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BattleTech 08: Woelfe an der Grenze

BattleTech 08: Woelfe an der Grenze

Titel: BattleTech 08: Woelfe an der Grenze Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Charette
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indem er ihr einen Finger auf die Lippen legte. »Ich verstehe deine Anhänglichkeit. Aber ich will keinen Widerspruch hören. Du gehst mit den Kindern nach Awano.«
»Awano.« Tomiko drehte ihm den Rücken zu und ließ unglücklich den Kopf hängen. »Da steckt doch mehr dahinter als die Lebensumstände auf Misery.«
»Nein, das ist der einzige Grund.«
Als Minobu nach ihr griff, um sie an sich zu ziehen, schüttelte sie seine Umarmung ab. Sie hatte seiner Stimme die Lüge angemerkt. Er ließ die Arme sinken und starrte hilflos durch die offene Tür auf den Bogenschießstand. Am anderen Ende des Schießstandes verschwand der Bedienstete, der im Flur an ihm vorbeigekommen war, gerade im Schatten des Turms. Minobu wünschte, er hätte ebenso leicht verschwinden können.
Tomiko drehte sich zu ihrem Mann um. Ihre Finger tasteten sanft über sein Gesicht, wobei sie den blassen Narben, die nach den Gesichtsoperationen zurückgeblieben waren, sorgfältig auswichen. Der sanfte Druck ihrer Finger drehte seinen Kopf, bis sie sich direkt anschauten.
»Kannst du mir in die Augen sehen und sagen, daß es nur die Lebensumstände auf Misery sind?«
Minobus Augen suchten nach ihren. Er würde ihr nicht alle seine Befürchtungen mitteilen können. Sie hatte ihre eigenen Befürchtungen. In seine Betrachtungen vertieft schwieg er, und sein Schweigen gab ihr die Antwort, die sie erwartet hatte.
»Du hast mich beiseite geschoben. Das ist auch der Grund, warum ich so wenig von dir gesehen habe.«
»Das stimmt nicht.« Minobu wischte die Tränen auf ihrer Wange fort.
»Tu es nicht. Ich habe mich verändert. Wirklich, das habe ich. Ich kann es jetzt akzeptieren.« Sie berührte seinen künstlichen Arm. Aus ihrer Stimme klang Not. Sie kämpfte mit dem Ekel, den zu verbergen sie sich immer noch schwertat.
»Wir können zu dem zurück, was wir einmal hatten«, fügte sie mit schwacher Stimme hinzu.
»Du hast dich tatsächlich verändert. Du verstehst mich nicht mehr. Ich will keine Kluft zwischen uns, Miko-chan, aber du kannst nicht mit nach Misery kommen.«
»Dann laß mich zumindest jetzt bei dir sein«, schluchzte sie und schlang die Arme um ihn.
Er erwiderte ihre Umarmung mit seinem natürlichen Arm, dann, vorsichtig, mit dem künstlichen. Sie zuckte nicht zurück. Statt dessen drückte sie ihn mit einer Heftigkeit an sich, die sie niemals zuvor gezeigt hatte. Sie küßten sich in Erwiderung des gegenseitigen Verlangens. Die Leidenschaft führte sie zu ihrem Futon, ihre Kleider blieben verstreut hinler ihnen.
Als sie nach dem Liebesakt still nebeneinander lagen, spürte Minobu, wie die nagende Unruhe des Tages zurückkehrte. Sie war wie ein, Sirenenruf, eine Botschaft, die er weder verstehen noch ignorieren konnte. Sie drängte ihn dazu, aktiv zu werden, sagte ihm aber nicht, wie diese Aktivität aussehen oder welches Ziel sie haben sollte. Er wußte nur, daß er nicht ruhig liegen bleiben konnte.
Tomiko döste an seine rechte Seite geschmiegt, so daß sie mit den künstlichen Teilen seiner linken Körperhälfte nicht in Berührung kam. Er wollte sie nicht stören, aber er mußte einfach aufstehen. So vorsichtig, wie er konnte, zog er den Arm unter ihrem Kopf hervor. Im Halbschlaf registrierte sie die Bewegung kaum. Als sie sich umdrehte, war er frei, stand auf und zog seinen Kimono an. Als er nach der Schärpe griff, bemerkte er, daß seine Frau wach war und ihn mit weit geöffneten, sorgenvollen Augen beobachtete.
»Was ist los?«
Er band sich die Schärpe um die Hüfte. »Irgend etwas stimmt nicht.«
»Mit mir?«
Minobu schüttelte den Kopf. »Nein. Ich weiß nicht, was es ist, aber es hat nichts mit uns zu tun. Das zumindest ist geklärt.«
»Dann solltest du dich ein wenig ausruhen. Komm wieder unter die Bettdecke.« Sie streckte ihm die Arme entgegen. Das weiche Licht, das durch die Shoji- Schiebetüren fiel, verlieh ihrem Körper einen alabasterfarbenen Glanz.
Minobu war versucht, es zu tun. Sehr versucht. »Ich glaube, ich würde unter dieser Decke wenig Ruhe finden.«
Ihr Lächeln bestätigte seine Vermutung.
»Nein, Miko-chan, ich kann nicht. So sehr ich auch möchte, ich kann nicht.« Und das war die Wahrheit. Das unbehagliche Gefühl war stärker geworden und zerrte an ihm. Er konnte sich jetzt nicht in ihren Armen verlieren.
»Shigata ga nai. Tu, was du tun mußt! Ich verstehe es.«
»Ich weiß.«
Minobu ging zur Veranda. Er bewegte sich wie in Trance, Tomiko hinter ihm war vergessen. Was ihn auch beunruhigen mochte, es war

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