BattleTech 06: Warrior 2 - Riposte
mit Schlägen und Tritten malträtiert wurde. Einer, seiner Uniform nach zu schließen ein Chu-i, zog sein Katana aus der Scheide und schrie den Söldner an. Der preßte seinen gebrochenen Arm an den Körper und stolperte weiter, so gut er konnte.
Akira bewegte seinen Orion vor und schaltete die Außenlautsprecher ein. »Tie! Haben Sie keinen Respekt für einen Gegner, der seinen Mut bewiesen hat?«
Der Chu-i wandte sich um und hielt dem BattleMech sein Schwert entgegen. Auch ohne die Vergrößerung durch die Mechoptik hatte Akira keine Schwierigkeit, die Verachtung auf dem Gesicht des Mannes zu lesen. Mit hoher Stimme, die Akira an das Kläffen eines Hundes erinnerte, brüllte der Infanterist: »Wer sind Sie, daß Sie mir Vorschriften machen wollen? Ich bin Chu-i Sakai Iemasa. Generation um Generation meiner Familie haben für den Drachen gekämpft...«
Akira schnitt ihm mit einem harten Lachen das Wort ab. »Sehen Sie sich vor, Chu-i Sakai Iemasa. In meinen Adern fließt des Drachen Blut. Sie formulieren Ihren Protest wie eine Kampfansage.« Akiras hämisches Lachen hallte von den Ruinen der Umgebung wider. »Ich denke, daß Sie mich kaum hier und jetzt herausfordern wollen, oder doch?« Er richtete den linken Arm seines Mechs auf den Leutnant, um seine Frage zu unterstreichen.
Der Infanterie-Chu-i erblaßte, als er in die Mündung eines Lasers blickte, dessen Strahlbahn einen größeren Durchmesser hatte als sein Kopf. Der Blue Blazer blickte zum Cockpit des Orion hoch und bedankte sich trotz seiner Schmerzen mit einem Nicken.
Chu-sa Narimasa Asanos Stimme drang aus dem Lautsprechern in Akiras Neurohelm. »Chu-sa Brahe, Ihr Bericht bitte.«
Akira schaltete Narimasas Bild auf den Hilfsmonitor. »Unsere Sektoren sind frei. Die Blue Blazers wurden zurückgetrieben.« Akira zögerte, als sich Narimasas Miene langsam verdüsterte. Irgendwer zwingt ihn zu etwas ... »Haben Sie Befehle für mich?«
Narimasa bestätigte die Vermutung. »Hai. Tai-sa Kurita bittet um Ihre Anwesenheit. Bitte ziehen Sie Ihre Kompanie in Richtung unseres Lagers zurück.«
»Wakarimas«, bestätigte Akira, und nahm Verbindung mit Andersen auf. »Per, bringen Sie Lanzen Korasu und Denko zurück ins Lager.« Dann schaltete er auf die Frequenz um, die er für Privatgespräche mit seiner Lanze reserviert hatte, und schickte einen Funkspruch an die übrigen drei MechKrieger der Lanze Kaji. »Ihr müßt mit zurück ins Lager, aber ich möchte, daß ihr vorher diesen gefangenen MechKrieger in die Unterkunft führt. Paßt auf, daß die Fußsoldaten ihm nicht mehr zusetzen. Wenn nötig, tretet ihnen auf die Füße.«
Jiro Thorvald antwortete für seine Lanzenkameraden. »Hai, Chu-sa. Es wird uns ein Vergnügen sein.«
Akira grinste. »Gut. Wir sehen uns im Lager wieder.«
Eine Ordonnanz winkte Akira mit dem ganzen Respekt und der Sorgfalt eines Magschwebebahnschaffners, der einen letzten Fahrgast in einen ohnehin überfüllten Wagon preßt, in Tai-Sho Contis Hauptquartier. Akira richtete den Knoten der Schärpe aus, die seine dunkelblaue Seidenjacke zuhielt. Als die Ordonnanz die Tür hinter ihm schloß, betrachtete Akira den kleinen, weißgetünchten Raum.
Zu seiner Linken sah Akira seinen Vater, flankiert von Chu-sa Narimasa Asano, Chu-sa Saladin Bey und Shosa Tarukito Niiro. Ihnen gegenüber lehnte Hassan Faud, der oberste ISA-Offizier des Fünften Schwert des Lichts an einer der dicken Holzsäulen, auf denen die Decke des Zimmers ruhte. Der dunkelhäutige, hochgewachsene Offizier ähnelte Saladin Bey, aber der Genyosha-MechKrieger hatte die hagere Statur, die zu einem Krieger im Geiste des Bushido paßte. Faud hingegen zeigte den Bauchansatz eines eher bewegungsarmen Lebensstils und die verkniffenen Augen eines Mannes, der ständig nach Verrat Ausschau hält, der wahrscheinlich gar nicht existiert.
Akira verbeugte sich vor dem Mann hinter dem hölzernen Schreibtisch. »Konnichi wa, Tai-sho Conti.«
Der kleinwüchsige, drahtige General zeigte seine Ungeduld und Frustration in der Knappheit der Verbeugung in Akiras Richtung. Der Tai-sho ist ein Mann der Tat, und es irritiert ihn ohne Maßen, hier in seinem Büro festzusitzen. Akira schaute auf die Geländekarte, die an einer Wand des Zimmers hing. Anscheinend haben das 5. Schwert und das 36. Dieron-Regiment die letzten Nachzügler zurück in die Rockspire Mountains treiben können. Er will dabei sein, wenn es ihnen an den Kragen geht.
Der dunkelhaarige Palmer Conti erhob die Stimme. »Chu-sa
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