BattleTech 08: Woelfe an der Grenze
geben.
Der erste Angreifer würde Haus Kurita sein.
Minobu ließ den Kopf hängen. Die Wolken hatten sich schneller als erwartet zusammengezogen, und der Schatten des drohenden Gewitters legte sich nun zwischen ihn und seinen Freund. Seine Hoffnung, daß der ComStar-Adept lediglich hatte Eindruck machen wollen, war schwach, mußte aber gehegt werden. Minobu entschloß sich, etwas zu unternehmen. Er würde sich vom Kommoffizier mit ComStar verbinden lassen. Trotz Samsonows Warnung, die Dragoner auf keinen Fall zu unterstützen, falls diese bösartig werden sollten, würde Minobu für seinen Freund tun, was er konnte.
Minobu ging zu Cameron, der aufmerksam einer Sendung lauschte. Als der Captain aufschaute, war sein Gesicht aschfahl. Seine blauen Augen begegneten Minobus braunen, und der Kurita las nackte Angst in ihnen.
»Die Interferenzen haben aufgehört, Colonel.« Camerons Stimme war so weich und tragend wie immer, hatte aber einen vibrierenden Unterton. Für alle, die ihn kannten, war dies eine Warnung, daß etwas ganz und gar nicht stimmte. »Wir empfangen eine Sendung von der Hephaistos.«
Cameron schaltete den Lautsprecher ein.
»... Kuritapatrioten. Wir sind keine Terroristen. Im Namen des Drachen halten wir diese Verbrecher und ihre Orbitalstation gefangen. Wir verlangen, daß sie sich für ihre Verbrechen verantworten. Wir verlangen, daß alle Dragonerstreitkräfte auf An Ting und auf allen anderen Planeten, die sie durch ihre Anwesenheit besudeln, ihre Waffen niederlegen. Wir verlangen, daß sie sich den Gerichten des Draconis-Kombinats überantworten.
So treu ergeben wir dem Drachen auch sind, wir sind doch nur ganz gewöhnliche Menschen. Wir konnten nicht hoffen, der Gewalt geübter MechKrieger standzuhalten. Wir geben dies offen zu, damit alle verstehen, warum wir so handeln mußten, wie wir gehandelt haben.
Wir sind hier, um dafür zu sorgen, daß die Gerechtigkeit siegt. Es ist nicht unser Wunsch, denjenigen zu schaden, die sich nur durch ihren Umgang mit jenen ruchlosen Schurken schuldig gemacht haben, die Wolfs Dragoner anführen. Wir halten die Menschen auf dieser Station als Geiseln, um ihre gesetzlosen Vorgesetzten zu zwingen, unserem Plädoyer zuzuhören. Wir appellieren an das Fünkchen Ehre, das in den Herzen der Dragonerführung möglicherweise noch lebendig ist: Ergeben Sie sich!
Wir wollen nicht, daß Unschuldige zu Schaden kommen. Wir haben die Kontrolle über diese Station übernommen, ohne daß es auch nur einen einzigen Toten gegeben hätte. Um dies zu beweisen, werden wir jetzt dem Kommandanten der Station die Möglichkeit geben zu sprechen.« Die Stimme verstummte einen Augenblick. »Nennen Sie Ihren Namen und Ihren Rang.«
»Ich bin Major James Quo, Kommandant der Station Hephaistos. Unsere Kommandozentrale wird von dieser Bande von ... Kuritapatrioten besetzt gehalten. Bis jetzt haben sie noch niemanden getötet. Von der Brücke aus haben sie die Kontrolle über alle Lebenserhaltungsfunktionen. Es liegt in ihrer Macht, das gesamte Personal an Bord der Hephaistos zu töten. Niemand an Bord kann den ... Besatzern gefährlich werden. Niemand ist getötet worden. Man hat mir diese Möglichkeit zum Sprechen gegeben, weil ich versprochen habe, allen Dragoneroffizieren den Rat zu geben, die Forderungen dieser... Patrioten zu erfüllen und entsprechend zu handeln. Ich habe dieses Versprechen aus freiem Willen gegeben. Ich rate allen Dragoneroffizieren, die mich hören können, für sich selbst einzustehen. Wenn Sie Ihre Vorgesetzten nicht überzeugen können, nehmen Sie die Dinge selbst in die Hand. Dreht den Schlangen den Hals um!«
Aus dem Lautsprecher kam ein scharrendes Geräusch.
Quos Stimme kam wieder. Er sprach schnell, ein Mann, der wußte, daß er wenig Zeit hatte. »Achtern ist frei, Colonel. Das Siebente sitzt auf der Außenhülle. Halten Sie durch! Wir können ...«
Ein Schuß schnitt die Worte des Majors ab.
Die erste Stimme ertönte wieder. Der Sprecher war außer Atem, als hätte er eine gewaltige körperliche Anstrengung hinter sich. »Quo ist ein Lügner und ein Dummkopf wie alle Dragonerkommandeure. Diese Station befindet sich völlig in unserer Hand. Er wollte noch mehr Gewalt säen, Gewalt, der er verfallen war. Wenn Sie seinem Rat folgen, erwartet Sie der Tod.
Wir sind entschlossen. Jeder Versuch der Gewaltanwendung oder Vergeltung zwingt uns dazu, ein Exempel an der Besatzung an Bord der Station zu statuieren. Ihr Blut würde nicht über uns kommen. Die Verantwortung
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