BattleTech 06: Warrior 2 - Riposte
Brahe, Sie wurden hergerufen, weil es zu einem Disput zwischen der Genyosha und der ISA gekommen ist. Befehle des Drachen sind eingetroffen, aber Tai-sa Kurita hat sich geweigert, sie zur Kenntnis zu nehmen, bevor sein gesamter Stab versammelt war...«
Fauds scharfe Stimme schnitt Conti das Wort ab. »Die Zeit für Samthandschuhtaktiken ist vorüber, Tai-sho!« Er blickte Akira ins Gesicht, und seine Augen wirkten wie dunkle Feuer in seine mißtrauische Seele. »Die Genyosha hat den Befehl, alle von uns gefangenen Söldner zu töten.«
»Was?« Akira starrte seinen Vater ungläubig an. Yorinaga begegnete dem Blick seines Sohnes, dann nickte er unmerklich. Die Wut und Verwirrung in Akiras Gedanken schmolzen unter dem Eindruck des Vertrauens, das sein Vater in ihn setzte, dahin. Er gestattet mir, diesen Befehlen Widerstand zu leisten.
Akira drehte sich wieder um und spießte Faud mit einem eisigen Blick auf. »Wurde die Genyosha in diesem Befehl direkt angesprochen?«
»Der Drache hat den Tod der Söldner verlangt. Wir dürfen ihnen keine Gnade gewähren.«
»Wurden diese Befehle unter Berücksichtigung der speziellen Situation hier auf Northwind verfaßt?«
Fauds Miene verdunkelte sich. »Wer sind Sie, daß Sie es wagen, mir solche Fragen zu stellen? Die Befehle liegen vor und sind zu befolgen. Woher nehmen Sie das Recht, mir in dieser Angelegenheit einen Irrtum zu unterstellen?«
Akira zwang sich zu einem abfälligen Lachen. Faud zuckte entsetzt zurück, Tai-sho Conti schien schockiert, und auf Chu-sa Saladin Beys Gesicht erschien der Ansatz eines Lächelns. »Sie wissen ganz genau, daß der Koordinator persönlich die Genyosha hierher befohlen hat, um die Kell Hounds zu stellen, weil die ISA ihm mitteilte, sie wären hier zu finden. Und was haben wir in Wirklichkeit angetroffen? Ein in keinerlei Hinsicht bemerkenswertes Söldnerbataillon, das von sich behauptet, das >Dritte Mechbataillon< der Kell Hounds zu sein.«
Akira spie vor Fauds Füße. »Wenn Sie eine gerade erst gegründete Einheit mit einer der tödlichsten Söldnerkompanien in den Nachfolgerstaaten verwechseln können, dann können Sie erst recht Befehle mißverstehen oder bewußt falsch auslegen.«
Faud plusterte sich auf und versuchte, Akiras Ablehnung mit einem drohenden Blick zu unterminieren. »Sehen Sie sich vor, Chu-sa Brahe! Sie gehen zu weit! Sie haben keine Freunde in der ISA.«
Akira trat einen Schritt auf den ISA-Agenten zu, und seine Stimme wurde zu einem Zischen. »Ich lege meine Hand dafür ins Feuer, Hassan Faud, daß Sie keinen einzigen Freund in diesem Raum haben. Ich denke, Sie sind in größerer Gefahr als ich. Denken Sie daran, daß der Koordinator die Genyosha der Überwachung durch die ISA entzogen hat, weil er von unserer Einheit erwartet, daß wir Anführer ausbilden und sie mit dem wahren Geist des Bushido erfüllen. Er erwartet von uns, daß wir Krieger formen, keine Opportunisten, die nur darauf warten, ihre Vorgesetzten zu verpfeifen, um ihren Platz einnehmen zu können.«
Faud setzte zu einer Antwort an, aber Akira brachte ihn mit einer ungeduldigen Geste zum Schweigen. »Sie behaupten, Befehle zu haben, die von der Genyosha den Massenmord an gefangenen Söldnern verlangen. Ich frage: Wenn der Koordinator einen derartigen Auftrag hat, warum hat er den Befehl dann nicht direkt an Tai-sa Kurita gesandt?« Akira stieß einen gestreckten Finger gegen Fauds Brust. »Ich bin eher der Ansicht, daß dieser Befehl, wenn er denn überhaupt existiert, in der ISA ausgebrütet wurde und auch von der ISA auszuführen ist. Der Mord an Gefangenen, besonders an Söldnern, die lange und schwer gekämpft haben, ist ohne jede Ehre.«
Tai-sho Conti verzog das Gesicht und klopfte auf ein Blatt Papier, das vor ihm auf dem Schreibtisch lag. »Ich fürchte, Ihre Vermutungen stimmen nur zur Hälfte, Chu-sa. Der Befehl, alle Söldner zu töten, stammt wirklich vom Koordinator. Er soll andere Söldner davon abschrecken, sich uns zu widersetzen.«
Akira drehte sich steifbeinig um. Das ist Wahnsinn. Ein solcher Befehl kann vielleicht die Söldner beeinflußen, die weder Ehre noch Stolz kennen, aber solche Einheiten wären im Kampf gegen unsere Einheiten ohnehin so kurzlebig wie Herbstlaub im Wind. Die beherzten Einheiten wie Wolfs Dragoner, die Kell Hounds oder selbst dieses Team Banzai werden dadurch nur zu noch größerem Heldentum angespornt. Wenn sie wissen, daß sie nichts anderes als den Tod erwarten können, werden sie sich ihm bereitivillig
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