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BattleTech 08: Woelfe an der Grenze

BattleTech 08: Woelfe an der Grenze

Titel: BattleTech 08: Woelfe an der Grenze Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Charette
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Aufenthalts draußen immer noch und hatte keine Lust, seinen Mantel auszuziehen. Er entschloß sich zu einem Kompromiß, indem er ihn zwar öffnete, aber anbehielt. Auf dem kurzen Weg zum Hauptzelt bemerkte er, daß er wieder Dinge riechen konnte: schwitzende Körper und alte Nahrungsmittel.
»Colonel, wir haben einen Fang gemacht, der Sie möglicherweise interessieren wird«, verkündete er bei seinem Eintreten.
Die um den Holotank herum versammelten Dragoner erwarteten ihn bereits, und niemand schien von seiner Ankündigung überrascht zu sein. Diese professionelle Gleichgültigkeit verschwand blitzartig, als Dechan sich zu seinem Gefangenen umdrehte, der schlaff im Griff der Sicherheitssoldaten hing. Er zog den Kopf des Mannes an den Haaren hoch.
»Singh«, zischte Major Blake.
Der Gefangene schüttelte die Hände ab, die ihn hielten, aber sein kaum unterdrücktes, schmerzerfülltes Aufstöhnen verriet, welche Mühe ihm diese Geste bereitete. Er hustete und spuckte Blut und Zahnsplitter, bevor er direkt den Colonel anschaute.
»Hallo, Wolf.«
Fadre Singh richtete sich auf, wodurch die Rangabzeichen eines Kurita Tai-sa im Licht des Zelts glitzerten. Er machte schwankend einen Schritt auf den Söldnerführer zu. Die Wachen wollten ihn festhalten, aber Wolf scheuchte sie zurück. Singh ging weiter, bis er dem Colonel von Angesicht zu Angesicht gegenüberstand.
»Überrascht, mich zu sehen, o großer Meister von Wolfs Dragonern?«
»In dieser Verfassung ... ja.«
»Wann hätten Sie sich jemals über meine Verfassung Gedanken gemacht? Ich spucke auf Ihre Gedanken, Sie Fossil. Sie sind nichts, und Ihre Befehlsgewalt ist noch weniger. Die Draconier haben Sie da, wo sie Sie haben wollen. Ihre Tage sind gezählt.
Ich bin froh, daß ich nicht mehr zu Ihnen gehöre. Mir sind die Augen geöffnet worden über das, das Sie und Ihre Kumpane treiben. Das ging eindeutig aus der Art und Weise hervor, wie Sie alle mich nach Hoff behandelt haben. Meine Fähigkeiten und Leistungen haben Ihnen nichts bedeutet. Sie haben mich weggeworfen, obwohl Sie gewußt haben müssen, daß ich im Recht war. Sie haben die Partei des senilen und feigen Parella ergriffen. Sie müssen selbst senil sein, Alter.«
»Hüten Sie Ihre Zunge!« warf Blake ein.
»Warum sollte ich?« zischte Singh. »Ich habe keinerlei Respekt vor ihm.« Mit einer Armbewegung schloß er alle Anwesenden ein. »Oder vor irgend jemandem von Ihnen. Sie alle haben sich weit von dem entfernt, was Sie einmal gewesen sein mögen. Sie könnten wirkliche Fähigkeiten nicht erkennen, wenn man sie Ihnen allen direkt unter die Nase hielte. Wenn ich zurückgekonnt hätte, wäre ich gekommen, aber Sie haben es mir unmöglich gemacht und mich ausgesetzt. Was haben Sie von mir erwartet? Daß ich auf die Knie falle und um die Gunst eines grauhaarigen Tyrannen bettle? Daß ich Sie anflehe, wieder in die Familie aufgenommen zu werden? Ich bin meinen eigenen Weg gegangen.« Singh lachte rauh. »Ich schulde weder Ihnen etwas, Wolf, noch Ihren Dragonermarionetten. Ich brauche niemanden von Ihnen. Ich habe sie alle zum Narren gehalten und jemanden gefunden, der meine Fähigkeiten zu schätzen weiß. Kriegsherr Samsonow hat den Kommandeur erkannt, als er vor ihm stand. Er hat mir das Kommando gegeben, das ich verdiene.« Singh hielt inne und suchte direkten Augenkontakt mit Wolf. Ein grausames Grinsen entstellte sein Gesicht. »Ich mußte ihm dafür lediglich den Namen Ihrer Zuflucht nennen.«
In der Stille schockierten Schweigens erschienen die Atemgeräusche überlaut. Jaime hob die Hand, um Singh zu schlagen, aber noch bevor er dazu kam, wurde Singh durch den Einschlag mehrerer großkalibriger Kugeln in der Brust zurückgeworfen.
Natascha Kerensky stand gelassen da, ohne auch nur eine Spur von Reue zu zeigen. Vom Lauf ihrer Marakov stieg Rauch auf.
»Wer der Einheit die Treue bricht, soll hinabfahren in die Dunkelheit«, zitierte sie.

52
    Opdalgletscher, Misery
Militärdistrikt Galedon, Draconis-Kombinat
     
    25. April 3028
    Minobu stand in der offenen Luke seines Dracon. Der kalte Wind peitschte in Böen durch die Zwischenräume zwischen Kopf und Schultern des Mechs und ließ ihn durch seine Kälteschutzkleidung hindurch frösteln. Er war sorgsam darauf bedacht, jeden Kontakt zwischen seiner entblößten Gesichtshaut, die bereits gefühllos war, und dem kalten Metall des Binox 40-Fernglases zu vermeiden, mit dem er die geschlossenen Reihen der DragonerMechs betrachtete, die am Opdalgletscher

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