BattleTech 08: Woelfe an der Grenze
und Handeln wurden eins. Er war der Dracon, und der Mech war der mächtige Drache des Hauses Kurita, der seine Feinde mit dem heißen Atem der Zerstörung einhüllte. Er bewegte sich mit flüssiger Grazie, und die Pseudomuskeln des Mechs bewegten seinen gepanzerten Körper nicht mehr und nicht weniger, als nötig war, um dem Feindbeschuß auszuweichen, während er eigene Schüsse anbrachte. Der Dracon war tödlich. Mehrere der leichteren Dragonermaschinen brachen zusammen oder zogen sich vom Kampf geschehen zurück.
Als der Vorrat seiner LSR-Raketen erschöpft war, ging der Dracon zum Nahkampf über, mußte jedoch feststellen, daß sich am grundsätzlichen Verhältnis nichts geändert hatte. Der Jenner lag verbeult am Boden, seine Cockpitkanzel war merkwürdigerweise immer noch intakt. Vom Panther waren nur noch verstreute Bruchstücke zu sehen. Michis roter Ostroc stand noch und rang mit dem Greif.
Ein Schuß aus dem Brustlaser des Ostroc ließ den Greif zurücktaumeln, der eine Hand erhoben hatte, als wolle er sein exponiertes Inneres damit vor weiterem Schaden bewahren. Er rutschte weg und schlug schwer auf dem Boden auf.
Der Sturz des Mechs gab seinem Partner die Gelegenheit, auf die der Pilot gewartet hatte. Die Abschußgeräusche der Raketen des Dunkelfalke gingen im donnernden Stakkato seiner Autokanone unter.
Der Pilot war ein guter Schütze. Der Ostroc erbebte, als große Stücke seiner Panzerung von ihm abplatzten. Der stetige Beschüß ließ seinen Körper in wilden Zuckungen erbeben.
Der Laser des Dracon traf den Dunkelfalke und lenkte seinen Piloten ab. Der Dragoner stellte das Feuer ein und rollte in Deckung.
Die Entlastung kam zu spät für Michis Mech. Rauchend und funkensprühend geriet der Ostroc ins Wanken.
Durch die wallende dunkle Wolke hindurch schoß ein funkelndes Gebilde. Michi hatte eine Sekunde zu lange gezögert, den Schleudersitz zu betätigen, und wurde in gefährlich flachem Winkel aus seinem Mech katapultiert. Der Fallschirm öffnete sich zwar, bremste aber kaum die hohe Geschwindigkeit des Sitzes ab, bevor dieser sich in die Erde bohrte.
Dragonerraketen zischten dem Dracon entgegen, aber der große Mech bewegte sich überraschend behende und graziös. Die Raketen explodierten harmlos hinter ihm, während Minobu auf Michis Absturzstelle zu rannte.
Der Strahl eines schweren Lasers erwischte den Dracon am linken Bein. Im Cockpit leuchteten rote Fehlfunktionslämpchen auf, als die Aktivatoren ihren Dienst einstellten und das Bein in leicht angewinkelter Haltung erstarrte. Der Dracon, der durch diese Behinderung stark beeinträchtigt wurde, hinkte weiter. Immer mehr Dragonerlaser brannten sich jetzt durch seine Panzerung.
Das Cockpit des Dracon war in das blutrote Glimmen der Fehlfunktionslichter getaucht, während ihn die aufblitzenden Sensoren vor einer sich ihm nähernden Masse warnten. Minobu fuhr herum und wich zur Seite aus. Er ließ seine Faust auf den Dunkelfalke hinabdonnern, als der DragonerMech an ihm vorbeistolperte. Röhren- und Zuleitungssysteme zerbrachen unter dem Schlag, und nur der Widerstand der Armstrong-Autokanone, die damit nutzlos geworden war, verhinderte das Aufplatzen des Cockpits. Der DragonerMech krachte zu Boden. Er zuckte noch einmal und rührte sich dann nicht mehr.
Der Dracon setzte seinen Weg fort.
Im verbogenen Wrack des Schleudersitzes regte sich etwas. Desgleichen auf seinem Rundumschirm. In seiner Besorgnis über Michi reagierte Minobu zu langsam.
Ein Mech krachte in seine linke Seite, aber der Angreifer wäre auch dann noch zu leicht gewesen, um die sechzig Tonnen des Dracon ins Wanken zu bringen, wenn er ihn besser getroffen hätte. Obwohl Minobu zu langsam reagierte, genügte sein Ausweichschritt, um die Wirkung des Dragonerangriffs erheblich zu beeinträchtigen. Die leichte Maschine klammerte sich am Dracon fest und versuchte mit einem Fausthieb das Cockpit des Dracon zu zerstören.
Die Autokanone im Arm des Dracon schwang herum, bis sich die Mündung in die Seite des FeindMechs bohrte. Minobus letzte Granatensalve entlud sich in die ihm unbekannte Maschine. Der Explosionsdonner erschütterte sein Trommelfell, während ein Teil der Sprengwirkung auf den Dracon zurückgeworfen wurde und Splitter seiner Panzerung noch mehr zusetzten. Verglichen mit der Wirkung, die die Explosionen auf den DragonerMech hatten, war der Schaden jedoch bedeutungslos. Dieser kippte nach hinten und lag wie ein zerquetschtes Insekt auf dem Rücken im Schnee.
Die
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