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BattleTech 08: Woelfe an der Grenze

BattleTech 08: Woelfe an der Grenze

Titel: BattleTech 08: Woelfe an der Grenze Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Charette
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ehrlicher Mensch. Ich habe selbst gesehen, wie gestern abend zwei von seinen Männern in einer Bar einen unschuldigen Mann angegriffen und totgeschlagen haben. Sie hatten überhaupt keinen Grund — der arme Kerl war ihnen bloß im Weg.« Nitta hob die Arme und rief: »Mitbürger, wir müssen uns von diesem Geschmeiß befreien, bevor sie feststellen, daß ihnen unsere Kinder im Weg sind!«
»Du bringst die Tatsachen durcheinander.« Wolfs Stimme hatte einen warnenden Unterton.
»Jetzt will diese feige Sau Tatsachen zu seiner Verteidigung heranziehen. An seinen Tatsachen wird wenig Wahres sein. Er hofft unserer Gerechtigkeit auf dem Speichel einer flinken Zunge zu entkommen und uns mit glatten Lügen blenden zu können. Ich kann euch die Tatsachen verraten. Die Wahrheit ist, daß drei treue Söhne des Drachen heute tot sind. Ihr Blut klebt an den Händen dieses Söldnerabschaums. Das sind die Tatsachen, du Ungeheuer! Kannst du sie abstreiten? Kannst du die Stimme der Wahrheit zum Schweigen bringen?«
Eine neue Stimme meldete sich zu Wort, bevor Wolf antworten konnte. Sie war schrill und schnitt durch das Gemurmel der Menge wie ein Laser durch Papier. »Paß auf, der Teki hat eine Waffe!« Die Worte fielen mit dem Knall eines Schusses zusammen.
Nitta wurde starr, als wolle er sich auf Wolf werfen, dann erschien ein dünner Blutfaden in seinem Mundwinkel. Mit abgehackten Bewegungen taumelte er auf den Söldnercolonel zu.
Wolf fing Nitta mit einem Arm auf, bevor er zu Boden fallen konnte. Der Mann war schwer, eine tote Last. Nittas Körper entglitt Wolfs Arm, seine Masse und das glitschige Blut auf seinem Rücken machten es unmöglich, ihn festzuhalten. Wolfs rechter Arm war mit Blut verschmiert.
Mit einem zornigen Aufheulen drängte der Mob vorwärts. Körper stießen gegen Wolf. Hände schlugen und kratzten ihn. Er stieß mit den Ellbogen um sich. Er trat und biß. Die Woge aus lebendigen Körpern erwies sich als zu stark für seine Anstrengungen, der Mob war zu erdrückend-
Blake wurde ebenfalls angegriffen, aber dank seines größeren Gewichts und seines geringeren Alters konnte er sich wirkungsvoller wehren. Mehrere Draconier schrien vor Schmerzen und wurden beiseite gedrängt, bevor die Angreifer seine Arme erwischten und festhielten. Sekunden später ging auch Blake unter der wütenden Masse zu Boden.
Das gellende Kreischen eines Betäubungsgewehrs erfüllte die Luft, als die Dragonersoldaten auf den Treppenstufen das Feuer eröffneten. Draconier zu beiden Seiten des Knäuels um Wolf herum fielen in Scharen. Die Dragoner wagten jedoch nicht, direkt auf das Knäuel zu schießen. Wenn der Colonel dabei getroffen würde, hätte er gegen die Angreifer keine Chance mehr.
Lieutenant Riker wollte seinen Männern gerade befehlen, einen Keil zu bilden und sich einen Weg durch den Mob zu bahnen, als er sah, daß sich die Dragoner aus dem zweiten Wagen bereits auf den Colonel zu arbeiteten. Sie waren viel näher. Der Lieutenant befahl einigen seiner Männer, auf die Menschen zwischen ihnen und der Stelle zu schießen, an der Wolf unter einem Haufen Kuritaleibern verschwunden war. Rikers Entscheidung erwies sich als sehr klug.
Auf dem Weg, dem Colonel zu Hilfe zu eilen, wußte Anton Shadd zwar nicht, warum er plötzlich viel leichter vorankam, aber er zögerte nicht, diese Tatsache auszunutzen. Ein paar wohlplazierte Hiebe gegen die Dracos vor ihm öffneten ihm eine Gasse durch den Mob. Nur auf der Erde liegende Körper und ein paar taumelnde, halb bewußtlose Kuritas waren noch zwischen ihm und dem Knäuel um den Colonel. Schemenhaft nahm er eine Dragoneruniform inmitten des Knäuels wahr und sprang wie elektrisiert vorwärts.
Hinter ihm brachen seine Kameraden ebenfalls durch. Er hörte Fräsers Kriegsgeschrei, als dieser hinter ihm herstürmte. Shadd hatte keine Zeit, sich umzudrehen, daher entging ihm, wie Cameron über einen am Boden liegenden Draco stolperte und hinfiel. Lean blieb stehen, um ihm wieder auf die Beine zu helfen, so daß der erste Angriff auf die Menschentraube um den Colonel herum Shadd und Fräser allein überlassen blieb.
Ohne einen Gedanken darauf zu verschwenden, ob ihm jemand den Rücken freihielt, warf Shadd sich in das Getümmel. Leiber wurden beiseite geschleudert, als zweiundachtzig Kilogramm stahlharter Muskeln und Knochen zuschlugen. Shadd ging mit ihnen zu Boden, aber er war darauf vorbereitet. Er schlug mit Händen und Füßen, Knien und Ellbogen um sich. Rauh und hart, so mochte er es.

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