BattleTech 07: Warrior 3 - Coupe
gezwungen, die Transitraumstraßen offenzuhalten, und damit befände er sich im Krieg mit einem Teil seines Verbündeten.«
»Es kommt noch schlimmer«, fuhr Cat fort. »Bürgerkriege sind nie sonderlich populär. Katrina verliert die Unterstützung der Bevölkerung und muß jemand anders Platz machen. Melissa ist durch ihre Heirat gebunden, da bleibt nur Frederick Steiner übrig.«
»Frederick ist Lestrades Marionette. Fred übernimmt die Regierung, und Lestrade kommt heim ins Reich. Fred beendet den Krieg gegen Kurita, und alle sind zufrieden. Aldo zieht an Freds Fäden, und das Commonwealth fährt geradewegs zur Hölle.«
Morgan entblößte die Zähne. »Genauso muß Lestrade sich die Sache vorgestellt haben, aber diesmal haben wir ihm die Suppe versalzen. Er wird es wieder versuchen ... das weiß ich. Ich will, daß alles für unseren Abflug in einer Woche vorbereitet wird. Lestrade müßte sich auf seinem Familiensitz auf Summer aufhalten. Wir werden ihm den Kasten um die Ohren fliegen lassen. Es wird höchste Zeit, seinen schmierigen Intrigen ein Ende zu machen.«
Nur eine Stimme stellte sich gegen die allgemeine Zustimmung, die Morgans Vorschlag auslöste.
»Nein!« Clovis stand auf seinem Stuhl und überragte die anderen Köpfe, die um den Tisch versammelt waren. »Nein. Das könnt ihr nicht.«
Morgan erstarrte. »Ich weiß deine Besorgnis zu schätzen, Clovis, aber ich bin bereit, das Risiko aller möglichen Folgen unseres Vorgehens gegen ihn in Kauf zu nehmen.«
Clovis winkte ab. »Ich ziehe Ihre Fähigkeit, nicht nur die militärische Aktion gekonnt zu handhaben, sondern auch den politischen Tumult, der sich daraus zwangsläufig ergeben würde, nicht in Zweifel, Morgan Kell. Aber ich bleibe dabei, daß ihr Aldo Lestrade nicht umbringen könnt, weil ich dieses Recht für mich in Anspruch nehme.« Clovis hob den Kopf. »Ich verlange, derjenige sein zu dürfen, der ihn tötet.«
Clovis sah sich unter den schockierten Söldnern um. »Glaubt jetzt nicht, daß aus mir nur der Zorn und die Trauer darüber sprechen, was hier geschehen ist.« Er schluckte. »Das spielt natürlich auch mit. Wenn ihr schon einmal einem Kind erklären mußtet, daß seine Eltern tot sind, aus Gründen, die es nie verstehen wird, dann wißt ihr, was für Auswirkungen das hat. Jedesmal, wenn ich es wieder in Worte fassen mußte, spürte ich den Zorn und die Verzweiflung wie Dolche in meiner Seele wüten. Rache scheint das einzige Mittel, diese Wunde zu heilen.«
Der Zwerg neigte den Kopf und wählte seine Worte sorgfältig. »Ich weiß, was ihr denkt, weil ihr bei den Kämpfen hier Freunde und Geliebte verloren habt. Ich denke zurück an das Fest, das wir vor nicht einmal einem Monat veranstaltet haben, und an die Gesichter, die ich nie wiedersehen werde. Ich will jemand dafür büßen lassen, aber diese Rache ist nicht der Grund, aus dem ich Aldo Lestrade für mich beanspruche. Die einzige Methode, diese Wunden zu heilen, besteht im Wiederaufbau von Neue Freiheit, und das werde ich in Angriff nehmen, bevor ich mich aufmache, um den Dämon von Summer zu jagen.«
Clovis verstummte und sah jeder Person im Raum einzeln in die Augen, bevor er weitersprach. »Mein ganzes Leben habe ich von seiner Bösartigkeit gewußt. Meine Mutter war Dienstbotin der Familie Lestrade, und sie hat Aldo Lestrade besser kennengelernt, als sie sich jemals wünschte. Während desselben Überfalls, bei dem vor vierundzwanzig Jahren Aldos Vater starb und ihm den Thron überließ, floh meine Mutter mit Hilfe einer Heimdalizelle von Summer. Sechs Monate später wurde ich geboren, und seither gehöre ich zu Heimdall.
Kinder können grausam sein, und zu mir waren sie es. Meine Mutter tröstete mich mit Geschichten über meinen Vater, von dem sie mir erzählte, daß er ein tapferer MechKrieger sei, der eines Tages kommen und uns beide mit sich nehmen würde. Ich habe Phantasien darüber gesponnen, wie mein Vater all meine Feinde in die Schranken weisen würde. Solange ich auf seine Rückkehr wartete, konnte ich alles ertragen. Und um ihn stolz auf mich zu machen, lernte ich alles über Lostech, was ich nur in Erfahrung bringen konnte, und zwang mich zu besonderen Leistungen in Fächern wie Programmieren, weil das allen anderen zu schwierig war.«
Clovis schüttelte den Kopf. »Natürlich gibt es in Wirklichkeit keinen Vater von mythischen Ausmaßen, der kommen und mich abholen wird. Statt dessen hörte ich, als ich älter wurde, hämische Bemerkungen über meine Mutter,
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