haben abgelehnt?«
Justin hob seine Stahlhand und erklärte: »Ich werde nie — niemals! — vor jemand zu Kreuze kriechen, der Hanse Davion oder den Vereinigten Sonnen Gefolgschaft schuldet!« Kym zitterte, und Justin zog sie etwas näher an sich.
Noton lächelte. »Sie werden nie eine Absprache akzeptieren?«
Justins Augen waren beinahe geschlossen, als er den Kopf schüttelte. »Nicht gegen mich, Gray. Was Ihnen Ihre Informanten auch erzählen mögen, ich gewinne immer.«
Kym drehte Justins Gesicht mit einer Hand zu sich herum. Sie gab ihm einen langen, leidenschaftlichen Kuß, schlang die Arme um seinen Hals und drückte sich an ihn. »Gewinn für mich, Justin!«
»Mit Vergnügen.«
Kym löste sich von Justin. »Nach deinem Sieg haben Gray und ich eine Überraschung für dich ...«
Justin lächelte. »Nämlich?«
Noton lachte. »Wenn Sie gewinnen, werde ich Sie in Walhall einführen ...«
Justin gab dem Arenakontrolleur zu verstehen, daß er bereit war. Die riesigen Aufzugstore öffneten sich wie gewaltige Kiefer, und Justin fühlte, wie die Kamera seinen Centurion ins Bild brachte. Die Stimme des Sprechers drang in sein Gehirn.
»Und hier, Ladies und Gentlemen, haben wir den Herausforderer. Justin Xiang in seinem Centurion, genannt Yen-lo-wang. Der Mech ist nach dem chinesischen Totengott benannt, dem König der Neun Höllen. Ein sehr treffender Name, denn Xiang hat den drei Gegnern, denen er seit seiner Ankunft auf Solaris Sieben vor einem Monat begegnete, einen Blick in die Hölle eröffnet. Dies ist sein erster Kampf außerhalb des Verteidiger seines Partners Fuh Teng. Auf Peter Armstrong und seinen Greif, genannt Ares, wartet
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