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BattleTech 07: Warrior 3 - Coupe

BattleTech 07: Warrior 3 - Coupe

Titel: BattleTech 07: Warrior 3 - Coupe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael A. Stackpole
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daß wir den Staub aus deinem Haar bekommen. Sarah, sonst siehst du aus wie deine Oma.« Er fühlte, wie das Kind erstarrte, als er seine Großmutter erwähnte, und er drückte sie noch fester an sich. »Still jetzt, Sarah. Nicht weinen.«
    Im fahlen Licht der einzelnen nackten Glühbirne an der Decke des staubverhangenen Bunkers studierte Clovis die schmutzigen, müden Gesichter der dreißig Kinder. Wenn auch nur eines zu weinen anfängt, brechen sie alle zusammen. Er blickte zu den älteren Kindern hinüber und lächelte sie zuversichtlich an. Wenn sie sich nicht bis jetzt so tapfer gehalten hätten, wären Karla und ich zusammengebrochen. Zwei Tage. Wieviel länger will das Kombinat die Kompanie noch damit beschäftigen, unsere Stadt in Trümmer zu legen ?
    Clovis ließ Sarah von seinem Schoß gleiten und setzte die Vierjährige vorsichtig neben ihrem acht Jahre alten Bruder ab. »Rex, kümmere dich um deine Schwester.« Als der blonde Junge tapfer nickte, stand Clovis auf und klopfte sich den Staub von den Kleidern. Er suchte sich einen Weg durch den Bunker, sorgfältig darauf bedacht, keines der Kinder zu stören, die dort Schlaf zu finden versuchten, und nickte Karla Bremen zu.
    Auf ihrem hübschen Gesicht stand ein Lächeln, und sie zeigte mit keiner Miene die Sorge, in deren Klauen Clovis und sie sich befanden, seit sie ihre Schulkinder hier in den Luftschutzbunker geführt hatten. Clovis strich sich die langen, schwarzen Locken aus dem Gesicht, als sie zu ihm kam, dann fing er sich. Mußt du dich schon wieder putzen, Clovis? Du Idiot! Dein Verlangen danach, sie zu beeindrucken, hat dich überhaupt erst in diese Lage gebracht!
    Wegen der geringen Größe von Neue Freiheit hatten alle Schüler Platz im ehemaligen Missionsbesprechungsraum der Kell Hounds, das für sie als Klassenzimmer eingerichtet worden war. Als Teile des Dritten Dieron-Regiments die Stadt überfallen hatten, war Clovis eben dabei gewesen, der Klasse Computerunterricht zu erteilen. Zusammen mit Karla hatte er die Kinder sicher in die Bunkeranlage unter dem MechHangar geführt. Die Ankunft der Kombinatstruppen hatte für Clovis aus dem Anfang eines Wunschtraums einen nicht enden wollenden Alptraum werden lassen.
    Die schlanke Karla, zwei Köpfe größer als Clovis, ging in die Hocke, um mit ihm zu reden. Trotz der Schmutzspuren an Wangen, Stirn und Nase erschien sie Clovis wunderschön. Karla sah sich um, wollte sichergehen, daß keines der Kinder sie beobachtete, dann verschwand ihr Lächeln. »Clovis, ich mache mir Sorgen. Ich dachte, du hättest gesagt, sie wären inzwischen weg.«
    Clovis schluckte schwer. Er legte seine kurzfingrigen Hände auf ihre Schultern und strich ihr mittellanges braunes Haar von der einst weißen Bluse. »Was ich gesagt habe, ist völlig gleichgültig. Wir haben hier unten genug Nahrungsmittel für einen Monat oder noch länger.« Clovis stockte. Dieser Bunker war für fünfzig Erwachsene gedacht. Wir können hier unten lange ausholten.
    Karla nickte. »Ich weiß. Es ist nur der Druck und all die Fragen der Kinder, auf die ich keine Antworten weiß. Sie wollen alle wissen, ob ihre Eltern noch leben. Was soll ich ihnen sagen?«
    Clovis konnte dem Blick aus ihren blauen Augen nicht standhalten. »Lüg sie an. Erzähl ihnen, alle sind gesund und verstecken sich in anderen Bunkern wie diesem hier. Das wird sie zumindest soweit beruhigen, daß sie schlafen können.« Clovis hob die Schultern. »Die Wahrheit wird sie hinterher hart treffen, aber im Moment brauchen sie keine Wahrheit.«
    Clovis faßte mit der rechten Hand Karlas Kinn und hob ihren Kopf. »Hör zu. Du mußt sie zusammenhalten.« Er richtete den Blick zur Decke. »Ich muß nachsehen, was da oben los ist.«
    Karla schüttelte heftig den Kopf. »Du kannst mich hier unten nicht im Stich lassen.«
Clovis wandte sich ab und legte einen Pistolengurt mit einer Smith & Webley Foxfire an. Die meisten Krieger bezeichneten diese Waffe abfällig als >Handtaschenpistole<, weil sie für eine Handfeuerwaffe zu klein und filigran wirkte. Clovis zog die Pistole, die perfekt in seine kleine Hand paßte, und spannte sie mit einem Schnalzen. Dann schob er sie mit einer flüssigen Bewegung, wie sie nur durch lange Übung möglich war, zurück ins Holster.
Noch immer mit dem Rücken zu Karla versuchte Clovis, Selbstbewußtsein in seine Stimme zu legen. »Ich muß da oben rauf, Karla. Ich muß herausfinden, was los ist, damit wir uns überlegen können, wie es weitergehen

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