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BattleTech 08: Woelfe an der Grenze

BattleTech 08: Woelfe an der Grenze

Titel: BattleTech 08: Woelfe an der Grenze Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Charette
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nicht im Haus. Mit der kühlen Brise, die durch seinen leichten Kimono blies, verstärkte sich das Gefühl. Ja, seine Ursache lag irgendwo da draußen.
Das Unbehagen verdichtete sich zu einer eindeutigen Warnung vor einer Gefahr, eine Empfindung, die Minobu außer auf dem Schlachtfeld noch nie zuvor erfahren hatte. Sein Kopf fuhr hoch, die Augen fixierten den Turm in der Ecke. Da, geduckt auf dem Balkon im zweiten Stock stand eine schattenhafte Gestalt. Sie hantierte mit einem länglichen Gegenstand, der im nachmittäglichen Sonnenlicht kalt glitzerte. Ein Gewehr.
Seinem Ki vertrauend, handelte Minobu.
Eine Drehung seiner Schulter, und seine linke Körperhälfte war von der einengenden Kleidung befreit. Minobu riß die Tür zum Waffenschrank auf, in dem sich seine Bogenschießausrüstung befand, und griff nach einem Bogen. Muskeln spannten sich, als er die Bogenenden zusammendrückte und die Sehne einhängte. Mit einem Pfeil in der Hand, wandte er sich wieder dem Turm zu.
Die Gestalt hatte sich jetzt gegen das Geländer gelehnt, das als Stütze für das Gewehr diente, das er auf irgendein Ziel in der Stadt angelegt hatte. Die Alarmglocken in Minobu klingelten jetzt Sturm.
Er legte den Pfeil auf die Sehne, dessen Schaft auf dem Plastik seiner künstlichen Hand ruhte. Mit einer glatten, flüssigen Bewegung hob er den Bogen über Kopfhöhe, spannte ihn und zog ab. Der Pfeil flog zuverlässig und traf sein Ziel genau in dem Moment, als der andere Mann schoß.
Die Waffe funkelte im Licht, als sie vom Turm fiel.
Die dunkle Gestalt brach zusammen.
Er hatte den Pfeil eine Sekunde zu spät auf den Weg geschickt.

38
    Zentralplaza, Cerant, An Ting
Militärdistrikt Galedon, Draconis-Kombinat
2. Januar 3028
    Akumas Stabsfahrzeug war immer langsamer geworden, während es durch Cerant fuhr. Am Rande der Zentralplaza brachte es der Fahrer zum Stehen. Im Augenblick gab es für das schwere Fahrzeug kein Durchkommen, obwohl Stander mit den Insignien des Draconis-Kombinats an seinen Kotflügeln flatterten. Der Platz und seine Zufahrtsstraßen waren von Menschen verstopft. Wütenden Menschen.
    »Scheint Ihr Empfangskomitee zu sein, Colonel Wolf«, bemerkte Akuma und deutete auf das Gedränge der Leiber unterhalb der nur von innen durchsichtigen Scheiben des Fahrzeugs. Wolf und Blake beobachteten die Menge, sagten aber nichts. Quinn schien für seine Umgebung weder Augen noch Ohren zu haben.
    Wolf schaute sich kurz um. Er wollte sich vergewissern, daß das zweite Fahrzeug noch hinter ihnen war. Es war direkt hinter ihnen, wobei sein Prallschutz fast Akumas Wagen berührte.
    »Schauen Sie nach, ob Ihre Hitzköpfe wieder Schwierigkeiten machen, Colonel?«
»Ich vergewissere mich nur, daß Ihr Fahrer nicht falsch abgebogen ist.«
»Unnötigerweise. Fahrer, bringen Sie den Wagen so nah wie möglich zum Dragonerhauptquartier! Wir wollen unseren Fahrgästen doch keinen längeren Fußmarsch zumuten.«
Der Wagen kroch vorwärts. Es ging zwar sehr langsam, aber relativ stetig voran. Auch die am lautesten brüllenden und stursten Menschen in der Menge machten schließlich Platz, als deutlich wurde, daß der Wagen weiterfahren würde, ob sie nun aus dem Weg gingen oder nicht.
Die Aufmerksamkeit des Mobs galt dem Verwaltungshauptquartier, wo ein Kordon aus Dragonersoldaten am Fuß der Treppe stand. Sie trugen Kampfpanzerung und Vollhelme, so daß ihre Gesichter hinter dem Visier unsichtbar waren. Alle Soldaten waren mit der Ceres Arms M-22 Crowdbuster bewaffnet, einem ziemlich schweren Betäubungsgewehr. Durch ihr klobiges Erscheinungsbild wirkte die Waffe einschüchternd, und da sie gut ausbalanciert war, eignete sie sich auch als Keule.
Auf halber Treppe teilten zwei Dragoneroffiziere ihre Aufmerksamkeit zwischen dem Mob und einer Abteilung Dragoner, die Barrikaden errichteten, um den Säulengang in eine Verteidigungsstellung zu verwandeln. Zwei aus Sandsäcken errichtete Geschützstellungen mit jeweils einem semitransportablen Laser samt Besatzung flankierten die Haupttür. Die schweren Waffen sollten dem Mob vor Augen führen, daß die Dragoner bereit waren, ernstzunehmende Gewalttaten mit ernstzunehmender Feuerkraft zu beantworten.
Vor dem Kordon tobte die Menge, als eine Strohpuppe in nachgemachter Dragoneruniform in Flammen aufging. Sie brannte mit der sengenden Hitze benzingeschürter Flammen, und die Menschen traten vor, um auf sie zu spucken. Jedesmal, wenn der Wind die Flammen hell auflodern ließ, steigerten sich die Schreie des Mobs zu

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