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BattleTech 08: Woelfe an der Grenze

BattleTech 08: Woelfe an der Grenze

Titel: BattleTech 08: Woelfe an der Grenze Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Charette
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sterben.«
Wieder wurde Michi still, der augenscheinlich über Minobus Worte nachdachte. »Werden Sie sich töten lassen?«
Der flehende Unterton in Michis Stimme verriet Minobu, daß sein Schützling befürchtete, er hätte alle Hoffnung verloren und würde im Kampf den Tod suchen, um den Problemen zu entfliehen, die ihn bedrängten.
»Ein Krieger muß sich der Umarmung des Todes hingeben, wenn er ein wahrer Samurai ist, aber das bedeutet nicht, daß er sein Leben wegwirft. Ein Samurai muß so lange weiterkämpfen, wie er der Sache seines Herrn dienlich sein kann. Dies nicht zu tun, wäre unehrenhaft.«
»Unehrenhaft«, wiederholte Michi. »Was ist, wenn Sie die Schlacht überleben, aber wir werden geschlagen?«
»Wenn wir geschlagen werden, wird die Situation äußerst schwierig sein. Bis dahin werde ich tun, was ich kann, um meine Pflicht zu erfüllen und meine Ehre zu bewahren. Wenn ich überlebe, dann deswegen, weil ich wie ein Krieger gekämpft habe. Als Kommandant werde ich meinen Gegner ehrenhaft behandeln. Das Dictum Honorium gebietet, daß wir unsere Feinde so behandeln, als seien sie so ehrenhaft wie wir. Ich zweifle nicht an Jaime Wolfs Ehre, also muß ich mich auf ehrenhafte Weise mit ihm auseinandersetzen.
Selbst in der Stunde des Kampfes bewahrt er sich noch seine Ehre.«
Michis Brauen wölbten sich und signalisierten seine Verwirrung angesichts der letzten Bemerkung seines Sensei.
»Michi-San, ist Ihnen nicht aufgefallen, wann die DragonerMechs ausgerückt sind?«
»Es war um Mitternacht. Wolf hat gewartet, bis es völlig dunkel war, bevor er den Marschbefehl gegeben hat. Das ist nicht ungewöhnlich.«
»Der Schutz der Dunkelheit hat nichts damit zu tun, Michi-Sön. Um Mitternacht ist der Vertrag zwischen den Dragonern und Haus Kurita abgelaufen. Wolf und seine Dragoner sind jetzt ungebunden.«

51
    Hamartal, Misery
Militärdistrikt Galedon, Draconis-Kombinat
     
    23. April 3028
     
    »Nach rechts, West!« rief Dechan über Takkomm.
    Der massige Greif befolgte seinen Befehl und verließ die Stelle, auf die die Kuritas ihren Beschüß konzentrierten. Explosionen zerfetzten die Granitauswüchse, aber das geschmolzene Eis und der Schnee gefroren praktisch sofort wieder.
    Die Dracs hatten sich gut verkauft, berücksichtigte man, daß Fräsers Lanze sie überrascht hatte. Ihre schwerste Maschine, ein Kreuzritter, war beim ersten Angriff schwer beschädigt worden. Dieser Schlag hatte die Feuerkraft der Kuritas entscheidend geschwächt, und jetzt wankten sie unter dem unbarmherzigen Trommelfeuer der Dragoner.
    »Sie werden schwächer. Nicht nachlassen, jetzt. Wakeman, alles auf den Anführer!«
Dechan schoß seine Raketen ab, die sich mit dem Beschuß aus Wakemans Ballista vereinigten. Ein Stahlgewitter ging auf die zurückweichende Kuritalanze nieder. Der Kreuzritter und ein anderer bereits angeschlagener Mech gingen in den entfesselten Gewalten der Explosionen zu Boden. Die verbleibenden zwei FeindMechs verschwanden in den Rinnen, die das seit Äonen fließende Schmelzwasser des Sommers in den Kamm der Moräne gegraben hatte.
»Getroffen«, frohlockte Wakeman.
»Passen Sie auf und bleiben Sie in Deckung! Da draußen gibt es immer noch welche, die quicklebendig sind.«
Dechans Dunkelfalke folgte Wests Greif bis zum Kamm eines Höhenzuges.
»Was hält Sie auf, West? Es sind noch ein paar Schlangen zu fangen.«
»Sehen Sie selbst, Captain.« Der mächtige rechte Arm von Wests Mech deutete mit seiner Fusignon-PPK in eine bestimmte Richtung.
Der Linie des Arms folgend, sah Dechan in einer Entfernung von etwa zwei Kilometern eine Ansammlung von KuritaMechs. Die beiden Überlebenden der feindlichen Lanze eilten geradewegs auf ihre Kameraden zu.
»Das ist also der Rest des Bataillons.«
»Zu viele für uns, wenn wir keine Unterstützung erhalten, Captain.«
»Wir sollen sie auch nicht erledigen, West. Nur aufspüren. Wir haben einen guten, alten Scoutauftrag.«
»Warum? Warum lassen wir nicht einfach ein paar Landungsschiffe aufsteigen? Sollen sich die Flieger doch ihren Lohn auch verdienen.«
»Wir machen es so, weil es der Colonel so will.«
»Kommt mir bescheuert vor«, nörgelte West.
»Der Colonel muß einen guten Grund haben.«
»Na, mir hat er ihn jedenfalls nicht mitgeteilt.«
»Mir auch nicht, aber das ändert nichts. Wir müssen trotzdem unsere Arbeit machen.«
Die beiden Mechs wichen langsam zurück, um nicht die Aufmerksamkeit des Gegners auf sich zu ziehen. Als sie außer Sicht waren, nahmen sie

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