BattleTech 06: Warrior 2 - Riposte
wird, um den Vereinigten Sonnen zu schaden. Könnten Sie sie überprüfen lassen?« Er hob die Hände. »Ich will ihre Akte nicht sehen. Wenn Sie einen Teil ihrer Vergangenheit für sich behalten will, ist das ihre Sache. Ich will nur, daß Sie mir sozusagen grünes Licht geben.«
Quintus nickte. »Kein Problem.«
Morgan lachte. »Wie ich Sie kenne, haben Sie das eh schon getan.« Er blickte auf Hanse. »Ich möchte Sie zu deiner Hochzeit mitbringen, Onkel, und ich möchte keine unangenehme Überraschung erleben.«
Hanse nickte ernst. »Deine Besorgnis bedeutet mir mehr, als du dir vorstellen kannst.«
19
Sian
Kommunalität Sian, Konföderation Capella
29. Februar 3028
Justin schloß den Ordner und blickte über den Schreibtisch in Alexi Malenkows graue Augen. »Ausgezeichnete Arbeit, Alexi.« Justin ließ den Bericht auf seinen Schreibtisch fallen und klopfte auf den cremefarbenen Aktendeckel. »Ich wußte gar nicht, daß Romano ihr eigenes kleines Attentäterkorps hat.« Der Analytiker von Tikonov nickte ernst. »Wie du siehst, sind die Gerüchte unglaublich vage, aber trotz allem zieht es sich wie ein roter Faden durch alle hindurch.«
Malenkow starrte auf seine langen Hände und legte sie schalenförmig gegeneinander, als wolle er einen unsichtbaren Vogel fangen. »Ein paar der Kultältesten scheinen sie als Verkörperung Kalis zu betrachten. Die meisten Berichte nehmen diese Erzählungen nicht ernst, aber das könnte der Kernpunkt hinter den ersten Kontakten mit ihr gewesen sein. Jetzt hat ihre Macht Highspire jedenfalls zu einem sicheren Unterschlupf gemacht, in dem sie loyale Unterstützung findet.«
Attentäter, die nur auf Romanos Wünsche warten, machen sie kein bißchen weniger gefährlich als ein Kind, das mit einem Laserkarabiner spielt. Justin runzelte die Stirn. »Mir gefallen die Hinweise nicht, nach denen dieser Kult mit anderen Enklaven in den Nachfolgerstaaten in Verbindung stehen könnte. Kannst du mir mehr über die Verbindungen zu den Gruppen auf Terra, Tikonov oder in der Mark Capella liefern?«
Alexi seufzte laut und schüttelte den Kopf. »Ich glaube kaum.« Er beugte sich vor. »Es war schwierig genug, das hier zu bekommen, Justin. Ich habe ein paar ausgesprochen unangenehme Momente erlebt, als ich Tsen Shangs Fragen über meine Aktivitäten ausweichen mußte. Ich glaube nicht, daß er den Verdacht hat, du läßt seine Geliebte überwachen, aber wenn er es herausfindet, wird er gar nicht erfreut sein.« Der Analytiker zuckte die Achseln. »Ich werde natürlich sehen, was ich tun kann, aber ich kann nichts versprechen. Diese Thugees haben ihre eigene Geheimsprache und ein Untergrundnetz, das es praktisch unmöglich macht, sie zu kontrollieren.«
Justin nickte und reichte den Bericht zurück an Malenkow. »Ich verstehe, Alexi, und ich freue mich über alles, was du mir liefern kannst. Ich werde deine Hilfe nicht vergessen.« Er deutete auf den Bericht. »Aber das solltest du besser verbrennen.«
»Ihr Wunsch ist mir Befehl, Bürger Boss.« Malenkow reckte sich und erhob sich aus dem ausladenden Sessel. »Ich finde selbst hinaus«, stellte er fest.
Justin trat um den Schreibtisch. »Keine Bange. Ich muß ohnehin jetzt gehen.«
Malenkow schaute auf die Uhr. »Stimmt, ja. Es ist Montag.« Der Analytiker grinste. »Wie ich hörte, haben ein paar der Stabsmitglieder wegen des Trainings, das du der Herzogin gibst, zu deinen Ehren im Schrein Weihrauch verbrannt. Sie soll sehr viel ruhiger geworden sein, seit sie mit dir arbeitet.«
Justin lächelte und fragte sich, ob diese beruhigende Wirkung nur auf die Übungen zurückzuführen war. »T'ai Chi ist sehr beruhigend. Wenn du dich uns anschließen möchtest...«
Malenkow schüttelte den Kopf. »Die Rolle als drittes Rad liegt mir nicht so, aber trotzdem: danke für die Einladung!« Malenkow öffnete die Tür, trat einen halben Schritt vor und blieb abrupt stehen, um eine Kollision zu vermeiden.
Im Türrahmen stand wie ein Porträt im Rahmen Candace Liao. Ihr Anblick ließ Justins Herz schneller schlagen. Das Licht, das sich im Silber ihrer Seidenrobe fing, paßte zum Funkeln unverhüllter Freude in ihren Augen. Das für Justin bestimmte Lächeln auf ihren bildschönen Zügen verblaßte etwas, als sie Malenkow bemerkte.
»Guten Abend, Bürger Malenkow. Wie geht es Ihnen?«
Malenkow verneigte sich respektvoll. »Danke gut, Herzogin.« Er drehte sich so weit zu Justin um, daß Candace nicht sehen konnte, wie er ihm zublinzelte. »Wir sehen uns
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