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BattleTech 08: Woelfe an der Grenze

BattleTech 08: Woelfe an der Grenze

Titel: BattleTech 08: Woelfe an der Grenze Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Charette
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nachgaben und er zusammenbrach.
    Ein Schatten in Menschengestalt löste sich aus der Dunkelheit und ging an den beiden schlafenden Wächtern vorbei. Er betrat das Gebäude und verschmolz mit der Schwärze darin. Ein paar Sekunden später war er wieder an der Tür und winkte zweimal, bevor er wieder verschwand.
    Weitere Schatten materialisierten sich aus der Nacht und schlichen hinter dem ersten her. Abgesehen von einem, der über Kents Gewehr stolperte, schienen sich alle mit katzenhafter Gewandtheit zu bewegen. Nach dem leisen Klappern nahmen die anderen Schatten eine abwehrend geduckte Haltung ein und erstarrten zur Unbeweglichkeit. Ein paar Sekunden lang blieben sie so, dann setzten sie ihren lautlosen Vormarsch fort. Einer drängte den ungeschickteren Schattenmann durch die Tür. Zwei andere griffen nach den gefallenen Akoluthen und zerrten sie in das Gebäude. Ein vierter sammelte die herrenlosen Waffen auf und beschloß damit den Zug.
    Die Schattengestalten huschten durch den äußeren Gebäudeflügel und über den Innenhof, wobei sie für eine kurze, geflüsterte Beratung vor einer unbewachten Innentür stehen blieben. Augenblicke später hatten sich alle bis auf zwei im Schütze der Dunkelheit verborgen.
    Diese beiden, der eine schlank und graziös, der andere stämmig und unbeholfen, drangen tiefer in den Bau ein. Die zwei Gestalten bewegten sich auf leisen Sohlen durch die dunklen Gänge. In der Nähe eines Kreuzgangs blieb die größere Gestalt stehen und bedeutete der anderen zu warten. Die zweite Gestalt lehnte sich gegen eine Tür. Die erste glitt um die Ecke und war außer Sicht. Niemand konnte die wartende, ganz in Schwarz gekleidete Gestalt zittern sehen, während sie sich an das dunkle Holz der Tür schmiegte.
    Ohne Vorwarnung öffnete sich die Tür auf der gegenüberliegenden Seite des Gangs, und Licht erhellte das Dunkel. Der Mann, der die Tür geöffnet hatte, trug die kunstvollen Roben des ComStar-Präzentors. Seinem Gesichtsausdruck nach zu urteilen, war er beinahe ebenso verblüfft wie der Schatten, den er überrascht hatte. Seine Hand fuhr wieder zum Türgriff, aber die Waffe des Eindringlings hustete ein paarmal stotternd, bevor der Präzentor auch nur einen Schritt rückwärts tun konnte.
    Helle Blutflecken erschienen auf seiner Robe, und sein Körper zuckte, während er unter der Wucht der wiederholten Einschläge in den Raum zurücktaumelte. Dabei stolperte er über einen Stuhl und blieb mit gespreizten Gliedern auf dem Fußboden liegen. Die Geschosse schlugen weiter in den Körper, nachdem er bereits jegliche Bewegung aus eigenem Antrieb für immer aufgegeben hatte.
    Der erste Schatten kehrte zurück. Die Kapuze, die Anton Shadds Gesicht verhüllt hatte, war abgenommen worden. Es war zu einer Maske der Wut erstarrt. Seine Hand zuckte vor und versetzte der dicklichen schwarz gekleideten Gestalt einen Schlag in das verhüllte Gesicht. Der Schlag beendete die Lähmung, die den behandschuhten Finger des Mannes mit dem Abzug seiner Waffe verschmolzen hatte.
    »Einheit, Scott!« knirschte Shadd mit leiser Stimme. »Was, zum Teufel, machen Sie da?«
ChefTech Scott keuchte wie ein Fisch auf dem Trockenen. Mit der linken Hand zerrte er sich die Kapuze und die Blackwell-Nachtgläser über den Kopf. Sein Gesicht war bleich und schweißüberströmt. Er sog gierig die Luft ein. Er benötigte zwei Anläufe, bevor er die Stimme wiederfand und Shadds Flüstern imitierte.
»Er ist durch die Tür gekommen. Ich dachte, er würde Alarm geben.«
»Also haben Sie ihn erschossen!« Shadds Stimme war voller Empörung. »Das war der Präzentor. Wir hätten ihn für die Übermittlungscodes gebraucht.«
»Er hat mich überrascht. Ich dachte, er würde uns verraten.«
»Sie sind in Panik geraten.«
»Und wenn? Ich bin für sowas nicht ausgebildet. Ich bin Tech, kein professioneller Killer wie Ihr Siebener.«
Shadd biß die Zähne zusammen und verkniff sich eine passende Erwiderung. Statt dessen sagte er: »Ich habe den Kontrollraum für den Hyperpulsgenerator gefunden. Los, kommen Sie!« Shadd schloß die Tür, hinter der die Leiche des Präzentors lag, und tauchte den Flur wieder in Dunkelheit. »Überlassen Sie so etwas das nächstemal den Profis.«
Kein Wort fiel zwischen den beiden Dragonern auf ihrem kurzen Weg zu ihrem Bestimmungsort.
Rauch von den Geisterlichtern hing in einer fettigen Dunstwolke unter dem hohen Kuppeldach des Raumes. Das rotgefärbte Glas erfüllte den Raum mit einem rötlichen Leuchten,

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