BattleTech 05: Warrior 1 - En Garde
einiges an Arbeit. Wir schreiben den 20. März. Willkommen bei >Kampfnacht<, ermöglicht durch die Unterstützung von ...«
Justin drückte einen Knopf und schaltete den Kommentar ab. Schweiß rann seine Schläfen herab, während er wartete. Erst wenn das grüne Licht auf seiner Kontrollkonsole aufleuchtete, konnte er hinaus in das düstere Innere der Fabrik schreiten. Er lächelte, weil er genau wußte, daß die >Live-Übertragung< des Gefechts in Wirklichkeit zehn Minuten früher beginnen würde, als die Sendung über das örtliche kommerzielle Holovisionssystem von Solaris City. Der Zeitunterschied gab dem Sender die Möglichkeit, langweilige Passagen zu schneiden oder Werbung einzuschieben, ohne etwas von der Action zu verpassen.
Das grüne Licht leuchtete auf. Justin brachte seinen humanoiden Centurion ein Stück nach vorne, und tat genau das, was auch sein Gegner jetzt gerade tun mußte. Er drückte mehrere Knöpfe und in Rot- und Gelbtönen erschien die Schemazeichnung eines Greif. Du mußt deinen Gegner kennen wie dich selbst.
Justin studierte den Bildschirm und überdachte die Stärken und Schwächen seines Gegners. Armstrongs Greif besaß eine LSR-Lafette auf der rechten Schulter. Die PPK in seiner Rechten könnte schwierig werden. Der Greif verfügte auch über mehr Panzerung als der Centurion. Das war einer der Gründe für seinen fünf Tonnen Gewichtsvorteil über den Centurion. Der bei Langstreckengefechten sehr hoch angesehene Greif war ein ernster Gegner.
Justin schaltete seine Ortungsgeräte vom Magnetischen Anomaliedetektor um auf Infrarotscan. Angesichts der Unmassen von Metallschrott überall in der Fabrik war der MAD praktisch nutzlos. Auf dem IR-Schirm erschien seine Umgebung in kühlen Blau- und Grüntönen. Nur das Gebiet hinter seinem Rücken war von hell leuchtenden roten und gelben Hitzespuren gezeichnet, die jedoch schnell verblaßten.
Wie wird Armstrong den Centurion einschätzen ? Justin verengte die Augen und trat über eine Barrikade aus verdrehten Eisenträgern und rußgeschwärztem Stahlbeton. Er wird sich daran erinnern, daß die Luxor-Autokanone im rechten Arm häufig blockiert. Er wird nicht versuchen, sich an mich anzuschleichen, weil ich einen mittelschweren Laser als Rückendeckung habe. Er weiß, daß wir beide über LSRs verfügen, also wird er wahrscheinlich ein Langstreckenduell erwarten. Justin lächelte. Wahrscheinlich werden wir uns auf weite Entfernung duellieren, und er wird darauf hoffen, daß meine Luxor-Autokanone blockiert...
Justin lenkte die Schritte seines Centurion vorsichtig durch die Metalltrümmer. Über das aus seinem linken Handgelenk hängende Kabel steuerte er die riesige Hand des Mechs. Er schloß seine Finger um kleinere Stahlbetonbrocken und schob sie beiseite. Ohne sich um die Kameras zu kümmern, schuf er sich einen kleinen Hohlraum und ging mit seinem Koloß in die Hocke.
Justin hielt ein Auge auf dem grünen Regielicht. Er erinnerte sich an die Regiebesprechung vor dem Kampf. Wenn beide Gegner sich irgendwo verschanzten, um den anderen in einen Hinterhalt zu locken, ergab das einen langweiligen Kampf, und der Produzent würde das Lämpchen dreimal aufblinken lassen. Dieses Signal bedeutete, beide MechKrieger hatten sich in Bewegung zu setzen, oder sie verspielten ihren Tantiemenanteil an der Übertragung. Justin wartete, aber das Licht blieb dunkel.
Ich habe auch nicht erwartet, daß Armstrong einen Hinterhalt wagt. Schließlich bin ich der hinterlistige capellanische Verräter, der Wolfson besiegt und zwei andere ehemalige Krieger der Vereinigten Sonnen getötet hat. Die Medien berichten jetzt schon davon, wie Philip Capet und ich uns zuvor begegnet sind, und suggerieren, daß mich außer Capet selbst keiner der Vereinigten hier auf Solaris stoppen kann. Justin schüttelte den Kopf und kniff die Augen zu. Der Schweiß drohte ihm die Sicht zu rauben. Narren. Arme Irre.
Er fuhr sich mit der Zunge über die Lippen und schmeckte das Salz. Es war beeindruckend, wie der Tharkad-Rundfunk die Kämpfe und ihre Präsentation kontrollierte. Ein TR-Vertreter hatte ihm erklärt, daß drei oder vier TR-Sprungschiffe die Sendung ein oder zwei Minuten vor der öffentlichen Ausstrahlung zugeschickt bekamen. Unmittelbar nach seinem Ende würden sie in den Sprung gehen, um die Verteilung der Bänder durch den größten Teil der Inneren Sphäre in Gang zu setzen. Der TR hatte komplette Studios in seinen Landungsschiffen, so daß die Bänder redaktionell
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